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«Es kann nur E1nen geben» ist eine solche Rateshow vom Reißbrett, in der nicht einmal ein Funke an Innovation steckt und die stattdessen eine reine Fließbandproduktion ist. Man nehme Allzweckwaffe Oliver Geissen, stelle ihm zwei Teams aus hauptberuflich quizzenden C-Promis gegenüber, dazu ein paar Menschen mit ungewöhnlichen Hobbies und kippe alles mit einem Quiz-Konzept zusammen, das eigentlich gar keinen Sinn erfüllt. Fertig ist «Es kann nur E1nen geben».
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Es ist jedoch verblüffend, mit welch einer Lustlosigkeit in geradezu allen Punkten die vorerst auf zwei Ausgaben angelegte Show abgedreht wurde. Das beginnt bereits mit der Auswahl der "Talente" wie es RTL selbst bezeichnet. In der ersten Runde ging es darum, unter vier bärtigen Männern jenen mit einem aufgeklebten Bart zu finden - das "Talent" war also der falsche Bart! Weitere Talente: ein klavierspielendes Kind, eine Frau, die früher ein Mann war, eine menschliche Beatbox, ein Weltmeister im Scharf-Essen. In der vorletzten Runde galt es herauszufinden, wer einen Rückwärts-Salto springen kann und als vermeintliches Highlight musste zum Schluss noch der Bruder eines Prominenten identifiziert werden. Kurzum: Mit solchen Fähigkeiten schafft man es bei RTL sonst nicht einmal zu «Punkt 12».
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Etwas Würze hätten der Show die Talente geben können. Eine eindrucksvolle Demonstration ihres Könnens, eine kleine Hintergrundgeschichte via Einspieler oder ähnliches. «Es kann nur E1nen geben» verzichtet darauf. Stattdessen komplimentiert Oliver Geissen die "Normalos" nach der Auflösung schleunigst aus dem Studio.
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Es wäre euphemistisch, von einer Show der vertanen Chancen zu schreiben, denn «Es kann nur E1nen geben» krankt bereits am Grundlegenden. Der Mitrat-Faktor tendiert gegen Null, Spannung ist aufgrund des sinnlosen Quiz-Formats nicht vorhanden, interessante Einblicke oder wirklich faszinierende Talente sucht man vergebens - in dieser Hinsicht ist die Show eine echte Mogelpackung. Würde «Es kann nur E1nen geben» für RTL zum Überraschungshit - es würde tatsächlich überraschen. Und man wird den Eindruck nicht los, das das vor allem für die Beteiligten selbst gilt.