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VOX 2011/2012: Zwischen «X Factor» und Daniela Katzenberger

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In den kommenden Wochen stellen die TV-Sender ihr Programm für die Fernsehsaison 2011/2012 vor. Quotenmeter.de blickt in einer neuen Reihe auf das vergangene TV-Jahr zurück und klärt zudem über die wichtigsten Fragen auf, die sich vor den großen Programm-PKs stellen.

In der vergangenen TV-Saison hat VOX mit «X Factor» die größte und teuerste Eigenproduktion der Sendergeschichte gestartet. Mit dem Ergebnis konnte man zufrieden sein: Die Quoten lagen weit über dem Senderschnitt und das Feedback der Kritiker war fast durchweg positiv. Mit Daniela Katzenberger hat der Sender außerdem eine zweite starke Marke im Programm, die dienstags für richtig tolle Zuschauerzahlen sorgt. Hinzu kommen die gut laufenden Krimi-Serien unter der Woche. Ergo: Größere Probleme in der Primetime hat VOX nicht.

Mit «X Factor» zum Erfolg


Und so setzt man – wie schon bekannt - im kommenden Fernsehjahr auf bewährte Kräfte und gibt diesen teilweise sogar noch deutlich mehr Sendezeit. Zum Beispiel «X Factor»: Die Castingshow startet am 30. August in die zweite Staffel. Die Castings werden dann nicht nur am Dienstag, sondern auch sonntags zu sehen sein. Und auch inhaltlich wird die Show größer: Mehr Menschen im Publikum und ein größeres Studio sollen weitere Zuschauer zum Format locken. VOX setzt also verstärkt auf den Event-Charakter der Castingshow.

Katzenberger-Euphorie ist ungebrochen


Der zweite große Quotengarant neben «X Factor» ist Daniela Katzenberger. Die Kult-Blondine, die zu Beginn ihrer Karriere noch beim sendereigenen Format «Goodbye Deutschland» zu sehen war, hat inzwischen ihre eigene Sendung mit dem Titel «Daniela Katzenberger – Natürlich blond». Lief die erste Staffel noch im Anschluss an «X Factor», so ist der zweite Durchlauf mittlerweile am Dienstag um 20.15 Uhr programmiert. Dort läuft es fantastisch: Die Quoten liegen weit über dem Senderschnitt, oft wurden bei den 14- bis 49-Jährigen sogar zweistellige Marktanteile eingefahren. Eine Fortsetzung ist hier nur noch Formsache. Weitere Sendungen mit Katzenberger sind nicht ausgeschlossen, kommen aber wohl erst im neuen Jahr.

Auch am Vorabend wird VOX weiterhin auf bewährte Kräfte setzen. Das «perfekte Dinner» ist inzwischen zwar von einstigen Höchstwerten entfernt, gut läuft es dennoch. Besonders die Spezial-Ausgaben sind bei den Zuschauern beliebt – diese Sonderausgaben wird es in der neuen Saison sicherlich häufiger zu sehen geben. Am Sonntag um 19 Uhr können sich die Zuschauer wohl auf neue Folgen von «Ab ins Beet», «Ab in die Ruine» und den «Küchenchefs» freuen – die liefen nämlich auf diesem Sendeplatz mehr als ordentlich.

Neue und erfolgreiche US-Serien dringend gesucht


Interessanter wird es dann aber schon, wenn man den Bereich der Eigenproduktionen verlässt und sich das Serien-Portfolio des Senders anschaut. Bei «The Closer» steht schon bald die letzte Staffel an – danach muss sich der Sender nach neuem Stoff umsehen. Am Freitagabend holte die Serie immer recht ordentliche Quoten. Danach liefen Wiederholungen von «Law & Order: SVU» meist sogar noch besser. Dass die Zuschauer den nicht enden wollenden Aufgüssen der US-Serien am Freitagabend überdrüssig werden, ist aber nicht auszuschließen. Auch «CSI: New York» läuft um 20.15 Uhr schon lange mit Wiederholungen.

Als neues Format wurde außerdem «Law & Order: UK» angekündigt – allerdings schon für das vergangene TV-Jahr. Wann VOX genau mit der Ausstrahlung beginnen will, steht noch immer nicht fest. Ende Juni kündigte der Kölner Privatsender dann an, sich die Serie «Rizzoli & Isles» gesichert zu haben. Ob die angekündigten Formate allein die bald auslaufenden Serien «Lie to Me» und «Criminal Intent», von denen jeweils noch eine neue Staffel vorliegt, ersetzen können, bleibt abzuwarten.

Spannend ist auch, wie sich der Sonntagabend entwickeln wird. Im September werden dort noch die «X Factor»-Castings laufen, dann wird es wohl mit verschiedenen Koch-Sendungen weitergehen. Mit dem «Promi-Wohnlokal» und «Promis unter Volldampf» fuhr VOX allerdings nicht gut. Lediglich das «Promi Dinner» holte bislang gute Quoten, verlässlich ist die Sendung aber nicht. Anfang Juli testete man deshalb einmalig «Das Perfekte Dinner – Kampf der Regionen» – mit 6,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen konnte man nicht zufrieden sein. Dass VOX in Zukunft weitere Varianten des Formats am Sonntagabend austestet, ist wahrscheinlich, zumal Alternativen zur normalen Promi-Version mittlerweile dringend benötigt werden.

Die Daytime macht Probleme


Richtig groß sind die Probleme bei VOX derzeit aber nicht in der Primetime oder am Vorabend. Schwierigkeiten bereitet den Kölnern der Nachmittag. Dort wollte der Sender im vergangenen TV-Jahr mit «Law & Order» und «Die Chaosfamilie» Serien etablieren. Da der Erfolg ausblieb, schwenkte man wieder um auf Eigenproduktionen. Doch auch hier gab es keinen Grund zur Freude: «Die Einrichter», «Endlich Zuhause!» und auch «Mieterzoff» lagen deutlich im roten Bereich. Auch die Sendung «Menschen, Tiere & Doktoren» läuft oft nur unter dem Senderschnitt, während «mieten, kaufen, wohnen» seine Sache um 18 Uhr deutlich besser macht. Hat der Kölner Kanal für die neue Saison hier endlich das richtige Rezept? Fraglich ist zudem, ob es zum Herbst hin überhaupt zur Daytime-Revolution kommt oder ob das muntere Testen am Nachmittag nicht einfach weitergeht.

Erfolg mit Dokumentationen


Ein Wiedersehen wird es im kommenden Fernsehjahr mit den Samstags-Dokumentationen geben. Hier zeigt VOX das, was es selbst bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht gibt: Abendfüllende Dokumentationen und Reportagen – von 20.15 Uhr bis nach Mitternacht. Die Zuschauerzahlen sind zwar nicht immer überragend, an einigen Samstagen lief es 2010/2011 aber ziemlich gut. Die Doku-Strecke ist allerdings eher ein Prestige-Objekt, mit dem der Sender sein Image verbessert und Kritikerlob einheimst.

VOX wird das neue TV-Jahr also nicht revolutionieren. Das Hauptaugenmerk liegt auf der neuen Staffel von «X Factor», gute Quoten sind hier ziemlich sicher. Auch der Rest des Programms hat das Potential, ordentliche bis gute Quoten zu holen – einzig und allein in der Daytime gibt es Probleme. Hier sollten die Kölner schnell zu einem Erfolgsrezept finden, denn dann kann auch die Jagd nach neuen Quotenrekorden weitergehen und die Marke von acht Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe dauerhaft übersprungen werden.

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