Erst im letzten Sendemonat konnte die Telenovela überzeugen. Zuvor enttäuschte sie zumeist mit unterdurchschnittlichen Werten.
Der Sendeplatz um 16:15 Uhr ist schon seit 2004 fest in der Hand deutscher Telenovelas. Dort zeigte man einst sogar das erste Format dieses Genres, es trug den Titel «Bianca - Wege zum Glück» und wurde im Oktober 2005 von «Wege zum Glück» abgelöst, bevor 2009 «Hanna - Folge deinem Herzen» auf Sendung ging. Die Einschaltquoten waren in diesen sechs Jahren beinahe kontinuierlich rückläufig, jedoch konnte selbst letztgenannte Sendung noch deutlich überdurchschnittliche Marktanteile beim Gesamtpublikum generieren. Seit dem 20. September des vergangenen Jahres strahlte man «Lena - Liebe meines Lebens» aus, welches massive Quotenprobleme vorwies. Erst als die Entscheidung bereits gefallen war, konnte sich das Ensemble um Jessica Ginkel steigern.
Zum Auftakt konnte man an einem Montagnachmittag durchschnittlich 1,29 Millionen Menschen erreichen, was einen ordentlichen Marktanteil in Höhe von 12,4 Prozent zur Folge hatte. Die jüngeren Zuschauer mieden allerdings bereits hier die Sendung, mit nur 0,22 Millionen Interessierten kam man nicht über 5,4 Prozent hinaus. Im Laufe der ersten Sendewoche verlor man kontinuierlich an Relevanz, die Donnerstagsfolge sahen nur noch exakt 1,00 Millionen Menschen, mit den daraus resultierenden 11,3 Prozent war man sogar noch ordentlich bedient. In der jungen Zuschauergruppe sah der Anteil am Gesamtmarkt hingegen übel aus, mit 0,12 Millionen erreichte man furchtbare 3,5 Prozent. Die Freitagsfolge konnte zwar die Reichweite wieder auf 1,13 Millionen steigern, die Anteile am Gesamtmarkt stürzten jedoch auf völlig inakzeptable 9,6 Prozent bei Allen sowie 3,4 Prozent bei den Jüngeren.
Diese zum Teil kontrastierenden Zahlen setzten sich auch in den kommenden Wochen zunächst fort, da die Gesamtfrequentierung der deutschen Fernsehgeräte zu dieser Zeit oftmals sehr unterschiedlich war. Am Montag, den 27. September, konnte man zwar mit 1,42 Millionen Telenovela-Fans eine neue Rekordreichweite erzielen, der Marktanteil betrug gleichzeitig jedoch nur 10,9 Prozent. Der gleiche Wert wurde auch mit der Mittwochsausgabe erreicht, welche mit 1,17 Millionen jedoch auf einen deutlich geringeren Zuspruch stieß. Die Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren mieden die Sendung auch weiterhin, ganze zwei Folgen im Oktober konnten mehr als fünf Prozent aller Fernsehenden dieser Altersgruppe tangieren.
Dies änderte sich temporär erst in der zweiten Novemberhälfte, als man gleich an zwei von drei Wochen diese Hürde in der Wochenendabrechnung meisterte. Jeweils 5,2 Prozent sahen die Episoden 41 bis 45 sowie 51 bis 55, wobei der Bestwert bei 6,3 Prozent und der Tiefstwert bei 4,3 Prozent lag. Beim Gesamtpublikum sah es hier jedoch ganz anders aus, denn nicht selten fiel man in den einstelligen Bereich. Am schlimmsten sah es am 16. November aus, an diesem Tag sahen nur 1,21 Millionen Menschen zu. Das führte zu 9,3 Prozent aller Zuschauer. Zu dieser Zeit stellte bereits ein mittelmäßiger Wert von 11,1 Prozent bei 1,49 Millionen Interessierten den Bestwert beim Gesamtpublikum, der Wochenschnitt betrug nicht selten nur noch 10,0 bis 10,5 Prozent.
