Vor Ort

Quotenmeter.de vor Ort: RTL-Programmscreening 2011/2012

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Stimmen zum neuen RTL-Line-Up: Wir sprachen mit den Prominenten am Rheinufer.

Als Marktführer hat sich RTL für die TV-Saison 2011/2012, die man im Sendezentrum am Rheinufer in Köln-Deutz den versammelten Journalisten vorstellte, nicht auf die Fahnen geschrieben, die hohen Marktanteile - in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen derzeit 18,8 Prozent – nicht etwa noch weiter auszubauen, sondern vielmehr das hohe Level zu halten. „Es wäre vermessen zu sagen, in der nächsten TV-Saison müssen wir die 20 Prozent-Hürde knacken“, beschreibt RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt. „Es ist schon eine Leistung, wenn wir den Vorsprung auf die anderen Sender halten. Wir wollen Marktführer bleiben“, gibt die RTL-Chefin die Marschroute vor. „Im letzten Jahr haben wir es geschafft in allen wichtigen Genres die Nummer Eins zu sein. Das muss so bleiben“, so Anke Schäferkordt. Dabei setzt man nicht nur auf erfolgreiche Formate, sondern hat auch Neustarts in allen Genres angekündigt (wir berichteten). Eine internationale Koproduktion gehört dazu. Neue eigenproduzierte Serien und auch neue Event-Shows, wie jene von Oliver Pocher (siehe Extra-Bericht). Michael Mittermaier komplettiert die Stand-Up-Comedian-Riege und ein anderer Komiker bekommt ebenfalls eine neue Sendung: Die Rede ist von Daniel Hartwich.

Die neue Sendung wird «H wie Hartwich» heißen. „Das wird ein neuartiges Quizformat: Wir drehen gerade lustige Einspielfilme und bei der späteren Aufzeichnung dürfen dann alle im Publikum mitraten“, beschreibt Hartwich seine neue Show bei RTL. Dem Kandidaten aus dem Publikum im Saal werden die Einspielfilme gezeigt, welche dann zu einem bestimmten Zeitpunkt angehalten werden. Dann muss erraten werden, wie es in dem Clip weiter geht. Zu gewinnen gibt es verschiedene Preise. Die Aufzeichnung soll im September 2011 erfolgen, so Hartwich. Momentan drehe man vor allem die Einspielfilme. Produziert wird «H wie Hartwich» von Grundy Light Entertainment.

Seine neue Rolle beschreibt Daniel Hartwich so: „Ich habe in der Sendung praktisch zwei Funktionen. Einmal als Reporter, der verrückte Idee haben muss, und als Moderator. Es ist interessant auch mal beide Positionen in einer Sendung inne zu haben“, sagt Hartwich. Bei den Einspielfilmen geht es unter anderem um Straßenumfragen und verschiedene Gags mit Passanten. Auch externe Formate sollen aufs Korn genommen werden: „Mal bin ich selbst als Restauranttester unterwegs, mal stellen wir «Vermisst» nach“, so Hartwich, der die Menschen auf der Straße regelrecht „überfallen“ wird. Bekanntermaßen eine Stärke des Moderators, der sich übrigens auch auf die neue «Let’s Dance»-Staffel freut. „Wir haben uns in der letzten Staffel in allen Bereichen verbessert. Wir hatten bessere Stimmung, bessere Kandidaten und auch bessere Tanzeinlagen. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr“, sagt Hartwich über die Tanz-Show, die zuletzt am Mittwochabend bei RTL für starke Quoten sorgte.

