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Vorhang auf: Die wichtigsten Kinostarts des 2. Halbjahrs 2011

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Von gigantischen Actionfilmen, kostspieligen Literaturverfilmungen und vorweihnachtlichen Animationsfilmen: Quotenmeter präsentiert die wichtigsten Kinostarts der kommenden Monate.

Das bisherige Kinojahr bot enttäuschende Besucherzahlen für 3D-Vorstellungen, überraschte dafür hierzulande mit großen Hits aus dem Arthouse-Bereich. Wie erfolgreich die zweite Jahreshälfte aus finanzieller Sicht sein wird, steht noch in den Sternen. Aber es dürfte recht sicher sein, dass auf jeden Kinogänger mindestens ein Film wartet, der wie für ihn gemacht ist. Damit Sie bei der Überzahl an Kinostarts keinen Höhepunkt verpassen, bietet Ihnen Quotenmeter.de hiermit einen Ausblick auf die wichtigsten Kinostarts bis zum Jahresende.

Diese Woche startet mit «Der Zoowärter» die neue Komödie des Publikumslieblings Kevin James in den deutschen Kinos. Der «King of Queens»-Star spielt darin einen langjährigen Single, der beschließt, sich nach einem besseren Job umzusehen, weil er sich davon mehr Glück bei den Frauen erhofft. Die vom Zoowärter umsorgten Tiere wollen ihren Pfleger aber nicht verlieren und geben ihm deshalb zahlreiche Flirttipps. In der englischsprachigen Fassung sind unter anderem Adam Sandler, Sylvester Stallone und Komödienregisseur Judd Apatow als Zootiere zu hören. Deutsche Kinogänger werden dagegen zum Beispiel mit Mario Barth konfrontiert. Außerdem feiert Thomas Gottschalk sein Hollywood-Comeback. Dieses hat er Kevin James zu verdanken, der 2009 nach seinem «Wetten, dass..?»-Auftritt auf Gottschalk zuging und ihm die Rolle des schwulen Modemachers Jürgen anbot.

Am 14. Juli folgt dann das Kinoereignis, das sich zahlreiche Fans weltweit schon längst rot im Kalender angestrichen haben: Mit «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2» endet die wahnsinnig erfolgreiche Saga rund um J. K. Rowlings Zauberschüler nach rund zehn Jahren auch auf der großen Leinwand. Wie bei allen anderen Teilen seit einschließlich «Harry Potter und der Orden des Phönix» führt David Yates Regie, und wenn man ihm glauben möchte, so ist die filmische Zweiteilung des abschließenden Potter-Buchs mehr, als nur reine Geldmache seitens des Verleihs. Yates erklärte in mehreren Interviews, die Ende 2010 im Fahrwasser des Kinostarts des letzten Potter-Films geführt wurden, dass der erste Teil eine sehr realistische, bodenständige Stimmung habe, während er den zweiten Teil fantasievoller gestalten möchte, ihm eine operartige Aura verleihen möchte. Im Gegensatz zu «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1» wird dieser Film auch in 3D zu sehen sein. Eigentlich sollten beide Verfilmungen des siebten Potter-Bandes in 3D starten, allerdings wurde die Konvertierung von «Harry Potter 7.1» zu spät in Auftrag gegeben, weshalb eine qualitativ ansprechende 3D-Fassung nicht mehr im Rahmen des Möglichen lag.

In der Folgewoche kommt mit «Brautalarm» der Überraschungs-Komödienerfolg des US-Frühsommers nach Deutschland. Während jeder über «Hangover 2» sprach, wurde diese Komödie klammheimlich zur finanziell erfolgreichsten Judd-Apatow-Produktion in den USA und entthronte somit den Publikumsliebling «Beim ersten Mal». «Brautalarm» erzählt aus der Perspektive einer widerwilligen Brautjungfern von den stressigen Vorbereitungen auf eine vermeintliche Traumhochzeit und wurde von den US-Kritikern hochgelebt, da dieser (ensembletechnisch betrachtete) Frauenfilm anders als «Sex and the City» und Co. humorvoll jegliche Geschlechtergrenzen sprengt. Ob deutsche Kinogänger ähnlich denken werden?

