Wie erfolgreich waren die ersten 13 Episoden der neuen US-Serie, die hierzulande bei Sat.1 läuft?
Das amerikanische Network CBS hatte vor rund eineinhalb Jahren ein Problem: Die ernste Krimiserie «CSI: Miami» muss sich allmählich von der jungen und witzigen ABC-Krimi-Serie «Castle» geschlagen geben. Das wollte sich CBS-Programmchefin Nina Tassler nicht gefallen lassen und suchte nach einer Mischung aus Krimi, Comedy und exotischen Aufnahmen – herausgekommen ist «Hawaii Five-0». Die Erfolgschancen der Neuauflage waren groß, auch wenn bislang alle Remakes der vergangenen 20 Jahre im Network-Fernsehen gefloppt sind. Schlussendlich gehört «Hawaii Five-0» zu den erfolgreichsten Dramen in der vergangenen TV-Saison.
Hierzulande schnappte sich Sat.1 die Rechte an der CBS Paramount-Produktion, welche auch tatsächlich auf Hawaii gedreht wird. Am 13. März 2011 zeigte Sat.1 zum Deutschlandstart gleich zwei Episoden, die ab 22.10 Uhr ausgestrahlt wurden. Die Premiere verfolgten 2,63 Millionen Zuschauer, der Marktanteil betrug 9,9 Prozent. In der Zielgruppe wurden passable 13,0 Prozent Marktanteil gemessen, danach holte das Format sogar 17,7 Prozent. Die zweite Ausgabe erzielte 2,22 Millionen Menschen und einen dazugehörigen Marktanteil von 14,1 Prozent.
Bereits eine Woche später erreichte die deutsche Fernsehstation mit der Episode „In den besten Familien“ einen neuen Höchstwert: 2,92 Millionen Menschen schalteten ein und verhalfen Sat.1 zu 11,9 Prozent Marktanteil. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Menschen ermittelte Media Control 16,1 Prozent. Obwohl die Reichweite eine Woche später gleich hoch war und bei den jungen Menschen von 1,68 auf 1,65 Millionen Menschen fiel, sackte der Zielgruppen-Marktanteil auf 12,9 Prozent hinab.
Am 3. April stieg der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen wieder auf 16,2 Prozent, da sich die Fernsehnutzung stark veränderte. Es wurden 1,69 Millionen junge Menschen erreicht, insgesamt schalteten 2,75 Millionen Leute ein. Das gleiche Spiel geschah auch eine Woche später, denn dann sahen 1,70 Millionen junge Bundesbürger zu, der Marktanteil sackte allerdings auf 15,9 Prozent hinab.
Noch bis zum 8. Mai 2011 hatte «Hawaii Five-0» die US-Serien «Navy CIS» und «The Mentalist» als Hilfe, doch ab Mitte Mai liefen nur noch Wiederholungen der zwei Sat.1-Erfolgsserien. Den Einschaltquoten von «Hawaii Five-0» hat dies nicht geschadet, binnen neun Episoden konnte sich das Format etablieren. Zwischen 2,56 und 2,66 Millionen Menschen schalteten die vier verbleibenden Episoden vor der Sommerpause ein, somit hat sich ein fester Zuschauerstamm gebildet. Mit 10,8 bis 11,5 Prozent Marktanteil kann Sat.1 ohne entsprechenden quotenträchtigen Vorlauf zufrieden sein. Selbst bei den jungen Menschen funktionierte die Serie mit alten Episoden im Vorprogramm, auch hier lagen die Quoten im guten Bereich.
Die letzte Episode vor der Sommerpause, „Strichmännchen“, zeigte Sat.1 am Sonntag, den 5. Juni, um 22.15 Uhr. Rund 2,66 Millionen Menschen verfolgten den Fall, der eine Woche zuvor schon angesprochen wurde. Obwohl die Gesamtreichweite minimal stieg, ging das Interesse bei den jungen Leuten um 0,11 Millionen Zuseher zurück. Diese Entwicklung führte zu einem Marktanteilsrückgang von 0,9 Prozentpunkten.
Die ersten 13 von 24 Episoden der neuen CBS-Serie schnitten sehr erfolgreich ab, es schalteten 2,67 Millionen Fernsehzuschauer ein. Mit einem Marktanteil von 11,3 Prozent kann man sehr zufrieden sein, denn Sat.1 erzielte im vergangenen TV-Jahr lediglich 10,1 Prozent Marktanteil. Auch bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Menschen kann man ein positives Fazit ziehen, immerhin wurden 14,8 Prozent Marktanteil eingefahren, sodass die Serie stark über dem Senderschnitt liegt. Mit 1,54 Millionen jungen Zusehern kann man im Übrigen auch teure Werbespots verkaufen, auch wenn diese Zahl – aufgrund des Sommers – leicht bergab ging.