Nachdem es auch im Dezember keine signifikanten Veränderungen im Quotenbild zu beobachten gab, konnte man kurz vor dem Jahreswechsel noch einen Rekordwert aufstellen: Am 27. Dezember erreichte die 70. Folge eine Sehbeteiligung von 1,68 Millionen, aufgrund vieler Fernsehenden zur Urlaubszeit waren jedoch auch damit nicht mehr als 10,4 Prozent zu holen. Lange währte auch dieser Rekord nicht, bereits die dritte Januarfolge überstieg die Zuschauerzahl um 20.000 Menschen. Jedoch waren auch neue Tiefpunkte nicht weit, in der zweiten Januarwoche stellte sich die junge Zuschauerschaft nämlich extrem quer. An gleich drei Tagen sahen nur 0,11 oder 0,12 Millionen 14- bis 49-Jährige zu, was jeweils unterirdische 2,4 Prozent bedeutete. Der Wochenmarktanteil war ein Desaster, mit nur 3,0 Prozent war er nämlich so gering wie nie zuvor.
Nach einer im Endeffekt zu langen Phase der Stagnation konnte man sich Mitte Februar endlich auf zufriedenstellende Werte verbessern. Mit 1,82 und 1,83 Millionen sorgte die Serie an gleich zwei aufeinanderfolgenden Tagen für neue Rekordergebnisse, dies konnte sich diesmal sogar auf den Marktanteil auswirken, der mit durchschnittlich 12,0 Prozent so hoch war wie nie zuvor. Die jungen Menschen hatten sich jedoch abgewandt, hier waren schon 4,0 Prozent das beste Ergebnis seit fünf Wochen.
Nachdem man ein einziges Mal doch auch 2011 in den einstelligen Bereich fiel (9,8 Prozent bei 1,36 Millionen Zuschauern am 7. März), legten die letzten zwei Sendewochen nochmal eine deutliche Schippe drauf. Zwar konnte man nie wieder eine Zuschauerzahl von 1,83 Millionen erreichen, aber die Wochendurchschnittswerte beliefen sich auf jeweils 13,2 Prozent. Dies resultierte aus einer treuen Fangemeinschaft und einer rückläufigen Gesamtzuschauerzahl aller Fernsehsender im März. Im schlechtesten Fall erreichte man Ende Mai 12,7 Prozent bei 1,35 Millionen Zuschauern, bestenfalls hingegen auch 13,8 Prozent bei 1,40 Millionen Zuschauern. Bis zum Ende einen schweren Stand hatte man jedoch bei den jungen Menschen, die sich längst eine Alternative gesucht hatten. Traurige 5,9 Prozent bei einer Zuschauerzahl von 0,27 Millionen stellten am vorletzten Sendetag den Jahresbestwert dar.
Durchschnittlich sahen die 128 gezeigten Folgen 1,42 Millionen Menschen, was einem bestenfalls mittelmäßigen Marktanteil von 11,1 Prozent entsprach. Der ZDF-Senderschnitt fällt im bisherigen Fernsehjahr immerhin um 1,3 Prozentpunkte besser aus, gegenüber «Hanna» gab «Lena» sogar 2,5 Prozentpunkte ab. Problematisch waren die Zielgruppenwerte in den vergangenen Jahren immer öfter, mit 4,3 Prozent bei 0,20 Millionen Fans der täglichen Serie lag man jedoch weit unterhalb des annehmbaren Bereichs. Der Senderschnitt belief sich beim ZDF zuletzt auf 6,2 Prozent, selbst der bei jungen Menschen ebenfalls stark schwächelnde Vorgänger war mit 5,1 Prozent stärker. Auf dem neuen Sendeplatz um 10:30 Uhr wird man mit solchen Werten weitaus besser leben können.