Trotz mehrwöchigen Ausstrahlungspausen holte die vierte Staffel der US-Serie zufriedenstellende Quoten. Besonders gegen Staffelende zogen die Quoten deutlich an.
Im August des vergangenen Jahres hat ProSieben mit der Ausstrahlung der mittlerweile vierten Runde von «Supernatural» begonnen. Nachdem die neuen Folgen anfangs nur schwer in Schwung kamen, holten sie nach zwei mehr oder weniger langen Sendepausen recht ansehnliche Quoten für den Münchner Privatsender. Quotenmeter.de hat sich die Entwicklung der The CW-Serie genauer angeschaut. Wie gut oder wie schlecht lief es für die insgesamt 22 neuen Folgen am Montagabend um 22.15 Uhr wirklich?
Die Auftakt-Quoten fielen mau aus: Die erste Folge der vierten Staffel, „Lazarus erhebt sich“, kam gerade mal auf 10,0 Prozent in der Zielgruppe. 0,98 Millionen junge Leute hatten eingeschaltet, insgesamt waren es 1,19 Millionen. In der zweiten Woche steigerte sich der Zielgruppenmarktanteil auf 10,5 Prozent, die Reichweite bei allen Zuschauern kletterte auf 1,30 Millionen – damit schlug sich die Serie zwar ganz ordentlich, jedoch lief es schon mal besser für Dean und Sam. In Woche drei zeigte sich dann, wie viel Potential in «Supernatural» steckt: Beim Gesamtpublikum kamen 6,5 Prozent zustande, in der werberelevanten Zielgruppe wurden starke 12,1 Prozent verzeichnet. Die darauf folgenden zwei Episoden erreichten 10,7 bzw. 9,3 Prozent Marktanteil.
Am 27. September 2010 kam „Geldfieber“ auf 1,71 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, das entsprach einem tollen Marktanteil von 7,7 Prozent. Auch in der wichtigen Zielgruppe reichte es für einen Staffelrekord: 1,37 Millionen 14- bis 49-Jährige bescherten ProSieben 13,5 Prozent Marktanteil – der drittbeste Wert seit dem Serienstart im Jahr 2007. Die Folgen sieben bis neun erzielten Zielgruppenmarktanteile zwischen 10 und 12 Prozent und damit nach wie vor zufriedenstellende Zahlen für ProSieben-Verhältnisse.
Doch dann brachen die Einschaltquoten ein – womöglich eine Konsequenz davon, dass ProSieben im Vorfeld die aus Quotensicht unbefriedigende Action-Serie «Human Target» zeigte. Auf dem 21.15 Uhr-Sendeplatz waren nämlich meist nur einstellige Marktanteile drin. So kam auch «Supernatural» am 25. Oktober 2010 nicht über 9,2 Prozent hinaus, auch in den darauf folgenden drei Wochen sollte sich die Lage nicht verbessern. So wurden beispielsweise am 22. November 2010 8,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe generiert, womit man rund drei Prozentpunkte unterhalb des Senderschnitts lag. Über die Adventszeit legte das Format deshalb eine Pause ein, erst am 10. Januar 2011 bekamen die Zuschauer neue Abenteuer der Winchester-Brüder zu sehen.
Anscheinend hat nicht jeder Fan davon Wind bekommen, denn die Rückkehr fiel mit 1,32 Millionen Zusehern beim Gesamtpublikum und 8,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe äußerst bescheiden aus. Das gilt auch für die Episoden „Der Tod macht Urlaub“ und „Teuflischer Engel“, die lediglich 1,16 bzw. 1,07 Millionen Deutsche vor die TV-Geräte locken konnten. In der Zielgruppe wurden enttäuschende 8,2 bzw. 7,3 Prozent Marktanteil ermittelt – letzterer Wert markiert den Negativrekord der vierten Staffel. Da an den darauf folgenden Montagen «Unser Song für Deutschland» gesucht wurde und ProSieben im Anschluss daran Live-Ausgaben von «TV total» sendete, musste «Supernatural» erneut in eine Pause gehen. Diesmal erstreckte sie sich über einen Zeitraum von zwei Wochen.
Überraschenderweise stärkte das «Supernatural» – ab dem 14. Februar dieses Jahres holte die Serie regelmäßig Zielgruppenmarktanteile von über elf Prozent, beim Gesamtpublikum wurden fortan über fünf Prozent gemessen. Am 21. März 2011 flimmerte schließlich das Staffel-Finale über die Bildschirme, welches 1,27 Millionen Bundesbürger sehen wollten (MA: 6,0 %). Aus der wichtigen Zielgruppe schalteten 1,04 Millionen Personen ein, der Marktanteil lag bei guten 11,3 Prozent. Und so werden die Verantwortlichen wohl mit gemischten Gefühlen auf die fünfte Staffel zugehen.
Einerseits präsentierte sich «Supernatural» in den letzten Ausstrahlungswochen sehr gut, andererseits bewies die Serie diese Quotenstärke nicht immer. Zwischenzeitlich lief es richtig schlecht; sieben oder gar acht Prozent Marktanteil sind viel zu wenig für ProSieben. Insgesamt kamen die 22 neuen Episoden auf eine Durchschnittsreichweite von 1,29 Millionen Bundesbürgern, wobei der Marktanteil 5,7 Prozent betrug. Bei den 14- bis 49-Jährigen resultierten aus durchschnittlich 1,04 Millionen Zuschauern 10,5 Prozent Marktanteil. Damit musste man im Vergleich zur dritten Staffel 0,7 Prozentpunkte abgeben, die im Übrigen zur quotentechnisch erfolgreichsten der Serie gehört. Staffel zwei verzeichnete – genauso wie der erste Durchgang 2007 – 10,9 Prozent Marktanteil. Nächste Woche will ProSieben mit Wiederholungen der zweiten Staffel punkten. Man darf gespannt sein, ob die zuletzt gestiegenen Quoten damit gehalten werden können.