
Derzeit ist die RTL Group noch nicht mit eigenen Sendern in der flämischen Region vertreten. Für die ebenfalls zum Verkauf stehenden niederländischen Sender von ProSiebenSat.1 will die RTL Group jedoch nicht mitbieten. Der Konzern hat dort ohnehin guten Stand. Ärgerlich ist für RTL-Vorstandschef Gerhard Zeiler (Foto) zudem die Tatsache, dass gerade John de Mol mit dem finnischen Konzern gemeinsame Sache um die niederländischen Sender von ProSiebenSat.1 macht, hält der Milliardär doch seit Juni 2007 mit seiner Medienholding Talpa mit 26,3 Prozent an RTL in den Niederlanden.
Der Wert der beiden belgischen Kanäle, an denen die RTL Group Interesse hat, soll bei rund 150 Millionen Euro liegen. Die Bertelsmann-Tochter hat derzeit allein eine Präsenz in Wallonien, was der französische Teil Belgiens ist. ProSiebenSat.1 ist derzeit in 13 Ländern beteiligt – seit der Konzern von den Finanzinvestoren KKR und Permira mit der skandinavischen Sendergruppe SBS verschmolzen ist. Vor einigen Monaten hatte ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling bestätigt, Auslandstöchter verkaufen zu wollen. Eine Entscheidung könnte im laufenden Quartal fallen.