Am 28. Juli beginnt die möglicherweise interessanteste Kinowoche des Sommers: In «Cars 2» rasen die Pixar-Helden Lightning McQueen und Hook quer durch die Welt. Anders als das Original von 2006 handelt es sich bei «Cars 2» um eine actionreiche Komödie, die sich einiger Agentenfilm-Klischees annimmt. Viele Kritiker unken, dass Pixar den von erwachsenen Kinogängern nur lauwarm angenommenen «Cars» nur deshalb fortsetzte, weil er bereits Merchandising im Wert von über zehn Milliarden Dollar losschlug. Und diese für Pixar ungewohnte Kommerzialität will die amerikanische Presse in «Cars 2» wiedererkannt haben, weshalb die Fortsetzung als erste Produktion in der Geschichte des Studios eine „Rotten“ -Bewertung bei Rottentomatoes erhielt.

Ähnlich frustriert nahmen Kritiker die Comicverfilmung «Green Lantern» auf. Die von Bill Finger und Martin Nodell erdachte Reihe aus Batmans Heimatverlag DC Comics wurde mit einem stattlichen 200-Millionen-Dollar-Budget als cineastisches Effektspektakel reinterpretiert. Aber weder die Spezialeffekte, noch das Drehbuch konnten Kritiker oder Comicfans begeistern, oft hieß es, «Green Lantern» sei in dieser Fassung einfach nicht ernst zu nehmen. Dennoch wurde bereits eine Fortsetzung angekündigt.
Der wohl am meisten versprechende Filmstart dieser Kinowoche ist deswegen wohl «Nichts zu verzollen», die neue Komödie des französischen Multitalents Dany Boon, der mit «Willkommen bei den Sch‘tis» 2008 in seinem Heimatland 20 Millionen Besucher anlockte. Auch im Rest der Welt kam die Komödie erstaunlich gut an, und die Trailer versprechen, dass seine neuste Regiearbeit ähnlich humorvoll ist. «Nichts zu verzollen» spielt in den 90er-Jahren und skizziert den Kleinkrieg zwischen einem französischen und einem belgischen Zollbeamten. Dass hier einige Vorurteile humorig aufbereitet werden, steht natürlich außer Frage.

Am ersten Donnerstag im August startet mit «Super 8» die zweite große Steven-Spielberg-Produktion des Kinosommers. Während «Transformers 3» die Kräfte von Spielberg und Krawall-Maestro Michael Bay vereinte, führte bei diesem Sci-Fi-Abenteuer J. J. Abrams Regie. Der Serienschöpfer von «Alias - Die Agentin», der 2009 «Star Trek» wieder massentauglich machte, erzählt die Geschichte einer Gruppe befreundeter Kinder, die im Sommer 1979 einen Film drehen wollen, und dabei Hals über Kopf in ein übernatürliches Chaos stürzen. «Super 8» erweckt Erinnerungen an Kassenschlager der 80er Jahre, mit seinem Spagat zwischen einem sehr familiären und einem jugendlichen Publikum, viele US-Zuschauer nannten ihn den besten klassischen Spielberg-Film, den je ein anderer Regisseur gemacht hat.

Mit Woody Allen kommt am 18. August eine gänzlich andere Regiegröße ins Kino zurück. Sein 41. Film «Midnight in Paris» ist mit Owen Wilson, Rachel McAdams, Marion Cotillard sowie Carla Bruni prominent besetzt und ist auf dem besten Wege, sein kommerziell größter Erfolg zu werden. Erneut verließ Allen seine sowohl tatsächliche, wie auch cineastische Heimatstadt, um dieses Mal einen jungen Geschäftsmann zu zeigen, der in der Welthauptstadt der Liebe einen Deal abzuwickeln hat. Die sich entwickelnden Ereignisse sollen nicht ganz an Allens früheren Tiefsinn heranreichen, aber dafür mindestens ebenso charismatisch und witzig geraten sein.