Ein Abschied steht bei «Das Supertalent» an, das Hartwich zusammen mit Marco Schreyl moderiert. Bruce Darnell nimmt sich eine TV-Auszeit und «Let’s Dance»-Jurorin Motsi Mabuse springt für ihn ein und sitzt neben Sylvie van der Vaart und Dieter Bohlen. Marco Schreyl verspricht: „Es erwarten uns viele spannende Wochenenden. Ich freue mich auf Daniel Hartwich, mit dem es Spaß macht die Show zu moderieren“. Über die neue Jurorin Motsi Mabuse ist er voll des Lobes: „Motsi hat eine gute Leistung bei «Let’s Dance» gezeigt. Sie ist als Kandidatin und Jurorin dabei gewesen, was zeigt, wie flexibel sie ist. Außerdem ist sie sehr meinungssicher, wie sich in der letzten «Let’s Dance»-Staffel bewiesen hat. Für sie ist «Das Supertalent» ein Format, auf das sie sich freut und das sie kennt“, sagt Schreyl über das neue Jury-Mitglied. Zum Aus von Bruce Darnell meint er: „Seine Entscheidung sich eine Auszeit vom Fernsehen zu gönnen, muss man respektieren“. Vor Voting-Pannen sei er nun auch gefeit: „Pannen sind dafür da, dass man von ihnen lernt. Die geringste Kritik bei der «DSDS»-Panne kam vom eigenen Team. Wo Menschen arbeiten, passieren eben auch Fehler.“

Die deutsche Fiktion steht bei RTL in der Saison 2011/2012 ebenfalls hoch im Kurs. «Die Draufgänger», «Transporter», die Sitcom «Sekretärinnen» und «Countdown» sind eigenproduzierte Serien von RTL. Der Donnerstag scheint als Sendetag in der Primetime geeignet: „Bei einer Serie wie «Transporter» drängt sich der Donnerstagabend geradezu auf“, so RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt, den bisweilen weiterhin mit einer Mischung aus deutscher und US-Serie gestalten will. Über einen Sendeplatz für die Sitcom sei aber noch nicht entschieden, so die Senderchefin. In der Reihe der RTL-Fiktion-Serien darf auch «Alarm für Cobra 11» nicht fehlen, das in der kommenden TV-Saison sein 15-jähriges Jubiläum feiert. Eine stolze Zahl für eine deutsche Produktion. Erdogan Atalay, der den Semir Gerkan in der Action-Serie spielt, ist nach wie vor mit viel Leidenschaft dabei, wie er beteuert – vor allem in der aktuellen Konstellation mit Tom Beck: „Es macht irre Spaß mit ihm. Man darf natürlich nicht vergessen, dass in allen den Jahren auch die anderen Kollegen etwas mit in diese Serie hineingebracht haben“, sagt Atalay. Bereits im September 2011 gibt es die neue Staffel. Der Pilotfilm wurde in der Türkei gedreht. „Im neuen Pilotfilm gibt es gerade auch für meinen Charakter Semir Gerkan eine emotionale Geschichte, die erzählt wird“, beschreibt der Schauspieler. In den 15 Jahren, in denen «Alarm für Corba 11» on Air ist, hat sich natürlich auch einiges getan.

„Wir versuchen uns kontinuierlich zu verbessern. Eine Steigerung ist immer möglich. In fünfzehn Jahren macht eine Serie Entwicklungen durch. Am Anfang war der Action-Anteil noch höher. Jetzt haben wir auch diffizilere Bösewichte, bei denen Verhaltensweisen und Ideologien zu beobachten sind. Wir arbeiten an der Tiefe der Serie“, erläutert Erdogan Atalay. Semir Gerkan habe sich aber weniger verändert: „Die Attribute haben wir beibehalten, der Charakter ist sehr ähnlich geblieben. Die Entwicklung beruht schlicht auf dem eigenen Älterwerden“, so der Schauspieler, für den die Rolle somit zur Routine geworden sein dürfte. Die Zuschauer sind der Actionserie bei RTL treu. „Für viele ist die Serie auch Bestandteil der Kindheit. Ich erlebe es oft, dass uns junge Fans zujubeln, die in den Kinderschuhen steckten, als wir mit «Cobra 11» anfingen“, freut sich Erdogan Atalay auf noch weitere Staffeln der von der Hürther Firma action concept produzierten RTL-Serie.

