Konnte «DSDS» an Reichweite zurückgewinnen? Wie gefragt war «ran-Boxen» in Sat.1? Und womit punkteten die anderen TV-Sender am Samstagabend?
Während RTL mit der letzten «Deutschland sucht den Superstar»-Ausgabe in mehrerlei Hinsicht Verluste einstecken musste, ging es diesmal wieder spürbar bergauf für die Castingshow: Im Schnitt verfolgten die sechste Mottoshow 6,16 Millionen Zuschauer, also knapp 300.000 Zuseher mehr als in der Vorwoche. Der Marktanteil lag bei stolzen 21,2 Prozent. In der Zielgruppe spielte der Kölner Marktführer ohnehin einmal mehr in einer eigenen Liga: 3,60 Millionen Zuschauer brachten Dieter Bohlen und seinen Gesangstalenten 33,8 Prozent Marktanteil ein. Von diesen Werten profitierte die um 23 Uhr gezeigte «Bülent Ceylan Show», die insgesamt 4,01 Millionen Zuschauer sehen wollten (MA: 29,2 %). Die danach gesendete «DSDS»-Entscheidung legte noch einen drauf und versammelte zur Geisterstunde 34,5 Prozent der jungen Bevölkerung vor die heimischen TV-Bildschirme. 3,76 Millionen Zuschauer ab drei Jahren wollten es sich nicht entgehen lassen, wie Zazou Mall das Feld räumen musste.
Doch auch Sat.1 war gut im Rennen: So war «Die Geheimnisse der Spiderwicks» das zweiterfolgreichste Programm am Samstagabend, denn aus der Zielgruppe schalteten durchschnittlich 1,49 Millionen Menschen ein, womit 14,0 Prozent Marktanteil erzielt werden konnten. Die Gesamtreichweite lag bei zufriedenstellenden 2,52 Millionen; der Marktanteil belief sich auf 8,5 Prozent. «Criminal Minds» hielt dieses Quoten-Niveau nicht und verzeichnete im Anschluss 1,39 Millionen Zuschauer, der Marktanteil betrug 7,3 Prozent. Als Publikumsliebling erwies sich dafür der um 23.24 Uhr ausgetragene «ran»-Boxkampf zwischen Robert Stieglitz und Khoren Gevor, für den noch 3,26 Millionen Zuschauer wach geblieben sind (MA: 18,4 %). In der wichtigen Zielgruppe wurden 1,10 Millionen Zuschauer und 14,1 Prozent Marktanteil gemessen. Weniger rund lief es für die Vor-Berichterstattung, denn diese kam um zirka 23 Uhr auf gerade einmal 8,7 Prozent, beim Gesamtpublikum waren es gar nur 8,3 Prozent. Dank der erfolgreichen Primetime landete Sat.1 mit 9,3 Prozent Zielgruppenmarktanteil im Tagesvergleich als Zweitplatzierter hinter RTL, das auf uneinholbare 23,8 Prozent kam. ProSieben belegte mit 9,1 Prozent den dritten Platz des Rankings.
Das Erste hatte beim jungen Publikum erwartungsgemäß wenig zu melden: Mit dem «Frühlingsfest der Volksmusik» erreichte man desaströse 4,7 Prozent Marktanteil. Nur 0,49 Millionen 14- bis 49-Jährige schalteten die von Florian Silbereisen moderierte Show ein. Dafür sah es beim Gesamtpublikum umso besser aus, denn hier waren 6,41 Millionen Bundesbürger dabei, die Das Erste zu einem Marktanteil von 22,4 Prozent verhalfen. Hinter der ARD positionierte sich das ZDF, welches mit einer neuen Ausgabe seiner Krimireihe «Wilsberg» (Foto) aufwartete. Dafür interessierten sich insgesamt 6,05 Millionen Zuschauer, die dem Mainzer Kanal 20,4 Prozent Marktanteil bescherten. Das junge Publikum war mit 1,15 Millionen Zusehern vertreten. Daraus folgte ein durchaus ordentlicher Marktanteil von 10,9 Prozent. Um 21.45 Uhr stand dann eine Wiederholung von «Der Ermittler» an, welche jedoch auf wenig Interesse stoß. Lediglich 3,47 Millionen Gesamt-Zuschauer bedeuteten 11,9 Prozent Marktanteil. Indes fiel ProSieben mit dem deutschen Kriegsdrama «Die Brücke» auf die Nase: Zur besten Sendezeit erreichte der Sender 1,54 Millionen Zuschauer, 0,83 Millionen davon befanden sich im werberelevantem Alter zwischen 14 und 49 Jahren. Die Marktanteile fielen mit 5,2 Prozent bei allen und 7,8 Prozent in der Zielgruppe äußerst mager aus. Für die Free-TV-Premiere des Horrorfilms «Outpost – Zum Kämpfen geboren» interessierten sich anschließend noch 1,06 Millionen Zuschauer und 6,8 Prozent der werberelevanten Bevölkerung.
Und die kleineren Sender? Die haben ihr Glück mit Spielfilmen und Dokumentationen versucht. Vergleichsweise gut schlug sich aber nur VOX mit der vierstündigen Dokumentation «Als die Welt den Atem anhielt!». Die von Spiegel TV produzierte Sendung kam auf 1,03 Millionen Zuschauer und 3,9 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen schalteten 0,67 Millionen ein, was 6,8 Prozent entsprach. Zwar waren das mit Sicherheit keine besonders guten Einschaltquoten für den Kölner Privatsender, dessen Mitspieler RTL II und kabel eins taten sich jedoch deutlich schwerer. So ging RTL II mit «Eis am Stiel III – Liebeleien» baden, denn die Komödie kam nicht über 0,73 Millionen Zuschauer und 2,4 Prozent Marktanteil hinaus. Bei den Werberelevanten wurden 0,47 Millionen gemessen, was 4,4 Prozent zur Folge hatte. Ähnlich miserabel schnitt auch der vierte Teil der «Eis am Stiel»-Reihe ab, wenngleich die Quoten um 22 Uhr ein wenig anstiegen. 0,90 Millionen Zuschauer wollten mit RTL II auf «Hasenjagd» gehen; das entsprach 6,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. kabel eins setzte auf den Kult-Film «Star Trek V – Am Rande des Universums»: Mehr als 2,2 Prozent Marktanteil bei 0,67 Millionen Zusehern war damit aber nicht drin. Aus der wichtigen Zielgruppe zappten 0,48 Millionen Leute rein, der Marktanteil lag bei unspektakulären 4,5 Prozent. Ein weiterer Teil von «Star Trek» namens «Das unentdeckte Land» unterhielt um 22.05 Uhr 0,79 Millionen Bundesbürger und holte 3,5 Prozent Marktanteil. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Menschen wurden 0,57 Millionen Zuschauer und 6,1 Prozent Marktanteil generiert.