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Dear William and Kate,

von
Congratulations on your wedding!

Was war das nicht für eine schöne, ergreifende Hochzeit in London an diesem Freitag?! Jetzt habt Ihr es endlich geschafft und seid nicht nur ein schönes Paar, sondern auch royal vermählt. Ich hoffe, Ihr Beiden habt aber auch gemerkt, dass Ihr trotz aller Freude und Liebe nur ein Spielball der Medien und der Werbewirtschaft wart: Die skurrilsten Artikel zu eurer Eheschließung wurden massenweise verkauft und spülten genug Geld in die Kassen der Herstellerfirmen und Verkäufer, obgleich sie euch mit Nichten immer alle Ehre gemacht haben, und die TV-Sender, welche eure Hochzeit in die Welt ausstrahlten, konnten dank guten Quoten besten Profit einfahren.

Da scheint eure „marriage“ komplett in den Hintergrund geraten zu sein. Es ging eigentlich nur um Rentabilität. Ob Ihr euch wirklich versteht, wie Ihr euch innerhalb des großen Gefüges des britischen Königshauses eingefügt habt, wie die Hochzeit ansich überhaupt verlief und welche Zukunftsaussichten Ihr denn zusammen habt, war nur Nebensache – Hauptsache war nämlich, dass die Kassen klingeln. Oder aber, dass der gute Ruf glänzen kann, denn unser Öffentlich-Rechtliches Fernsehen in Deutschland musste sich zunächst rechtfertigen, dass es in beiden Hauptsendern von ARD und ZDF die Feierlichkeiten an eurem Ehrentag ausgestrahlt hat. Dies wurde aber damit versucht zu legitimieren, dass man betonte, ja auch die gesellschaftliche und politische Relevanz eurer Hochzeit analysieren zu wollen. Ganz journalistisch und sachlich.

Was etwas untergegangen sein dürfte (ihr beiden habt es bei dem ganzen Heiratsstress vielleicht auch nicht mitbekommen): Der australische Fernsehsender ABC wollte innerhalb seiner Comedy-Show «The Chaser» mit den Live-Bildern eurer Festivitäten ein satirisches Programm gestalten. Euer britischer Haussender BBC verbot dies aber nach den Protesten zahlreicher eurer Untertanen. Die Verantwortlichen vom Inselkontinent zeigten sich daraufhin enttäuscht, denn unter gewissen Einschränkungen, die im Vorfeld mit dem Clarence House – also dem Sitz von Prinz Charles – seinem Privatbüro und sowie der BBC abgestimmt worden seien, wäre die Sonderausgabe von «The Chaser» angeblich zunächst erlaubt worden.
Das müsst Ihr euch mal vorstellen: Würde dies tatsächlich stimmen, hätte euer eigener Vater, bzw. neuer Schwiegervater, nichts dagegen gehabt, dass eure Hochzeit veralbert wird! Geld hätte er sicher dafür bekommen, und zwar nicht zu wenig. Das hat ihm dieses nervige Volk, das ja dann wohl wirklich noch mehrheitlich zu euch steht, aber vergrault.

Eure wahren Freunde sind also nur eure privaten sowie diejenigen Bürger, die sich nicht getrieben vom Kommerz oder den Medien an euch und der Monarchie interessiert zeigen.

Mögen sie euch die nötige Kraft geben, euren kommenden schweren royalen Alltag gemeinsam meistern zu können.

Eure Chefin, die Queen, ist über die versteckte Profitgier und das geheuchelte Interesse an und Hochgejuble von eurem Eheversprechen sicher „not amused“. Ich bin es auch nicht.

Darum lasst uns mit einem ermutigenden Wunsch von Altmeister Shakespeare schließen: „God, the best maker of all marriages, combine your hearts in one, your realms in one.“

Your new royal advisor,
Gregor Elsbeck

Kurz-URL: qmde.de/49308
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