Primetime-Report

Königin Fußball erobert die Zuschauerherzen

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Trotz der Niederlage im Viertelfinale waren den deutschen Fußballfrauen die Herzen der Zuschauer sicher – und den öffentlich-rechtlichen Sendern richtig starke Fußballquoten.


Tagessieger am Montagabend der vergangenen Woche wurde RTL: «Mietprellern auf der Spur» waren zur besten Sendezeit durchschnittlich 4,40 Millionen Zuschauer und 19,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen; «Vermisst» kam im Anschluss auf rund 5,17 Millionen Zuschauer und 18,9 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe. Sat.1 interessierte mit Wiederholungen aus den ersten Staffeln von «Der letzte Bulle» und «Danni Lowinski» im Schnitt 2,72 Millionen bzw. 2,57 Millionen Zuschauer und gute 13,0 bzw. 14,0 Prozent der werberelevanten Bevölkerung. Mehr als nur gut aufgestellt war am Dienstagabend das ZDF, das mit der Übertragung der Partie Frankreich gegen Deutschland im Rahmen der Frauenfußball-WM durchschnittlich 16,24 Millionen Zuschauer, 51,9 Prozent aller Fernsehenden sowie 45,6 Prozent der Jungen begeisterte. RTL II konnte mit dem «Messie-Team» rund 1,42 Millionen Zuschauer und 7,9 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten erreichen – damit überdauerte der kleine Sender als einziger der Privaten die starke Konkurrenz über dem Senderschnitt.

Königin Fußball war auch am Mittwochabend gefragt: Im Schnitt verfolgten 5,65 Millionen Zuschauer, 20,5 Prozent des Gesamtpublikums und 14,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen das Spiel zwischen Schweden und den USA. Das ZDF vervollständigte die öffentlich-rechtliche Vormachtstellung mit einer neuen Ausgabe von «Rette die Million!», die durchschnittlich 4,13 Millionen Zuschauer, 14,8 Prozent aller Fernsehenden und ordentliche 5,8 Prozent der Jungen vor die Bildschirme lockte. ProSieben startete am Donnerstagabend seine Suche nach dem «Sommermädchen 2011», doch der erhoffte Erfolg blieb aus: Nur rund 1,25 Millionen Zuschauer und magere 8,2 Prozent der wichtigen Zielgruppe wollten sich am Auftakt der zweiten Staffel erfreuen. Besser schnitt da schon Schwesternsender Sat.1 mit der Komödie «Bruce Allmächtig» ab, die trotz Free-TV-Überreizung noch 2,13 Millionen Zuschauer und gute 15,5 Prozent des werberelevanten Publikums zum Lachen brachte.

Am Freitagabend präsentierte Sonja Zietlow durchschnittlich 3,51 Millionen Zuschauern und sehr guten 22,8 Prozent der jungen Bevölkerung «Die 10 ungewöhnlichsten Schöhnheits-Schocker», bevor Mario Barth im Anschluss rund 2,64 Millionen Zuschauer und 17,8 Prozent der Jungen zu «Willkommen bei Mario Barth» begrüßte. Auch RTL II punktete erneut: Der Spielfilm «Scorpion King: Aufstieg eines Kriegers» interessierte im Schnitt 1,07 Millionen Zuschauer und gute 7,3 Prozent der Zielgruppe. Am Samstagabend verpassten die deutschen Fußballdamen im Spiel gegen Japan die Chance auf ein deutsches Sommermärchen – das ZDF durfte sich dennoch über eine traumhafte Quote freuen: Im Schnitt fieberten 16,95 Millionen Zuschauer, 59,3 Prozent aller Fernsehenden sowie 55,6 Prozent der jungen Fußballfans mit. Gegen diese Übermacht kamen die anderen Sender kaum an, sodass der Spielfilm «Triff die Robinsons» in Sat.1 mit rund 1,19 Millionen Zuschauern und schlechten 6,4 Prozent Zielgruppenmarktanteil neben «Dragonball Evolution» bei RTL mit durchschnittlich 1,33 Millionen Zuschauern und katastrophalen 8,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bereits zu den quotenstärksten Fußballalternativen zählten. Am Sonntagabend bot sich hingegen das obligatorische Quotenbild: Das Erste fesselte mit der «Tatort»-Wiederholung «Schweinegeld» durchschnittlich 6,18 Millionen Zuschauer, 19,3 Prozent aller Fernsehenden und 12,7 Prozent der Jungen, ProSieben begeisterte 2,98 Millionen Zuschauer und tolle 17,5 Prozent der Zielgruppe für den Thriller «Lakeview Terrace».