Im Bereich der Information sei RTL auf Augenhöhe mit den Öffentlich-Rechtlichen, verkündete Anke Schäferkordt während ihrer Präsentation im RTL-Sendezentrum. Im letzten TV-Jahr standen für das Magazin «stern TV» die Zeichen auf Veränderung. Im Zuge seines neuen Polittalks in der ARD, verließ Günther Jauch die Sendung und übergab an Steffen Hallaschka. „Es war ein großes Experiment, diese Zeit nach Jauch, ganz klar“, sagt der neue «stern TV»-Moderator. „Jauch hatte über Jahrzehnte eine Beliebtheit beim deutschen Publikum gewonnen, die allein für die großen Fußstapfen sorgte, in die ich treten musste. Das war im Vorfeld schon spürbar. Das konnte man sich selbst gar nicht vorstellen“, beschreibt Hallaschka die neue Aufgabe in der Sendung. Den Ansprüchen konnte er gerecht werden: „Es ist nun ein halbes Jahr rum. Ich bin glücklich und zufrieden, weil ich «stern TV» auch immer als meine Sendung gesehen habe. Das war ein beruhigendes Gefühl“, erzählt er. Inhaltlich habe sich das RTL-Magazin nur wenig verändert. „«stern TV» ist zum Glück vom Konzept her thematisch offen, so dass verschiedenste Themen behandelt werden können“, so der Moderator. Eine kleine Änderung gab es mit ihm als Moderator dann doch: „Wir haben im zurückliegenden halben Jahr verstärkt auch Themen rund um Technik behandelt, beispielsweise über App-Abzocke oder internetaffine Dinge gesprochen. Das war schon ein kleiner Schritt.“

Ein ganz anderes Thema behandelt RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel in einer Reportage über Einzelschicksale, die mit dem 11. September 2001 verbunden sind. Die Terroranschläge in New York jährigen sich zum zehnten Mal. Anlass für Peter Kloeppel eine Reportage auf Sendung zu schicken, die neue Perspektiven aufzeigt. „Als uns klar war, dass wir eine Reportage über 9/11 machen wollten, überlegten wir welche Hintergründe wir beleuchten sollen und was unser roter Faden sein könnte. Der 11. September 2001 ist ein Tag, an den wir uns alle erinnern. Er hat eine Bedeutung im Leben vieler Menschen. Wir möchten genau diese Menschen mit Geschichten, die in Verbindung mit 9/11 stehen, zu Wort kommen lassen“, beschreibt Peter Kloeppel, worum es in der Reportage gehen wird. Doch die Suche nach gesprächsbereiten Interviewpartnern gestaltete sich auch schwierig: „Es gab auch eine Reihe Absagen von Menschen, die nicht mit uns über 9/11sprechen wollten.“ Dennoch ist es gelungen beispielsweise mit den Ausbildern der damaligen Piloten zu sprechen und neue Blickwinkel auf die Geschehnisse aufzuzeigen. „Ein Interesse an der Person und ihrer Geschichte war eine Grundvoraussetzung. Manche Menschen mussten erst zum Reden gebracht werden, andere musste man nicht groß ankurbeln“, sagt der RTL-Chefredakteur. Die Dreharbeiten dauerten vom Anfang Mai bis Ende Juni, wobei diese nicht am Stück erfolgten. In der Reportage ist ein Interview mit Tony Blair zu sehen. Gedreht wurde außerdem in Pakistan, Afghanistan sowie in Amerika und Deutschland. Die vorherige Recherche nahm die meiste Zeit in Anspruch. „Begonnen haben wir in der zweiten Jahreshälfte 2010“, so Kloeppel. Einen Sendetermin gibt es auch schon: Am 5. September 2011 zeigt RTL die Reportage um 22.15 Uhr.

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