Die Kritiker

«Buschpiloten küsst man nicht»

von
Story
Die Ärztin Maria Berkel ist auf dem Weg zu ihrem neuen Job im Krankenhaus eines kleinen afrikanischen Dorfes. Auf dem Inlandsflug dorthin lernt sie den raubeinigen Piloten Paul Freytag kennen.

Zuerst wird Maria abgelehnt, aber mithilfe der Heilerin N'nanga gewinnt sie langsam das Vertrauen der Einheimischen. Sie ist überzeugt, dass verseuchtes Wasser die Krankheit der Dorfbewohner verursacht. Doch schon bald erkennt sie, dass die Menschen nicht durch Bakterien krank werden.

Darsteller
Alexandra Neldel («Unschuldig») ist Maria Berkel
Max von Thun («Trau' niemals deinem Chef») ist Paul Freytag
Julian Weigend («Schimanski») ist Daniel Berger
Thembi Mtshali («Gerichtsmediziner Dr. Leo Dalton») ist N'Nanga
Wolf Bachofner («Schnell ermittelt») ist Dr. Johannes Schäfer
Florence Kasumba («Kreutzer kommt») ist Mbuya
Zandile Dhlamini («Gerichtsmediziner Dr. Leo Dalton») ist Tandi
Tshamano Sebe («Die Minensucherin») ist Munaka
André Jacobs («League of Glory») ist Donald van Dein

Kritik
Wieder einmal verschlägt es das ehemalige «Verliebt in Berlin»-Gesicht Alexandra Neldel zu dem Sender, dem sie ihren bis dato größten Erfolg zu verdanken hat. In der Sat.1-Action-Komödie «Buschpiloten küsst man nicht» mimt die frisch gebackene Ärztin Maria Berkel, die vor ihrer praktischen Tätigkeit in einer Praxis noch für zwei bis drei Jahre Gutes tun möchte. Und so verschlägt es sie in ein südafrikanisches Dorf, in dem sie gemeinsam mit Dr. Johannes Schäfer ein wenig helfen möchte. Schnell zeigt sich jedoch, dass es mit der Hilfe nicht so einfach ist und dass dunkle Machenschaften im Hintergrund im Gange sind.

Mit einer Mischung aus Liebesfilm, Komödie, Drama und Actionfilm versuchen Regisseur Christian Theede («Countdown») und Drehbuchautor Ralf Kinder («Küstenwache») einen flotten und abwechslungsreichen Film zu schaffen. Doch über einen Versuch kommt das Filmprojekt gar nicht erst hinaus. Unausgegoren der Genre-Mix, flach die Charakterzeichnung, unglaubwürdig die Geschichte. Anstelle der Verantwortlichen hätte man sich lieber auf zwei Aspekte des Films konzentriert und daraus einfach eine Romantic Comedy in Afrika gestrickt. Dann wäre das Ergebnis sicherlich erträglicher geraten. So muss man einfach konstatieren, das jedes angerissene Genre für sich gesehen, zu kurz kommt und die gesamte Geschichte wenig harmonisch und lediglich zusammengeschustert wirkt. Von Glaubhaftigkeit mal ganz zu schweigen.

Auf Seiten der Schauspieler ist Alexandra Neldel zwar hervorzuheben. Ihre Rolle der Ärztin ist sympathisch, ihr Spiel ist glaubhaft. Doch auch bei ihr ist nicht alles so positiv, wie es vielleicht wirken mag. Die über-moralischen Ansichten von Maria und ihr permanentes und übereifriges Tun stören den Verlauf der Geschichte ebenso, wie die unnötige Figur des Piloten Paul Freytag, der durch den wenig sympathischen und blass wirkenden Max von Thun verkörpert wird. Und auch die restlichen Figuren der Geschichte sind wenig gelungen. Entweder sie bleiben zu blass oder sind zu sehr überzeichnet worden.

Und so bleibt das Beste, was der Film zu bieten hat, die wunderschöne Kulisse des afrikanischen Kontinents. Der Rest ist und bleibt nur harmlose Abend-Unterhaltung mit dem leicht gehobenen, moralischen Zeigefinger. Verändern wird dieser Film die Welt gewiss nicht.

Sat.1 zeigt «Buschpiloten küsst man nicht» am Dienstag, den 17. Mai 2011, um 20:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/49673
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