Die ARD zeigt keine Spendenaufrufe des Hilfsbündnisses "Aktion Deutschland hilft". Daran stören sich nun auch etliche Politiker.
Ende März hat Quotenmeter.de berichtet, dass die ARD sich weigert, Spendenaufrufe der "Aktion Deutschland hilft" (ADH) auszustrahlen. Grund dafür ist eine Kooperation mit der Organisation "Bündnis Entwicklung hilft", welche nicht in Japan aktiv ist. Die ADH-Führung konnte diese Haltung nicht verstehen, selbst aus den eigenen Reihen kam Kritik. "Die Erklärung, Japan sei ein reiches Land und benötige daher keine Spenden, finde ich angesichts einer Katastrophe von historischem Ausmaß zumindest überraschend", sagte die Vorsitzende der ARD-Gremien, Ruth Hieronymi.
Nun schalten sich auch etliche Politiker in den Fall ein. Der ehemalige Bundespräsident und heutige Schirmherr der Hilfsorganisation "Aktion Deutschland hilft", Richard von Weizsäcker, kritisiert in einem Brief an die ARD-Vorsitzende Monika Piel laut dem Nachrichtenmagazin "Spiegel", dass die Vereinbarung mit dem "Bündnis Entwicklung Hilft" eine "Benachteiligung anderer Helfer" darstelle. Die Hilfe werde in Japan aber dringend benötigt. "Die Zuschauer haben eine Interesse daran, über deutsche Hilfsorganisationen umfassend und ohne einseitige Bevorzugung informiert zu werden", so Weizsäcker.
Nach "Spiegel"-Informationen vertritt auch der SPD-Politiker und ADH-Kuratoriumsvorsitzende, Frank-Walter Steinmeier, diese Meinung. Er habe Monika Piel angesichts der Lage in Japan darum gebeten, ihre Entscheidung zu revidieren und "zu Spenden für die Opfer der Katastrophe aufzurufen". Volker Beck von den Grünen kritisiert die ARD für ihre Haltung ebenfalls: "Gerade vor dem Hintergrund des gewaltigen Ausmaßes der Katastrophe ist jede Hilfe von Nöten."