Sonntagsfragen

Hannes Jaenicke: 'Nicht nur herum- ‚pilchern‘'

von
Seite 3

Im Film kommt ein kleines Mädchen, das eine als Spielzeug getarnte Mine findet, um. Das ist für die von Christine Neubauer gespielte Nina Schneider der Anlass sich von Ihrem Charakter ‚Mason’ zur Minensucherin ausbilden zu lassen. Wie haben Sie diese Szene gesehen?
Eine dramatische Szene. Es gibt unzählige Minenarten, eben auch solche, die als Spielzeug getarnt sind. Wer bitte denkt sich so was aus? Darüber hinaus ist es erstaunlich wie die Menschen in Afrika selbst mit der Problematik umgehen: In Angola gibt es eine „Miss Amputee“-Wahl, ein Schönheitswettbewerb von Minenopfern. Die afrikanische Leidensfähigkeit, der Lebensmut und Überlebenswille dort sind so ausgeprägt, dass sich Frauen mit nur einem Bein sogar für diese Wahlen bewerben.

Würden Sie sich denn wünschen, dass das Thema der Minensucher in Afrika durch den Film mehr Aufmerksamkeit bekommt?
Es wäre großartig, wenn Menschen sich für ein so ernstes Thema interessieren würden und wir mit dem Film auch ein Zeichen setzen könnten.

Sie sind selbst sehr engagiert, was die Thematik betrifft. War der Film auch eine Leidenschaft für Sie?
Da ich auch privat in diversen Menschenrechtsorganisationen bin, war der Film auch ein persönliches Anliegen für mich, ja. Ich drehe gerne auch Krimis und Komödien, aber es war schön auch mal solch eine Art von Film machen zu können.

Zuletzt waren Sie in der Sat.1-Komödie «Allein unter Müttern» zu sehen, dem dritten Teil der Reihe, die mit «Allein unter Töchtern» begonnen hat. Wird es noch eine Fortsetzung geben?
Erfreulicherweise ja. Es sollte zwar nie eine Reihe werden, aber wir arbeiten bereits am Drehbuch für den vierten Teil. Der Arbeitstitel lautet «Allein unter Kopftüchern». Dabei greifen wir das Thema Integration auf, das in Deutschland nach dem Buch von Thilo Sarrazin ja wild diskutiert wird. Wir drehen die Gegenthese zu Herrn Sarrazin, und zwar als Komödie. Die Familie zieht in einen so genannten „Problem-Bezirk“, wo hauptsächlich Menschen mit Migrationshintergrund leben. Darauf wird die Geschichte aufbauen.

Gibt es denn außerdem noch weitere Projekte, die demnächst anstehen?
Ich drehe ein Anwaltsdrama für Sat.1, das «Die Stunde der Krähen» heißt. Regisseur ist Thomas Nennstiel und ich spiele dort einen aalglatten Anwalt namens Dr. Georg Actis. Die Hauptrolle spielt Stefanie Stappenbeck. Sie hat eine Affäre mit meiner Figur und es kommt zum beruflichen und privaten Zerwürfnis zwischen beiden. Außerdem bereite ich gemeinsam mit «Spiegel TV» eine Dokumentation zum Thema CO2-Verklappung vor.

Herr Jaenicke, vielen Dank für das Gespräch.

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