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Der Revisionsbericht gilt beim federführenden MDR als streng geheim. Doch das volle Ausmaß des größten Betrugsskandals des öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist offensichtlich noch nicht bekannt: Mittlerweile ist von „von insgesamt acht möglicherweise involvierten Firmen“ die Rede, wie MDR-Intendant Udo Reiter in einem Brief an die Gremien schrieb. „Mit weiteren Erkenntnissen“ sei zu rechnen, so Reiter weiter. Denn auch die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen laut „Süddeutscher Zeitung“ ausgedehnt. Sieben Privatwohnungen und acht Firmen in Thüringen, Berlin und Baden-Württemberg sind in der letzten Woche durchsucht worden. Gegen insgesamt elf Personen wird ermittelt. Im Zuge der im Zusammenhang mit dem Betrugsskandal durchgesetzten neuen Kontrollmechanismen sollen auch die Geschäftsbeziehungen zu diesen Firmen überprüft werden, stellt Reiter in dem Brief fest.
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ZDF-Intendant Markus Schächter erhebt nun auch schwere Vorwürfe gegen den damaligen Ki.Ka-Programmgeschäftsführer (zwischen 2000 und 2008) und jetzigen NDR-Fernsehdirektor Frank Beckmann. In dieser Zeit habe es Informationen über die Glücksspielleidenschaft des Herstellungsleiters gegeben, die „nachweislich die Leitungsebene des Ki.Ka erreichten“, sagte Schächter dem ZDF-Verwaltungsrat, wie der „Spiegel“ berichtet. Man hätte den „fundierten Gerüchten“ nachzugehen müssen. Beckmann jedoch betont, er habe „in keinster Weise einen Verdacht schöpfen können", wie er dem NDR-Medienmagazin «Zapp» mitteilte.