«Scream», Katy Perrys Ehemann, Diane Kruger in Frankreich und das italienische «Sch’ti»-Remake. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Barfuß auf Nacktschnecken»
Dass Schriftsteller ihre eigenen Werke für die große Leinwand adaptieren und zugleich inszenieren, ist zwar nicht gang und gebe, doch auch längst nichts Einzigartiges mehr. Ob nun Bestsellerautoren wie Stephen King (bei «Rhea M - Es begann ohne Warnung») und der mittlerweile verstorbene Michael Crichton (u.a. mit seinem Science-Fiction-Klassiker «Westworld») oder jüngst Arthur Millers Tochter Rebecca Miller mit ihrem Ensembledrama «Pippa Lee» (2009), hin und wieder liegt es einigen Autoren sehr am Herzen, die volle Kontrolle über die Verfilmungen ihrer Stoffe zu haben. So nun auch im Fall der französischen Schriftstellerin Fabienne Berthaud, die der Filmwelt jedoch schon immer sehr zugetan war. Das Drama «Barfuß auf Nacktschnecken», welches auf ihrem eigenen gleichnamigen Roman basiert, erzählt von den zwei sehr unterschiedlichen Schwestern Clara (Diane Kruger) und Lily (Ludivine Sagnier).
Während Clara verheiratet ist und eine vielversprechende Karriere als Anwältin verfolgt, lebt die noch immer kindlich naive Lily zurückgezogen mit der gemeinsamen Mutter (Anny Romand) auf dem Land. Als letztere jedoch plötzlich stirbt, beschließt Clara, ebenfalls eine Weile aufs Land zu ziehen, um sich um ihre verstörte jüngere Schwester zu kümmern. Damit stößt sie bisweilen jedoch an ihre eigenen Grenzen und vor allem auch auf das Missfallen ihrer Schwiegereltern (Brigitte Catillon, Jacques Spiesser). Für Freunde ruhiger Charakterstudien, dürfte «Barfuß auf Nacktschnecken» also durchaus einen Blick wert sein. Bleibt nur zu hoffen, dass Deutschlands Exportschauspielerin Diane Kruger («Inglourious Basterds», «Unknown Identity»), die hier bereits zum zweiten Mal mit Regisseurin Berthaud zusammengearbeitet hat, in einem kleinen Independent-Drama mehr zu überzeugen weiß als in großen Blockbusterproduktionen.
OT: «Pieds nur sur les limaces» von Fabienne Berthaud; mit Diane Kruger, Ludivine Sagnier, Brigitte Catillon, Denis Ménochet und Jacques Spiesser.
«Willkommen im Süden»
Auch ein italienischer Beitrag findet sich in dieser Woche unter den deutschen Kinostarts. Und mit ihm geht eine Kampfansage an die französischen Nebenbuhler einher, handelt es sich bei «Willkommen im Süden» doch um ein Quasi-Remake des französischen Erfolgshits «Willkommen bei den Sch’tis» (2008). Doch ganz so eng ist es dann wohl doch nicht zu sehen, fungierte «Sch’tis»-Regisseur Dany Boon immerhin als einer der ausführenden Produzenten der italienischen Komödie. Obendrein wird der Film auch ganz offen als „italienische Antwort auf die «Sch’tis»“ beworben. „Antwort“ ist an dieser Stelle aber in der Tat ein wenig untertrieben, ähnelt die Handlung von «Willkommen im Süden» doch noch sehr stark dem französischen Pendant.
Im Mittelpunkt steht der Postbote Alberto (Claudio Bisio), der genug von seinem Dienst in der norditalienischen Provinz hat und lieber in seine Traumstadt Mailand versetzt werden möchte. Um dieses Ziel zu erreichen, täuscht er eine Behinderung vor. Doch der Schwindel fliegt auf und Alberto wird in den Süden strafversetzt. Seine Begeisterung darüber hält sich natürlich sehr in Grenzen, sind die Menschen im Süden aufgrund ihrer merkwürdigen Sprechweise doch im Rest des Landes verpönt. Außerdem wimmelt es in Süditalien doch nur so vor Dieben, Mafiosi und Müllbergen. So zumindest die weit verbreitete Meinung im Norden. In ihrem Produktionsland ging das simple Erfolgsrezept der Komödie «Willkommen im Süden» bereits auf. Ob nun auch Deutschland nachzieht und den Film nicht einfach als Abklatsch des hierzulande ebenfalls sehr beliebten «Willkommen bei den Sch’tis» abtut, wird sich ab dieser Woche in den hiesigen Kinos zeigen.
OT: «Benvenuti al Sud» von Luca Miniero; mit Claudio Bisio, Alessandro Siani, Angela Finocchiaro, Valentina Lodovini und Nando Paone.