Der neue «Sportschau»-Moderator gibt am kommenden Samstag sein Debüt. In der "Bild am Sonntag" sprach er über Vorbilder, die Live-Sendung und Raab.
Am kommenden Samstagabend feiert Matthias Opdenhövel in der ARD-«Sportschau» seinen Einstand. Im Interview mit der "Bild am Sonntag" verspricht er, auch in der Sportsendung sich selbst treu bleiben zu wollen. "Da gibt es keine Ansage nach dem Motto: 'Wir finden dich gut, aber mach ab jetzt bitte alles anders.' Es war für mich immer wichtig, dass man nicht auf den Stundenplan guckt: Welcher Sender ist dran? Ah! Da muss ich mir eine andere Jacke anziehen und ein anderes Gesicht aufsetzen, meine Identität aber an der Garderobe abgeben", sagt Opdenhövel. Dabei möchte er auch Sportmoderatoren-Vorbild nacheifern: "Die Coolness von Ernst Huberty war sensationell. Oder Dieter Kürten, der so eine Lockerheit reingebracht hat. Auch ein Heribert Faßbender, der mit seinem „Guten Abend allerseits“ so eine Marke gesetzt hat. Ja, das waren meine Helden", erklärt Opdenhövel.
In der «Sportschau» will Opdenhövel derweil seine Stärken ausspielen: "Es empfiehlt sich, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Gerade in einer Live-Sendung", weiß der Moderator, der in den letzten Jahren regelmäßige die Raab-Events begleitete. "Aber ich finde es gut, wenn in einer Live-Sendung Unvorhergesehenes passiert. Dann ist Fernsehen nicht so antiseptisch. Also immer her mit den Pannen", fügt er im "BamS"-Interview an. Auf die Frage, wie lange Opdenhövel überlegt habe, das Angebot der «Sportschau»-Moderation anzunehmen, antwortet der Moderator schnell und direkt: "Zwei Sekunden", war die Entscheidung also schnell gefällt.
Angesichts dessen, dass die Bundesliga-Rechte zur 2013/2014 neu verhandelt werden und die Möglichkeit besteht, dass die ARD diese verliert, sieht Opdenhövel gelassen: "Da mache ich mir keine Sorgen. Und es ist im Übrigen ja das ganze Paket. Von Fußballeuropameisterschaften zu berichten, von Weltmeisterschaften, von Olympischen Spielen: Das ist es, was ich immer wollte", beschreibt der Moderator. Von seinem Wechsel zur ARD hat er Entertainer Stefan Raab direkt unterrichtet: "Ich habe ihm gesagt, ich habe das Angebot, die „Sportschau” zu moderieren, und ich werde es annehmen. Natürlich hat er erst gesagt: 'Mensch, komm jetzt '. Aber er wusste, dass er keine Chance hatte, mich zum Bleiben zu überreden. Vielleicht war es sein Jugendtraum, vor 125 Millionen Menschen mit der E-Gitarre die Eurovisionshymne zu verzerren. Und mein Traum war es immer, von Fußballweltmeisterschaften zu berichten. Den habe ich mir erfüllt", so Opdenhövel.
Dem «TV total»-Moderator hat er viel zu verdanken: "Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass fünf Stunden «Schlag den Raab» am Samstagabend mein Durchbruch waren. In einer langen Nacht vor fünf Jahren, ich glaube nach einer „Wok-WM“, hat er mir so gegen drei das Konzept vorgestellt und mich gefragt, ob ich das moderieren möchte", erzählt Opdenhövel rückblickend. Der bekennende Fußball-Fan und ehemalige Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach sieht entgegen vielen Kritikern seine Fußball-Verrückheit als Vorteil: "Leidenschaft gehört zum Job dazu, sonst kann man es gleich lassen", so Opdenhövel weiter.