... ist die Frauenfußball-WM. Ein mehrstelliges Millionenpublikum und weit über die Hälfte aller Fernsehenden fieberten in der vergangenen Woche mit, wenn die deutschen Fußballfrauen aufliefen. Doch auch die Spiele ohne deutsche Beteiligung erfreuten sich bei den Zuschauern größter Beliebtheit.


...ist «Sommermädchen 2011». Nachdem die erste Staffel im Jahr 2009 neben starker Kritik bloß schwache Quoten erzielen konnte und das Format im Jahr 2010 pausierte, wollte ProSieben in diesem Jahr alles richtig machen. Doch die Premiere am Donnerstagabend verlief anders als erhofft und interessierte bloß 1,25 Millionen Zuschauer und magere 8,2 Prozent der wichtigen Zielgruppe.


...ist «Das Messie-Team». Während alle anderen privaten Sender am Dienstagabend unter der quotenstarken Fußballübertragung litten, gelang RTL II mit dem «Messie-Team» einen Achtungserfolg: Rund 1,42 Millionen Zuschauer und 7,9 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten reichten für eine tolle Quote über dem Senderschnitt.


... ist 55,6 Prozent. So viel Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen hatte am Samstagabend das Spiel der deutschen Frauen-Nationalelf gegen Japan.


Mit der Übertragung der Spiele der Frauenfußball-WM haben die öffentlich-rechtlichen Sender das große Los gezogen und in den vergangenen Wochen ein großes Publikum begeistern können. Beim ZDF läuft es mit Krimis und der immer wieder quotenstarken Show «Rette die Million!» in der letzten Zeit sowieso gut, das Erste konnte mit «Tatort»-Wiederholungen tolle Werte einfahren. Unter der Woche bleibt gerade beim Ersten aber weiterhin das junge Publikum auf der Strecke. Auf der Strecke blieben im Zuge des Frauenfußballs auch die privaten Sender, die sich mit Quoten weit unterhalb des Senderschnitts begnügen mussten. Einzig RTL II schaffte es mit kluger Programmierung, überraschende Erfolge zu erzielen. Doch auch abseits der quotenraubenden Frauen-WM gibt es bei den Privaten Probleme. Nachdem ProSieben mit «Galileo Big Pictures» die Zeit ohne «Germany‘s Next Topmodel» mit hervorragenden Quoten am Donnerstagabend überbrückt hatte, stellt sich nun Ernüchterung ein: Das Format «Sommermädchen 2011» knüpfte bei seiner Premiere an die verhaltenen Erfolge der ersten Staffel an und glänzte vor allem mit fehlenden Zuschauern. Bei Sat.1 hält man sich derzeit mit gut angenommen Wiederholungen von «Der letzte Bulle» und «Danni Lowinski» über Wasser; auch die Spielfilme der vergangenen Woche überzeugten. Doch mit dem Ende der ohnehin kränkelnden Show «Mein Mann kann» stellt sich die Frage nach guter Wochenendunterhaltung. RTL hat mit zahlreichen Reality-, Comedy- und Sensationsshows zur Zeit keine wirkliche Linie, kommt damit zurzeit aber noch gut über die Runden. Die großen Sensationen warten sowieso auf die neue Fernsehsaison, wenn das Sommerloch erfolgreich überwunden wurde.

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