Quotencheck

«Kerner»

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Konnte der Sat.1-Moderator die Quoten seiner Show in der vergangenen Saison steigern?

Konnte der Sat.1-Moderator die Quoten seiner Show in der vergangenen Saison steigern?

Seit mehr als eineinhalb Jahren ist das Magazin «Kerner» nun in Sat.1 auf Sendung. Nach einem schnellen Sendeplatzwechsel aufgrund desolater Einschaltquoten vom Montagabend auf den Donnerstag schlug sich die Show von Johannes B. Kerner in ihrer ersten Saison bestenfalls ordentlich: Im Durchschnitt wurden 9,0 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum inklusive der Sommershows erzielt – damit lag man leicht unterhalb des Sat.1-Schnitts. Wie erfolgreich war nun «Kerner» im zweiten Sendejahr?

Am 12. August 2010 kehrte das Format zurück und rief kurzzeitig mit der Suche nach Reporter Sven ein mediales Echo hervor. 1,15 Millionen Zuschauer und 7,0 Prozent des Gesamtpublikums schalteten ein. Bei den Werberelevanten zwischen 14 und 49 Jahren waren es allerdings nur 8,7 Prozent Marktanteil. Eine Woche später, als das Sven-Experiment aufgelöst wurde, schalteten aber immerhin 10,2 Prozent der Jüngeren ein. Insgesamt wurden 1,35 Millionen Zuschauer und 8,8 Prozent Marktanteil gemessen. In den folgenden drei Wochen lag das Magazin in der Zielgruppe aber wieder im roten Bereich: Zweimal wurden nur etwas mehr als sieben Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erreicht.

Am 16. September konnte sich Kerner über 12,5 Prozent beim jungen Publikum freuen – allerdings hatte er auch durch die sehr späte Sendezeit ab 23.45 Uhr leichteres Spiel. Auch beim Gesamtpublikum sahen die Quoten mit 1,07 Millionen Zuschauern und 11,9 Prozent gut aus. Anschließend sollte aber wieder eine Durststrecke folgen: Fünf Episoden in Folge schaffte es das Magazin nicht auf einen zweistelligen Marktanteil – die Werte pendelten zwischen 8,0 und 9,6 Prozent; zweimal wurden sogar weniger als eine Million Zuschauer beim Gesamtpublikum gemessen.

Umso besser lief es ab Ende Oktober dann für die folgenden fünf Shows: Hier schaffte es Johannes B. Kerner immer auf zweistellige Marktanteile zwischen 10,3 und 14,3 Prozent – letzterer Wert vom 11. November markiert sogar einen Staffel-Rekord. Vier der fünf Ausgaben hatten beim Gesamtpublikum mindestens 1,36 Millionen Zuschauer. Auffällig: All diese Sendungen starteten frühestens um 22.40 Uhr, teilweise deutlich später. Die letzte Ausgabe des Jahres wurde aus Afghanistan mit dem ehemaligen Bundesverteidigungsminister Theodor zu Guttenberg gesendet. Doch mit einer Reichweite von nur 1,01 Millionen traf man nicht den Nerv der Zuschauer. Auch das junge Publikum war mit 0,46 Millionen und 7,5 Prozent nur spärlich vertreten.
In das neue Jahr startete «Kerner» mit einem Staffel-Rekord: 1,87 Millionen Zuschauer hatte man am 13. Januar; dies war die zweitbeste jemals gemessene Reichweite für das Magazin und die beste des zweiten Sendejahres. Der Marktanteil betrug 9,8 Prozent bei allen sowie starke 13,4 Prozent in der Zielgruppe. Auch eine Woche später war der Zielgruppen-Marktanteil von 10,0 Prozent akzeptabel. Anschließend sollte aber die längste Strecke folgen, die das Magazin ohne zweistelligen Marktanteil beim jungen Publikum auskommen musste: Acht Folgen – oder knapp zwei Monate lang – wurden maximal 9,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen erreicht. Am 17. Februar gab es mit nur 0,38 Millionen jungen Zuschauern und 6,8 Prozent einen Negativ-Rekord der gesamten Staffel.

