Nach mehr als zehn Jahren ist am Samstag die letzte Folge der Clipshow über die Bildschirme geflimmert. Die Quoten lagen zuletzt deutlich unter dem ProSieben-Schnitt.
Mit «talk talk talk» ist am vergangenen Samstag eines der ältesten ProSieben-Formate zu Ende gegangen. Bei der Sendung handelte es sich um ein Überbleibsel aus der Ära der Talkshows, die um die Jahrtausendwende ihre Hochzeiten hatten. Passend dazu startete «talk talk talk» im Jahr 1999 und präsentierte jeweils die besten Ausschnitte der Woche. Mit dem Wegfall der Talkshows nahm sich «talk talk talk» schließlich auch Gerichts- und Reality-Shows an, zudem gab es immer häufiger Ausschnitte aus dem US-Fernsehen. Aus Quotensicht wundert es, dass die Einstellung nicht schon früher kam: Bereits im Jahr 2010 erreichte die Sendung, die samstags um 19.10 Uhr ausgestrahlt wird, im Schnitt nur 9,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. 2011 sind die Werte noch weiter gesunken.
So schalteten schon am 8. Januar 2011 nur 1,10 Millionen Zuschauer ein und bescherten ProSieben damit einen schwachen Marktanteil von 3,9 Prozent. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kam «talk talk talk» auf 0,89 Millionen Zuschauer und ebenfalls geringe 9,0 Prozent. In den Wochen darauf verlor die Sendung weiter an Boden und erzielte nur noch Marktanteile von weniger als acht Prozent. Den vorläufigen Tiefpunkt bildete die Ausgabe vom 29. Januar. Die Gesamtreichweite schrumpfte auf 0,93 Millionen Zuschauer, beim jungen Publikum wurden nur noch 0,71 Millionen gemessen. Das wirkte sich auch auf die Marktanteile aus: Insgesamt reichte es für nur noch 3,4 Prozent, in der Zielgruppe blieb man bei miesen 7,2 Prozent hängen.
Ab dem 5. Februar ließ ProSieben die Clipshow für einige Wochen pausieren und strahlte auf dem Samstagssendeplatz stattdessen «Fashion und Fame» aus. Das Casting-Format schnitt allerdings noch schlechter ab und kam teilweise nur auf 4,0 Prozent in der Zielgruppe. Vergleichsweise gut sehen da die 7,6 Prozent aus, die «talk talk talk» bei seiner Rückkehr am 5. März erzielte. Absolut gesehen ist dieser Wert allerdings alles andere als zufriedenstellend, der ProSieben-Senderschnitt liegt rund vier Prozentpunkte höher. Auch die Gesamtreichweite fiel mit 0,89 Millionen Zuschauern bescheiden aus.
Ein wenig Besserung versprach die Folge vom 12. März. Die Werte stiegen wieder auf 1,03 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und auf 0,82 Millionen in der Zielgruppe an. Das stärkte auch den Zielgruppen-Marktanteil ein wenig, dieser lag bei immerhin 8,1 Prozent. In den folgenden Wochen steigerten sich die Quoten noch weiter auf 8,8 und schließlich sogar 9,4 Prozent. Bei den Gesamtzuschauern verbesserte sich die Reichweite dagegen nur geringfügig auf knapp 1,10 Millionen Zuschauer.
Am 9. April strahlte ProSieben dann schon die letzte Folge aus. Diese wollten im Schnitt 0,80 Millionen Menschen sehen, was für einen neuen Jahrestiefstwert reichte. Der Marktanteil lag in Folge bei 3,6 Prozent. Aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schauten 0,57 Millionen zu und bescherten ProSieben damit 7,7 Prozent.
Im Jahr 2011 kommt «talk talk talk» damit auf exakt zehn Folgen. Besonders ernüchternd: Keine einzige davon erreichte den Senderschnitt oder wenigstens einen zweistelligen Marktanteil in der Zielgruppe. Zuschauerverluste gab es im Vergleich zum letzten Jahr allerdings nicht. Die durchschnittliche Gesamtreichweite blieb stabil und lag bei rund einer Million Zuschauern. Bei den 14- bis 49-Jährigen schalteten im Durchschnitt - ebenfalls wie im Jahr 2010 – 0,77 Millionen Zuschauer ein. Die Marktanteile verschlechterten sich dagegen deutlich: Bei den Zuschauern ab drei Jahren ging es von 4,3 auf nur noch 3,7 Prozent hinab, in der Zielgruppe von 9,6 auf nur noch 8,4 Prozent.