Thomas Kausch: Ex-Sat.1-Mann geht zu «NDR Aktuell»

Der ehemalige Informationsdirektor von Sat.1 präsentiert bald wieder tägliche Nachrichten: Diesmal für den NDR.

Einen rühmlichen Abgang hatte Thomas Kausch bei Sat.1 nicht. Angeblich hatte sich der ehemalige Informationsdirektor des Privatsenders bei seinem Chef mehrfach über das Programmumfeld seiner «Sat.1 News» beschwert – vielleicht auch aus Frust über die damals nach schnellem Aufschwung doch wieder sinkenden Zuschauerzahlen. Die Ära Kausch bei Sat.1 ging jedenfalls schnell zu Ende – aus dem Urlaub, in den er sich on Air verabschiedete, kam er nie wieder zurück. Kurze Zeit später moderierte er Themenabende für arte, seit 2008 präsentiert er das alle drei Wochen gezeigte Magazin «Fakt» im Ersten.

Ab 6. Juni wird er wieder Nachrichtenmoderator. Wie das Hamburger Abendblatt schreibt, wird der Ex-Sat.1-Anchor einer von zwei neuen Moderatoren der neuen NDR-Nachrichtensendung «NDR Aktuell». Der Sender selbst bestätigt diese Personalie noch nicht; erst am Donnerstag soll es dazu eine Presseveranstaltung geben.

Die neue um 21.45 Uhr laufende Sendung ist im Norden heftig umstritten: Das Sendegebiet gilt als zu groß, als dass man wirklich regional berichten kann, was eigentlich die Grundidee des Formats war. Die Sendung bringt zudem ein komplett neues Programmschema mit sich, «Extra 3», «Menschen und Schlagzeilen» oder «Die Reportage» müssen auf andere Sendeplätze ausweichen.

Produziert wird die neue Nachrichtensendung übrigens nicht in Hamburg, wo die ARD eigentlich ihre geballte Nachrichtenkompetenz sitzen hat: Dort ist die «Tagesschau» zu Hause. Ganz bewusst hat sich Lutz Marmor, Intendant des NDR, dafür entschieden, die Sendung aus Hannover kommen zu lassen. Niedersachen ist das größte Bundesland der Vier-Länder-Anstalt und hat aus Sicht Marmors ein Recht darauf, dass Teile des Programms auch dort hergestellt werden. Thomas Kausch soll von einer weiblichen Moderatorin Unterstützung bekommen, will das Hamburger Abendblatt erfahren haben – wer an seinen freien Tagen informiert, ist bislang aber noch nicht durchgesickert.