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In «Come Fly With Me» werden die Ereignisse, Besucher und Mitarbeiter an einem der beliebtesten Flughäfen Großbritanniens im Stil einer Dokumentation gezeigt. Die Zuschauer erleben, wie sich in der neuen Reihe die beleibte Kaffeeverkäuferin Precious Little mit immer ausgefalleneren Ausreden vor ihrer Arbeit drückt, wie der mürrische Chef einer Billig-Airline Omar Baba mit abstrusen Ideen neue Kunden anlocken will oder wie ein einfältiger und rassistischer Beamter der Einwanderungsbehörde den Ausländern das Leben schwer macht. Schon jetzt kann prophezeit werden, dass die Erlebnisse des einfach gestrickten Tommy Reid, der sich vom Hilfskellner einer Fastfood-Kette bis zum Piloten hocharbeiten will, bald Kult sein werden.
Alle wichtigen Rollen, egal ob männlich oder weiblich, schwarz oder weiß, dick oder dünn, werden dabei von den Hauptdarstellern Matt Lucas und David Walliams verkörpert, wie sie es bereits in ihrem Vorgängerformat «Little Britain» gemacht haben. Erneut gelingt ihre Verwandlung dank großartiger Masken. Nach drei britischen und einer amerikanischen Staffel sowie einigen Specials entschieden die Comedians, das erfolgreiche Format nicht fortzusetzen und sich stattdessen ihrer neuen Reihe zu widmen. Wie sehr die Briten auf neue Ware von Lucas und Walliams gewartet haben, zeigt die Tatsache, dass die neue Show über Weihnachten 2010 mit 12,47 Millionen Zuschauern zur erfolgreichsten Comedyshow des Jahres wurde.
Wie schon bei «Little Britain» leihen die deutschen Komiker Oliver Welke («heute Show») und Oliver Kalkofe («Kalkofes Mattscheibe») den Hauptdarstellern ihre Stimmen, die bei der Deutschlandpremiere daher anwesend waren und von den Synchronisationsarbeiten berichten konnten. Zum Zeitpunkt der Premiere hatte Welke bereits seinen Anteil für alle sechs Folgen eingesprochen, während Kalkofe erst knapp die Hälfte geschafft hätte. Die beiden an diesem Abend gezeigten Folgen stammten daher frisch aus dem Studio.
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Auch die Synchronisation von Welke/Kalkofe ist nicht zu beanstanden und holt das beste aus der Vorlage heraus. Dabei ist es erstaunlich, wie schwer ihre Stimmen manchmal zu erkennen sind. Dass Kalkofe übrigens konsequenterweise die Anteile von Lucas übernimmt, ist, wie Welke bemerkt, ausschließlich in der physischen Ähnlichkeit der beiden begründet. Lediglich die weibliche Off-Stimme der Serie wirkt etwas aufgesetzt für eine Dokumentation – ist jedoch dicht am Original dran.
Für Fans von «Little Britain» ist «Come Fly With Me» daher ein absolutes Muss und wird ihr Herz im Sturm erobern. Aber auch alle übrigen Zuschauer werden ihren Spaß haben, ist die Reihe doch massenkompatibler und weniger extrem als ihr Vorgänger. Auf die deutsche Fernsehausstrahlung auf Comedy Central ab 31. Juli und die bereits angekündigte Fortsetzung darf man sich daher schon jetzt freuen.