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Charlie Sheen: 100-Million-Dollar-Klage nicht vor Gericht

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No „Winning!“: Der US-Schauspieler muss im Rechtsstreit mit Warner Bros. einen Rückschlag hinnehmen. Seine Klage wird nur in einem privaten Schiedsverfahren verhandelt.

US-Schauspieler Charlie Sheen sorgt in den letzten Tagen und Wochen für Schlagzeilen wie kein anderer. Die Parole „Winning!“ hat er für seinen persönlichen Kleinkrieg gegen US-Network CBS und das Produktionsunternehmen Warner Bros. auserkoren. Er feierte seinen Rauswurf wie einen Triumph und verklagt seinen Arbeitgeber gleichzeitig auf 100 Millionen US-Dollar, den Sender sogar auf 300 Millionen US-Dollar. Doch nun musste Charlie Sheen eine juristische (Teil-)Niederlage hinnehmen. Das Schlichtungsunternehmen Judical Arbitration and Mediation Services (JAMS) hat nach einem Bericht von „The Hollywood Reporter“ entschieden, dass der Rechtsstreit um den Rauswurf von Charlie Sheen dem im Arbeitsvertrag vorgesehenen Schiedsverfahren unterliegt.

Seine 100-Millionen-Dollar-Klage gegen Warner Bros. wird nicht in der breiten Öffentlichkeit ausgetragen, deren Aufmerksamkeit Charlie Sheen in den letzten Wochen ohnehin absichtlich erregt hat. In einem privaten Schiedsverfahren wird verhandelt, nicht jedoch in einem öffentlichen Gerichtsverfahren, was sich Sheen vielleicht gewünscht hätte. Denn in einem öffentlichen Verfahren hätte er auch seinen Promi-Bonus ausspielen und die Bedenken von Warner Bros. bezüglich eines Bekanntwerdens der finanziellen Angelegenheiten bei «Two and a half Men» als Druckmittel für eine außergerichtliche Einigung nutzen können. Im Vertrag von Charlie Sheen gab es eine Klausel, der zufolge alle den Kontrakt betreffenden Streitigkeiten durch die unabhängigen Schlichter von JAMS entschieden und nicht vor Gericht getragen werden sollen. Das heißt: Charlie Sheen kann öffentlich gegen Warner Bros. nicht klagen. Sheens Anwälte hatten jedoch versucht diese Klausel zu umgehen, indem sie die 100-Millionen-Dollar-Klage auch gegen «Two and a half Men»-Showrunner Chuck Lorre erhoben hatten.

Da der Arbeitsvertrag nur zwischen Charlie Sheen und Warner Bros. geschlossen wurden, hatten Sheens Anwälte gehofft zumindest mit der Klage gegen den «Two and a half Men»-Erfinder Lorre in ein öffentliches Verfahren gehen zu können. Charlie Sheen wirft dem Produzenten einen unrechtmäßigen Eingriff in den Vertrag vor. Laut seinen Anwälten haben sich Lorre sich auf seine anderen Serien «The Big Bang Theory» und «Mike & Molly» konzentrieren wollen und deshalb im Komplott mit dem Studio Warner Bros. geplant «Two And A Half Men» vorzeitig einzustellen und Sheen dafür zum Sündenbock zu machen. Doch die Schlichter von JAMS berufen sich auf das Fallrecht und entschieden, dass das gesamte Verfahren ihnen unterliegt. Dagegen haben Sheens Anwälte bereits Widerspruch bei Gericht angekündigt. Als „nicht sehr aussichtsreich“ bezeichnet „The Hollywood Reporter“ dieses Vorhaben. Als wahrscheinlich gilt die Entscheidung des Gerichts in Los Angeles, das Verfahren an die JAMS-Schlichter zu verweisen.

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