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Seriennachschub contra Abwärtstrend?
Schon im vergangenen Jahr glänzte der erfolgreichste deutsche Sender nicht mit Innovationen – und gewann trotzdem weiter Marktanteile hinzu. Doch die möglichen Probleme, die RTL schon vor zwölf Monaten angedichtet wurden, bleiben bestehen: Mit «Monk» ist im vergangenen November eine der erfolgreichen Dienstags-Serien zu Ende gegangen, der Nachfolger «Psych» schlug sich eher mäßig auf dem Sendeplatz um 22.15 Uhr. Die anderen beiden US-Formate «CSI: Miami» und «Dr. House» setzten ihren Quoten-Abwärtstrend fort – ProSieben macht den alteingesessenen Serien Konkurrenz. Zwar schlägt sich «Royal Pains» aktuell recht gut auf dem früheren «Monk»-Sendeplatz, doch die Mutlosigkeit in Sachen Serie zollt langsam ihren Tribut: Denn ob das neue Format auch außerhalb des zuschauerschwachen Sommers erfolgreich ist, steht noch in den Sternen.
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Die eigenproduzierten Serien
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Fortgesetzt wird auch das eher komödiantische Format «Der Lehrer», das im Sommer 2009 ordentliche Quoten erzielen konnte. Allerdings entsteht zunächst nur ein Pilot für eine zweite Staffel. Daneben wurden schon 2010 Pilotprojekte eigenproduzierter Sitcoms angekündigt: Mit «Carla» und «Sekretärinnen – In der Hölle, Tag 1» (Arbeitstitel) will RTL möglicherweise am Freitagabend die Rückkehr der Deutsch-Sitcoms testen, die vor einigen Jahren erfolgreich waren (siehe Text unten). Daneben wurde eine Reihe weiterer Serienpiloten bekannt, darunter Namen wie «Der Clan», «Der Sheriff» und «Entführt – In fremder Gewalt». Ob und welche dieser Projekte in Serie gehen, dürfte sich auf der Programmpräsentation klären, wobei einige auch erst zur TV-Saison 2012/13 starten könnten. Von «Die Trickser» kommt im Herbst ein 90-Minüter, nach dessen Ausstrahlung dann über ein mögliches Weiter diskutiert wird.
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Die Zukunft der Realitys
Mit «Undercover Boss» testete RTL im Frühjahr wieder einmal sehr erfolgreich einen möglichen neuen Reality-Hit. Im Schnitt sahen 23,5 Prozent der Werberelevanten die vier ersten Ausgaben des Formats, in dem sich Firmenbosse verkleidet unter ihre Mitarbeiter mischen. Eine zweite Staffel der Reality wurde bereits in Auftrag gegeben; unstrittig ist, dass der Quotenhit auch weiterhin in der Primetime zu sehen sein wird. Eine Evolution des Reality-Genres dürfte RTL ohnehin dringend herbeigesehnt haben: Die Mittwochs-Klassiker «Raus aus den Schulden» und «Die Super Nanny» verloren gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter an Marktanteilen.
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Dagegen muss sich der Sender um «Rach, der Restauranttester», «Vermisst» und «Bauer sucht Frau» keine Sorgen machen: Die erfolgreichsten der Reality-Sendungen blieben am Montagabend relativ konstant. Zudem war die neue Sendung «Verzeih‘ mir» im Januar dieses Jahres teilweise sehr erfolgreich – hier wurde eine Fortsetzung bereits bestätigt. Die Frage wird also sein, ob sich das Reality-Genre bei RTL gesund schrumpft: Beispielsweise durch die Einstellung mancher mittlerweile weniger erfolgreicher Vertreter und insbesondere durch die Möglichkeit, ob das Show-Engagement am Mittwoch ausgeweitet wird.
Shows und Jauch: Der Freitagabend
Mit «Wer wird Millionär?» und «Die ultimative Chart Show» hat RTL zwei sehr verlässliche Shows im Programm, die freitags konstant gute Einschaltquoten erreichen. Während das Jauch-Format während der gesamten Saison im Programm bleibt, wird die «Chart Show» an einigen Monaten nicht gezeigt – so beispielsweise im Januar und Februar dieses Jahres. RTL setzte dann auf «5 gegen Jauch», das allerdings nur teilweise gute Marktanteile erzielte. Dennoch dürfte der Sender eine weitere Staffel bestellen – sollte dem nicht so sein, wird es spannend: Eventuell plant der Sender mit einem neuen Showformat. «The Cube» wird angesichts der schwachen Quoten wohl nicht fortgesetzt; «Typisch Frau – Typisch Mann» schlug sich im Januar und Februar anfangs sehr stark, fiel aber gegen Ende der Staffel deutlich unter den Senderschnitt.
Eine mögliche Alternative zu den klassischen Shows hat RTL vielleicht für den Freitagabend parat: Die Pilotierung der schon oben genannten Sitcom-Konzepte «Carla» und «Sekretärinnen» wurde schon 2010 bekannt gegeben – sollten diese Serien wirklich ihren Weg ins Programm finden, ist auf der Programmpräsentation mit einer Ankündigung zu rechnen. Vor einigen Jahren waren die eigenproduzierten RTL-Comedys wie «Das Amt», «Ritas Welt» oder «Nikola» am Freitagabend große Quotenhits – möglicherweise hat sich der Sender an dieses Erfolgskonzept, auch angesichts der anhaltenden Beliebtheit von US-Sitcoms, wieder erinnert.
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Die Programmpräsentation von RTL findet am kommenden Dienstag statt.