Quotencheck

«Anne Will»

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Wie erfolgreich war der Polittalk mit seiner letzten Staffel, die am Sonntagabend gezeigt wurde?

Wie erfolgreich war der Polittalk mit seiner letzten Staffel, die am Sonntagabend gezeigt wurde?

Im Zuge der Talkshow-Reform im Ersten wird Anne Will mit ihrer gleichnamigen Sendung künftig am Mittwochabend um 22.45 Uhr senden. Ihr bisheriger Sendeplatz am Sonntagabend nach dem «Tatort» erhält Günther Jauch. Grund genug, einen Blick auf die Einschaltquoten von «Anne Will» zu werfen. In der Vorsaison holte diese durchschnittlich 4,03 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme, womit 14,3 Prozent Marktanteil generiert wurden. Beim jungen Publikum reichte es für 6,0 Prozent.

Am 01. August 2010 startete das Format mit einer Debatte über Jörg Kachelmann in die neue Saison. 3,66 Millionen Menschen verfolgten den Talk, was 13,6 Prozent Marktanteil ausmachte. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen wurden 0,51 Millionen Zuschauer und 4,4 Prozent Marktanteil gemessen. Zwei Wochen später wurde mit 4,15 Millionen Zuschauern erstmals die Vier-Millionen-Marke überschritten; mit 14,9 Prozent wurde ein gutes Marktanteils-Ergebnis eingefahren. Beim jungen Publikum blieb man mit 5,1 Prozent aber deutlich unter dem Senderschnitt.

Die restlichen beiden Ausgaben im August schnitten mit 3,32 und 3,40 Millionen Zuschauern eher schlecht ab; mit jeweils 12,5 Prozent Marktanteil lag man nur noch knapp oberhalb des Schnitts. Thilo Sarrazin verhalf der Sendung dann am 05. September zu 4,04 Millionen Zuschauern und 14,7 Prozent. Die Debatte interessierte 6,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen und damit so viele wie nie zuvor in der Staffel. Eine Woche später wurde dieser Wert mit 6,6 Prozent sogar prompt überboten. Insgesamt schauten 4,40 Millionen und 16,0 Prozent zu – ebenfalls ein vorläufiger Rekord.

Nach erneut schwächeren Einschaltquoten in der darauffolgenden Woche zeigte sich «Anne Will» am 26. September in Bestform: 5,09 Millionen Zuschauer und 17,6 Prozent Marktanteil wurden in einem Talk über die Hartz-Gesetze gemessen. Dies war die beste Quote der gesamten Staffel und sollte nicht mehr überboten werden. Beim jungen Publikum wurden 1,09 Millionen Zuschauer und 8,3 Prozent Marktanteil gemessen – ebenfalls ein Staffelrekord. Nur noch drei weitere Sendungen schafften es, mindestens eine Million 14- bis 49-Jährige zum Einschalten zu bewegen.

Sechs der sieben nächsten Talks bis Ende November holten zwischen vier und fünf Millionen Zuschauer sowie Marktanteile zwischen 14,1 und 16,7 Prozent. Nur einmal gab es mit 3,82 Millionen und 13,9 Prozent einen Ausreißer nach unten. Bei den jüngeren Zuschauern stabilisierte sich das Format zwischen 5,9 und 7,2 Prozent, sodass man teils über, teils unter dem Senderschnitt des Ersten lag. Die beiden letzten Ausgaben des Jahres 2010 konnten mit weniger als vier Millionen Zuschauern dann nicht mehr überzeugen: Am 12. Dezember wurde mit 3,44 Millionen Zuschauern sogar der schlechteste Marktanteil des Jahres gemessen: Nur 11,2 Prozent schalteten ein. Auch beim jungen Publikum gab es mit 4,6 Prozent den niedrigsten Wert seit Ende August.
In das neue Jahr startete «Anne Will» mit 3,51 Millionen Zuschauern und 11,0 Prozent genauso schwach. Immerhin reichte es bei den 14- bis 49-Jährigen für ordentliche 6,2 Prozent Marktanteil. Die nächsten drei Ausgaben stabilisierten sich dann wieder und holten mindestens 13 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Der Staffel-Negativrekord wurde schließlich am 06. Februar mit einer Diskussion über die Opfer der ägyptischen Revolution, die nur 3,20 Millionen Bundesbürger interessierte. Damit wurden lediglich 10,3 Prozent Marktanteil erzielt. Besonders desaströs sah es beim jungen Publikum aus, wo 0,45 Millionen Zuschauer nur 3,2 Prozent Marktanteil einbrachten. Zwei Wochen später konnte die Debatte um Guttenbergs Doktortitel die Quote auf 4,82 Millionen Zuschauer nach oben schnellen. 16,9 Prozent Marktanteil wurden gemessen – dies war der bisher beste Wert des Jahres 2011. Bei den Werberelevanten konnten 6,9 Prozent erreicht werden.

Fünf der folgenden sechs Shows kamen auf mindestens vier Millionen Zuschauer sowie 13,0 Prozent Marktanteil. Vier dieser sechs holten mindestens 15 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern ab drei Jahren. Und am 27. März wurde mit 1,04 Millionen jungen Zuschauern ein starker Marktanteil von 8,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigne eingefahren. Dies war der zweitbeste Wert der gesamten Staffel. Nach einer etwas schwächeren Ausgabe am 17. April, die nur 3,74 Millionen Bundesbürger interessierte, folgten vier Talks mit sehr konstanten Reichweiten zwischen 4,05 und 4,45 Millionen. Die Marktanteile lagen zwischen 15,3 und 15,7 Prozent beim Gesamtpublikum sowie zwischen 5,6 und 7,3 Prozent bei den Jüngeren.

Zum Ende der Staffel verlor das Format an Zugkraft: Von den letzten sechs Folgen schafften es nur noch zwei auf Werte von über vier Millionen Zuschauern. Auch die Marktanteile gingen zurück; vier der sechs Shows holten weniger als 15 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde der Senderschnitt nur noch zwei Mal überschritten – drei Folgen holten zwischen 5,2 und 5,8 Prozent, lagen damit also deutlich unterhalb des Senderschnitts. «Anne Will» verabschiedete sich am 10. Juli mit 3,08 Millionen Zuschauern, der niedrigsten Reichweite der gesamten Staffel. Dies war teilweise dem zuschauerschwachen Sommer geschuldet, weshalb der Marktanteil von 13,0 Prozent noch akzeptabel ausfiel. Von den Jüngeren schalteten 0,55 Millionen und damit 5,4 Prozent ein.

Im Durchschnitt erreichte das Talkformat 4,06 Millionen Zuschauer und 14,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum ab drei Jahren. Damit wurde die Reichweite des Vorjahres minimal um 30.000 Zuschauer übertroffen; der Marktanteil blieb sogar exakt stabil. Beim jungen Publikum bestätigte man ebenfalls fast genau die Reichweite von durchschnittlich 0,75 Millionen und 6,0 Prozent Marktanteil. Damit hat «Anne Will» in ihrem letzten Jahr auf dem alten Sendeplatz ihre Einschaltquote konstant halten, aber nicht signifikant ausbauen können. Nun wird sich zeigen müssen, ob Günther Jauch langfristig bessere Quoten als seine Vorgängerin auf dem Sendeplatz einfahren wird.

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