Beim Gesamtpublikum ergibt sich jedoch ein ambivalentes Bild: Mit 1,47 und 1,44 Millionen Zuschauern holte man Ende Januar und Anfang Februar beispielsweise ordentliche Reichweiten; am 03. März mit nur 1,04 Millionen Zuschauern und 5,1 Prozent Marktanteil sehr schwache Werte. Erst am 24. desselben Monats wurde «Kerner» mit 10,0 Prozent wieder zweistellig. Eine Woche später holte das Magazin sogar beeindruckende Werte – und das zur umkämpften Sendezeit um 22.10 Uhr: 1,77 Millionen und 8,4 Prozent schalteten insgesamt ein, in der Zielgruppe waren es 1,02 Millionen und 11,5 Prozent. Zwei Wochen später gab es ebenfalls um 22.10 Uhr gute 12,5 Prozent Marktanteil bei 1,05 Millionen Zuschauern.

Ab dem 21. April ließen die Quoten allerdings wieder nach: Zwischen 8,7 und 9,8 Prozent pendelten die Marktanteile beim werberelevanten Publikum, womit sie auf schwachem Niveau konstant waren. Das Staffelfinale erreichte schließlich 1,23 Millionen Zuschauer, der Marktanteil betrug 10,4 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe generierte man erfreuliche 13,8 Prozent Marktanteil – Jahresbestwert. Im Vorprogramm half auch der Blockbuster «Sakrileg – The Da Vinci Code», der von 13,1 Prozent der Jüngeren geschaut wurde.

2010 holte die Show durchschnittlich 9,6 Prozent, 2011 minimal schwächere 9,4 Prozent Marktanteil bei den Jüngeren. Aufschlussreich ist besonders der Blick auf die Durchschnitts-Marktanteile beim jungen Publikum, wenn man sie nach Sendezeit aufsplittet: 2010 lagen alle Shows, die spätestens um 22.30 Uhr begannen, bei durchschnittlich 8,3 Prozent Marktanteil – ein logisch schwacher Wert aufgrund der größeren Konkurrenz. Demnach konnten die Sendungen, die später gezeigt wurden, gute 11,2 Prozent erzielen.

Überraschenderweise ergibt sich 2011 aber ein umgekehrtes Bild, denn hier erreichten die früheren Sendungen durchschnittlich 9,9 Prozent Marktanteil. Alle Ausgaben, die nach 22.30 Uhr begannen, holten nur noch 8,8 Prozent. Daraus lassen sich zwei Dinge folgern: Erstens konnte sich «Kerner» 2011 zu früherer Sendezeit besser etablieren und hat damit eine relative Stärke entwickelt. Zweitens bräuchte es angesichts dieser Zahlen dringend einen einheitlichen Sendeplatz.

Im Durchschnitt erreichte das Magazin «Kerner» in seiner zweiten Staffel 1,19 Millionen Zuschauer und 7,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, womit man ungefähr auf Höhe der Vorjahreswerte lag (1,25 Millionen und ebenfalls 7,8 Prozent). Bei den Werberelevanten wurden diesmal durchschnittlich 0,67 Millionen Zuschauer und 9,5 Prozent gemessen. Damit verbesserte man sich gegenüber dem Vorjahr leicht beim Zielgruppen-Marktanteil, der damals bei 9,0 Prozent gelegen hatte. In diesem Jahr macht der Sat.1-Moderator wieder eine kurze Sommerpause: Nach fünf Wochen ist die Show am 07. Juli mit Sommer-Ausgaben auf dem Bildschirm zurück; am 11. August gibt es schließlich neue Live-Sendungen aus Hamburg.

Kurz-URL: qmde.de/49883
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