Nach den Produzenten und den Privatfernseh-Machern sind auch die Drehbuchautoren wenig begeistert.
Viele Freunde hat sich das ZDF mit dem Erwerb der Champions League-Rechte nicht gemacht. Wie viel dafür pro Saison ab Mitte 2012 genau gezahlt wird, hat das ZDF nicht bekanntgegeben – im Raum stehen bisher rund 54 Millionen Euro. Nachdem private Sender wie Sat.1 und auch die Produzentenallianz den Kauf der Fußball-Rechte kritisierten, meldet sich nun auch der Verband Deutscher Drehbuchautoren zu Wort.
Die Autoren stören sich nicht nur an den ZDF-Ausgaben, sondern auch daran, dass die ARD für teures Geld Boxübertragungen ins Samstagabendprogramm hieven will. Kritisiert wird – wie auch von den Produzenten –, dass genaue Zahlen von den öffentlich-rechtlichen Sendern nicht dargelegt werden. „Es ist aber davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren Millionen von Euro zusätzlich in den Sportbereich von ARD und ZDF fließen werden. Parallel dazu wollen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender zum Beispiel die Honorare der Drehbuchautoren um ungefähr ein Drittel beschneiden“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.
Das führe dazu, dass Geschichten immer schneller entwickelt werden müssen. Aufwändige Recherchen seien kaum noch möglich. Aber nicht nur die Drehbücher, auch die meisten Filme oder die beliebten täglichen und wöchentlichen Formate müssten immer billiger produziert werden, kritisiert der Verband. „Jeder kann das sehen, wenn zum Beispiel Passagen im «Tatort», in denen sich die Kommissare gegenseitig Handlungen und Motive der Figuren erklären, immer länger werden, statt diese Handlungen und Motive in Bildern zu zeigen. Stunts, aufwändigere Aufnahmen und längere Nachtdrehs seien kaum noch finanzierbar.