Welcher Sender schlug sich am besten gegen die fußballerische Übermacht des ZDFs? Konnte VOX mit einer Dokumentation gegenüber den vielen Spielfilmen punkten?
Die deutsche Nationalmannschaft trat an diesem Samstag erstmals in diesem Jahr zu einem EM-Qualifikationsspiel an. Gegen die Mannschaft aus Kasachstan siegte man letztlich souverän mit 4:0 und auch das Fernsehpublikum war voll auf der Seite von Jogi Löws Jungs. Mit 10,14 Millionen Zuschauern sahen sehr gute 30,9 Prozent aller Fernsehenden das Fußballspiel, damit wurde der Senderschnitt gewohnt locker überschritten. Auch das junge Publikum schlug die Möglichkeit nicht aus, die Begegnung live am Fernseher zu verfolgen, mit 3,68 Millionen war der öffentlich-rechtliche Sender auch hier Marktführer zu dieser Sendezeit, der Marktanteil betrug tolle 29,9 Prozent. Schon die Vorberichterstattung ab 19:25 Uhr stimmte 5,93 Millionen Bundesbürger auf das spannende Match ein, die Marktanteile lagen hier bei insgesamt 20,6 Prozent sowie 18,8 Prozent in der jungen Zuschauergruppe. Und auch «Das aktuelle Sportstudio» konnte ab 22:15 Uhr von König Fußball profitieren, denn 3,51 Millionen Menschen informierten sich über weitere sportliche Geschehnisse. Beim Gesamtpublikum hatte dies noch starke 14,5 Prozent zur Folge, während bei den 14- bis 49-Jährigen 1,35 Millionen einen Marktanteil von 13,3 Prozent bedeuteten.
Gegen diese Übermacht hatten es die übrigen Sendeanstalten nicht leicht, bei den Menschen zu punkten. Die ARD schickte endlich die Jubiläumssendung «30 Jahre Musikantenstadl» auf Sendung, die mit 4,12 Millionen immerhin noch 13,2 Prozent erzielte. Beim jungen Publikum sah es aber weniger rosig aus, hier konnte man lediglich 0,38 Millionen zum Einschalten bewegen, wodurch ein äußerst magerer Marktanteil von 3,1 Prozent zustande kam. Die anschließenden «Tagesthemen» verschlechterten die Situation weiter, mit nur 2,19 Millionen Zusehern und den daraus resultierenden Werten von 11,0 Prozent bei Allen und immerhin 5,3 Prozent bei den Jüngeren lag man in beiden wichtigen Zuschauergruppen leicht unterhalb des Senderschnitts. Ein deutlich drastischeres Desaster musste RTL hinnehmen, denn der ansonsten so von Erfolgen verwöhnte Privatsender konnte mit einer weiteren Wiederholung von «Poseidon» gerade einmal 2,36 Millionen Deutsche begeistern, hiervon waren 1,36 Millionen in der werberelevanten Zielgruppe. Die Marktanteile von 7,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 10,8 Prozent bei den Jüngeren stellten den Sender sicher nicht zufrieden. «Die Bülent Ceylan Show» steigerte sich zwar anschließend auf insgesamt 2,64 Millionen, in der wichtigen jungen Zielgruppe waren aber nach wie vor nur 14,4 Prozent dabei.
Sat.1 hatte bereits in der vergangenen Woche Probleme, denn «Der Wixxer» lief deutlich unterdurchschnittlich. Somit war es keine große Überraschung, dass auch die Fortsetzung «Neues vom Wixxer» an diesem Samstagabend enttäuschte. Die deutsche Komödie zog 1,77 Millionen in ihren Bann, was einem viel zu schwachen Marktanteil von 5,4 Prozent zur Folge hatte. Bei den Umworbenen sah es etwas besser aus, aber dennoch war man mit 1,12 Millionen und den damit verbundenen 9,0 Prozent nicht erfolgreich. ProSieben machte seine Sache deutlich besser, denn eine Special Edition der «Rückkehr der Jedi-Ritter» konnte 2,55 Millionen Filmfans beglücken, dies waren 7,9 Prozent aller erreichbaren Menschen. Vor allem aber die junge Zielgruppe sah gerne zu, mit 1,66 Millionen und 13,5 Prozent konnte man der deutschen Nationalmannschaft noch am ehesten Paroli bieten. Anschließend zeigte man die Free-TV-Premiere des Horrorschockers «The Dark», welcher aber nur 0,92 Millionen vom Umschalten abhielt. Die Marktanteile lagen bei enttäuschenden 5,0 und 7,9 Prozent, die Sehbeteiligung bei den jungen Menschen bezifferte sich auf 0,64 Millionen.
Als einziger großer Sender setzte am Samstagabend VOX auf keinen Spielfilm, um sich dem Sport entgegenzusetzen. Die Dokumentation «Das letzte Mysterium - Begegnung mit dem Tod» fand jedoch auch nur bei 1,42 Millionen Zustimmung, sodass der Marktanteil insgesamt lediglich 5,2 Prozent betrug. Bei den Jüngeren sah es auch nicht viel besser aus, hier beschäftigten sich 0,72 Millionen mit dem hoffentlich noch weit entfernt liegenden Thema Tod, was 6,5 Prozent der Fernsehzuschauer waren. kabel eins und RTL II setzten mit völlig unterschiedlichem Erfolg auf völlig unterschiedliche Spielfilmgenres. Auf kabel eins lief der Thriller «Das Netz» und tangierte 1,44 Millionen Menschen, während RTL II die Teenagerkomödie «Cinderella Story» zeigte und 1,65 Millionen mobilisierte. Damit mussten sich die Einen mit 4,4 Prozent bei Allen und 5,4 Prozent in der jüngeren Zielgruppe zufrieden geben, während die Anderen mit 5,0 bzw. 8,5 Prozent richtig starke Werte bejubeln durften.