Tiefsinn wird bestimmt nicht zu den größten Stärken des ebenfalls am 18. August startenden «Captain America» gehören. Nicht, dass Marvel-Adaptionen generell zu den flachsten Blockbustern gehören, aber während der Hulk mitunter ins «Doktor Jekyll und Mister Hyde»-Territorium gleiten kann und uns «Spider-Man» einst von der schwer zu handhabenden Verantwortung junger Superhelden berichtete, hat Captain America für viele nicht-amerikanische Leser den faden Beigeschmack eines pathetisch-patriotischen Posterjungen. Da jedoch die auf den nächstes Jahr startenden «The Avengers»-Kinospektakels hinleitenden Adaptionen allesamt mit Charme, Selbstironie und guter Inszenierung bestachen, könnte dieser Film womöglich Captain Americas internationales Ansehen nach oben korrigieren. Man darf gespannt sein.

Fans der Marvel-Filme haben bereits in der Folgewoche erneut guten Grund, ins Kino zu gehen: «Cowboys & Aliens» basiert zwar auf einer Graphic Novel eines anderen Verlags, aber mit Jon Favreau stand bei diesem äußerst geekig erscheinenden Films der Regisseur beider «Iron Man»-Filme hinter der Kamera. Mit James-Bond-Darsteller Daniel Craig, George Lucas’ Charakterhelden Harrison Ford und der «Tron: Legacy»-Amazone Olivia Wilde ist das Geek-Paket nahezu vollkommen. Für den zusätzlichen Schlag Sahne obendrauf sorgt das ausgefallene Konzept: Es ist ein Crossover aus Western und Sci-Fi. Aufgrund des Western-Elements verzichtete Jon Favreau auf digitale Kameras und bestand, «Cowboys & Aliens» klassisch auf Zelluloid zu bannen. Aus dem selben Grund sprach er sich auch gegen einen 3D-Start aus.

Solche Genrekonventionen scheren Paul W. S. Anderson wenig: Am 1. September startet mit «Die drei Musketiere» eine überbordende 3D-Neuerzählung des klassischen Romans von Alexandre Dumas. Aber selbst ohne Andersons Actioner gesehen zu haben, lässt sich eindeutig sagen, dass er wenig mit der Vorlage gemein hat. Gewaltige Schlachten in überdimensionalen Luftschiffen, mittelalterliche Flammenwerfer und wilde Kugelhagel machen «Die drei Musketiere» zu einer Fortführung der «Resident Evil»-Reihe, nur mit Degenhelden an Stelle von Zombies. Andersons Ehefrau Mila Jovovich spielt mit Lady de Winter erneut eine toughe Frauenrolle, Orlando Bloom stolziert als Herzog von Buckingham in ausgefallenen Kostümen durch die Gegend und «Inglourious Basterds»-Schurke Christoph Waltz versucht sich als Kardinal Richelieu. Ernstnehmen wird man das Ergebnis wohl kaum, jedoch besteht eine große Chance, dass der Abenteuerfilm zu einem sündigen Vergnügen wird. Sieben Tage später versucht sich der polarisierende Remake-Spezialist Marcus Nippel («The Texas Chainsaw Massacre», «Freitag, der 13.») an einer Neufassung von «Conan the Barbarian». Der Drehstart kam einige Zeit zu früh, um Arnold Schwarzenegger zu gewinnen, weshalb Kinogänger mit Jason Momoa («Stargate Atlantis») vorlieb nehmen müssen. In weiteren Rollen sind Stephen Lang («Avatar - Aufbruch nach Pandora»), Rachel Nichols («G.I. Joe - Geheimauftrag Kobra») und Rose McGowan («Planet Terror») zu sehen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, was das restliche Kinojahr sonst noch verspricht.

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