Sie begründet dies in einem Interview unter anderem mit der Digitalisierung der daraus entstehenden „unendlichen Vielfalt.“ Zudem erwartet sie für RTL auch wieder Baustellen.
RTL-Senderchefin Anke Schäferkordt bremst kurz vor dem Ende des aktuellen TV-Jahres die Erwartungen für die neue Saison. Die 48-Jährige glaube nicht daran, dass sich ihr Sender künftig noch steigern kann. Der Kölner Kanal hat aktuell das erfolgreichste Jahr seit Langem. Bei den Umworbenen liegt man bei mehr als 19 Prozent Marktanteil, im Januar erreichte man – nicht zuletzt wegen des Dschungel-Camps – weit mehr als 20 Prozent. Im Mai liegt der bislang gemessene Mittelwert bei ebenfalls sehr starken 19,9 Prozent.
In einem Interview mit „Die Zeit“ sagte die Fernsehmanagerin: „Wir liegen zurzeit bei einem Zuschauermarktanteil von über 19 Prozent, es gibt kaum einen Sendeplatz, wo wir nicht Marktführer sind.“ Sie glaube deshalb nicht, dass sich ihr Sender noch steigern könne. Auf lange Sicht werde RTL den Vorsprung auch nicht halten können.
„In Zukunft wird der stärkste Sender nicht mehr einen Marktanteil von 20 Prozent haben", so Anke Schäferkordt. Sie begründete dies mit der zunehmenden Digitalisierung. Die Programmvielfalt sei dadurch „unendlich gesteigert“ worden. "Schauen Sie sich die US-Quoten an: Wenn ein Network in der Primetime elf Prozent erreicht, ist das schon ein Erfolg. Wenn wir ein neues Format mit 16 Prozent Marktanteil starten, heißt es in der Presse: Riesenflop.“ Schäferkordt sieht sich angesichts des großen Erfolgs eher in einer Verteidigungshaltung.
Sie glaubt zudem, dass auch ihr Sender RTL wieder Baustellen im Programm haben wird. "Darin waren wir immer am besten: aus Fehlern zu lernen. Das wird alles wiederkommen, da mache ich mir überhaupt keine Illusionen", sagte sie.