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Barbara Salesch hört Ende 2011 auf

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Nach zwölf Dienstjahren wird die TV-Richterin ihr letztes Urteil fällen. Sat.1 braucht also neue Pläne für seinen Nachmittag.

Es hat niemand damit gerechnet, dass Barbara Salesch ihre tägliche Sat.1-Sendung «Richterin Barbara Salesch» noch über Jahre hinweg präsentieren wird. Und dennoch hat kaum jemand das Ende schon so nahe gesehen. Am Freitag nun gab Sat.1 bekannt, dass die letzte Sendung mit der kultigen Richterin Ende 2011 über die Bildschirme flimmern wird. "Nach über 12 Jahren habe ich entschieden, dass das 'Abenteuer' Fernsehen Ende des Jahres für mich zu Ende geht. Als ich im Frühjahr 1999 als Vorsitzende Richterin am Landgericht Hamburg angesprochen wurde, ob ich die Sendung machen wolle, schienen mir 100 Folgen schon viel. Dann waren wir irgendwann bei der 1000. Sendung“, erinnert sich die 61-Jährige zurück.

Mittlerweile ist das von filmpool produzierte Format seit zwölf Jahren on Air – kürzlich feierte man die 2000. Folge. „Man soll gehen, wenn es am Schönsten ist - und genau das tue ich jetzt. Ich danke ganz herzlich allen Zuschauern, meinem Team, unserem Staatsanwalt, unseren Verteidigern und den vielen Darstellern, ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre“, erklärt Salesch und fügt hinzu: „Und ich danke Sat.1 und filmpool, die mir treue Wegbegleiter waren und die großes Verständnis für meine Entscheidung gezeigt haben. Mein letztes Urteil lautet also: Es war eine tolle Zeit."

Gestartet war die Gerichtsshow mit Salesch im Herbst 1999 noch auf dem 18.00 Uhr-Sendeplatz, wo die Sendung quotentechnisch nicht sonderlich gut funktionierte. Damals verhandelte sie noch echte Fälle, so wurde beispielsweise auch der Fall um den „Maschendrahtzaun“, den Stefan Raab später populär machte, bekannt. Seit Oktober 2000 lief die Sendung um 15.00 Uhr mit fiktiven Geschichten. Erstmals überhaupt wurden regelmäßig Laiendarsteller in einer täglichen Sendung eingesetzt. Das Format erhielt in Folge dessen einen Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste tägliche Sendung“.

Mit Quoten von bis zu 35,7 Prozent in der Zielgruppe und über 3,5 Millionen Zuschauern täglich war die Sendung über Jahre hinweg Marktführer am Nachmittag. Sat.1-Chef Andreas Bartl dankte Salesch für die gemeinsame Zeit: „Wir respektieren die Entscheidung von Barbara Salesch natürlich, bedauern sie aber von Herzen. Barbara Salesch hat mit ihrer täglichen Sendung TV-Geschichte geschrieben. Ihre Show war die erste Gerichtsshow nach amerikanischem Vorbild im deutschen Fernsehen - und entwickelte sich in kurzer Zeit zum absoluten Publikumsliebling. Mit ihrer liebenswerten und unkonventionellen Art wurde Barbara Salesch zu einem der bekanntesten TV-Gesichter in der deutschen Öffentlichkeit.“

Für Andreas Bartl und sein Team stellt sich nun die Frage, wie der Sat.1-Nachmittag ab 2012 aufgestellt wird. Geht es in Richtung Scripted Reality? Hier ist Konkurrent RTL aktuell sehr stark. Eine komplette Überarbeitung des Nachmittagsprogramms scheint derweil unrealistisch, da «Richter Alexander Hold» um 16.00 Uhr noch ordentliche Quoten holt. Dennoch – sicher darf auch er sich nicht sein, denn mit dem Ende von Salesch hat Sat.1 die Möglichkeit, in Sachen Marktführung mit frischem Wind anzugreifen.

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