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Dies ist nämlich in Nachrichten- und Kindersendungen der Fall. Ebenfalls darf es in Ratgeber- und Verbrauchermagazinen sowie in Sendungen zum politischen Zeitgeschehen kein Product Placement geben. Wenn ein TV-Format dann mit Produktplatzierung arbeitet, muss dies eindeutig gekennzeichnet werden. Einmal am Anfang sowie am Ende der Show und zusätzlich nach jeder Werbeunterbrechung. Für jeweils drei Sekunden muss eine Einblendung zu sehen sein.
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Doch bei ProSieben hat man alles richtig gemacht und die Sendung entsprechend gekennzeichnet. Besonders wichtig: Der M-Ball wurde bei «Schlag den Raab» in ein Spiel integriert, er war nicht der Hauptbestandteil und wurde nicht massiv beworben. Das ist eine weitere Voraussetzung für Product Placement. Die Produkte dürfen nicht werblich dargestellt werden und direkt in die Handlung eingreifen, zum Beispiel in dem sich die Schauspieler einer Serie positiv darüber äußern.
Wie viel Geld die deutschen Sender für die Einbindung von Produkten in ihren Sendungen verlangen, ist nicht bekannt. Anders dagegen in Großbritannien: Hier gab es im Februar 2011 den ersten Fall von Product Placement, nämlich in der Sendung «This Morning» bei ITV. Die Sonderwerbeform war dem Lebensmittelkonzern Nestle laut dem Medienmagazin des Deutschen Journalisten-Verbandes, journalist, 100.000 Pfund wert. Doch auch in Deutschland gibt es einige dokumentierte Produktplatzierungen.
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Die Wirkung von Product Placement auf das Kaufverhalten der Zuschauer ist allerdings noch nicht abschließend geklärt. Eine Befragung des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOne AdFactory unter 350 Personen hat ergeben, dass Produktplatzierungen meist nicht als Werbung wahrgenommen wird. So bewerteten die meisten Zuschauer der Sat.1-Sendung «Deutschlands Meisterkoch» die Einbindung der Sonderwerbeform als positiv. So seien die Produktplatzierungen nicht aufdringlich und plump gewesen. Allerdings erinnerten sich nur sechs Prozent der Testpersonen an die eingebundenen Produkte einer Supermarktkette. Revolutioniert hat Product Placement das deutsche Fernsehen noch nicht, dafür sind die Richtlinien wohl zu streng. Eine zukünftige Ausweitung auf weitere TV-Formate ist aber durchaus denkbar, muss sich doch auch diese Werbeform erst langsam am Markt etablieren.