So gut lief es selbst für die Klitschkos noch nie: Mehr als zwei Drittel aller Zuschauer sahen das Duell zwischen David Haye und Wladimir Klitschko.
Beinahe zehn Monate mussten die Fans von Wladimir Klitschko auf einen Kampf ihres Idols warten. Zuletzt duellierte sich der jüngere Klitschko-Bruder am 11. September des vergangenen Jahres gegen Samuel Peter, damals bescherte das Sport-Event RTL durchschnittlich 9,70 Millionen Zuschauer, womit 48,2 Prozent des Gesamtpublikums und 43,6 Prozent der jungen Zuschauer erzielt wurden. Zwar waren auch diese Werte selbst für den Marktführer außergewöhnlich hoch, dennoch war man damit nicht so erfolgreich wie zumeist. Sein Bruder Vitali konnte gut einen Monat später gegen Shannon Briggs unglaubliche 13,29 Millionen begeistern, was etwa 57 Prozent in beiden Zuschauergruppen waren.
Der Kampf gegen den Briten David Haye hatte vor allem deshalb eine solche Brisanz, weil sich die beiden Boxer bereits vor zwei Jahren duellieren sollten, dies aber kurzfristig aufgrund einer Verletzung Hayes abgesagt werden musste. Es folgten jahrelange Wortgefechte. Der aus medialer und sportlicher Sicht gleichermaßen packende Schwergewichts-Kampf konnte durchschnittlich 15,50 Millionen Menschen ab 23:30 Uhr vor die Geräte locken, was exorbitanten 67,0 Prozent aller Fernsehenden entsprach. In der jungen Zielgruppe sahen 7,50 Millionen zu, womit ebenso großartige 69,9 Prozent für den Kölner Sender zu Buche standen. Selbst der Kampf gegen Shannon Briggs stand im Vergleich hierzu weit hintenan.
Auch um das eigentliche Event herum konnte RTL mit seiner Berichterstattung überzeugen. Diesmal ging man bereits um 21:45 Uhr mit dem Countdown auf Sendung, also letztendlich beinahe zwei Stunden vor Kampfbeginn. Schon hier sahen 4,93 Millionen zu, was immerhin ordentliche 17,3 Prozent beim Gesamtpublikum zur Folge hatte. Bei den Jüngeren sahen 2,93 Millionen zu, hier kam man auf 26,6 Prozent. Unmittelbar vor Kampfbeginn steigerte sich das Interesse auf 12,66 Millionen, hieraus resultierten 48,5 bzw. 55,4 Prozent. Die Highlights sahen sich zu deutlich vorgerückter Stunde noch 7,53 Millionen an, hier gelangte man auf tolle 53,0 und 55,0 Prozent.
Nicht ganz so gut verlief jedoch der Start in den Abend, denn der bereits zum dritten Mal auf dem Sender gezeigte Zeichentrickfilm «Asterix und die Wikinger» bewegte nur 2,92 Millionen Zuschauer dazu, zur besten Sendezeit einzuschalten. Der Marktanteil bezifferte sich auf mäßige 10,8 Prozent. Etwas besser sah es in der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe aus, in der die Zuschauerzahl 1,67 Millionen betrug und der privaten Sendeanstalt 17,1 Prozent aller Fernsehenden bescherte. In der Tagesendabrechnung wusste man alles in allem natürlich zu überzeugen, mit 19,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 25,5 Prozent in der Zielgruppe lief es am Samstagabend so gut wie lange nicht mehr.