Fernsehfriedhof

Der Fernsehfriedhof: Die Star-Falle

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Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 124: Eine kurzlebige Comedyshow mit Tommy Wosch.

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir einer wahren Radiolegende.

«Star Wosch» wurde am 14. Mai 2000 in Sat.1 geboren und sollte den vorläufigen Höhepunkt des Radiomoderators Tommy Wosch im Fernsehen darstellen. Nach seinen Anfangstagen bei einem Regionalsender in Augsburg wechselte er 1995 zum legendären Berlin/Brandenburger-Sender Fritz und präsentierte dort seine ganz eigenen, stets leicht anarchistischen Sendungen. Im Mai 1999 wurde er vom Sender Sat.1 entdeckt und führte für ihn durch die satirischen Reality-Dokus «Deutschlands dümmste Gauner» und «Gute Nachbarn, Schlechte Nachbarn». Anschließend übernahm er neben dem späteren «Stern TV»-Moderator Steffen Hallaschka die kurzlebige «ProSieben Morningshow», wo er auch auf dem Schirm seine Schlagfertigkeit und Eigenarten beweisen konnte.

Komplett ausleben konnte er diese dann in «Star Wosch», seiner ersten Show, die auf ihn zugeschnitten war und nun erstmals auch seinen Namen im Titel trug. Das Konzept hätte kaum simpler sein können. Tommy schlich sich auf Promi-Events und verwickelte ahnungslose Stars in absurde Gespräche, bei denen sein Gegenüber meist nicht wusste, worüber sie tatsächlich sprachen. Neben vielen deutschen Gesichtern gelang es ihm auch George Clooney, Naomi Campbell und Tom Jones vor laufenden Kameras zu veralbern. Das Konzept der halbstündigen Show, die am Sonntagabend um 22.15 Uhr lief, war jedoch schnell ausgelutscht, sodass sie nicht über eine Staffel hinauskam.

«Star Wosch» wurde am 25. Juni 2000 beerdigt und erreichte ein Alter von sechs Folgen. Die Show hinterließ den Moderator Tommy Wosch, der anschließend im Regionalfernsehen eine Art «Comedystreet» unter dem Titel «Woschs Woche» präsentierte. Im Jahr 2009 belebte er seine ehemalige Sat.1-Nachbarschaftssendung bei RTL II unter dem Titel «Krieg am Gartenzaun» neu. Außerdem ist er seit 2002 auch hinter der Kamera als Autor, Regisseur und Produzent der Comedyformate «Die Wachmänner», «ZACK! Comedy nach Maß», «Two Funny» und «Böse Mädchen» tätig. Für den Radiosender Fritz arbeitete er fast ununterbrochen bis zum Jahr 2010, bevor er zu Radio Energy wechselte und dort eine landesweite Abendsendung übernahm.

Möge die Show in Frieden ruhen!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs widmet sich einer dreisten Kopie von «RTL Samstag Nacht».

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