«Die Trovatos»

Test geglückt: Mit der neuen Scripted-Reality hat RTL einen neuen Quoten-Hit gelandet. Kein einziges Mal sah es wirklich schlecht aus.

In gewisser Weise ist RTL sowas wie die Hochburg der Scripted-Realitys. Schließlich füllen Sendungen wie «Mitten im Leben» oder «Die Schulermittler» mittlerweile das gesamte Wochentagprogramm des Senders. Und der Quoten-Erfolg gibt den Programmplanern Recht: Nicht selten sind sogar Marktanteile um die 30 Prozent möglich. Deshalb verwundert es nicht, dass der Kölner Privatsender auch weiterhin so gut wie möglich daran festhalten möchte. Im Februar 2011 hat man ein ein neues Format auf Sendung geschickt. Es heißt «Die Trovatos – Detektive decken auf» und läuft seit Februar 2011 am Samstagmittag um 16.50 Uhr. Erzählt werden erfundene Gesichten von Privatermittlern. Die Quoten der ersten 23 Ausgaben können sich sehen lassen. Quotenmeter.de hat alle Zahlen unter die Lupe genommen.

Die Auftakt-Episode am 26. Februar 2011 holte gute Quoten: Insgesamt schalteten 2,51 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, das entsprach schon beim Gesamtpublikum einem hervorragenden Marktanteil von 15,4 Prozent. Noch besser sah es natürlich in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo ein Marktanteil in Höhe von 18,6 Prozent zu Buche stand, die dazugehörige Reichweite belief sich auf 1,12 Millionen. Eine Woche später stiegen die Werte an, im Vergleich zur Vorwoche gewann die Produktion exakt 0,10 Millionen Zuseher hinzu, das machte bei den Umworbenen eine Reichweite von tollen 1,22 Millionen aus, was letztlich zu einem Marktanteil von 21,4 Prozent führte.

Ganz so perfekt lief es beim Gesamtpublikum allerdings nicht, denn hier gingen die Zuschauerzahlen von Woche für Woche zurück. Waren anfangs noch weit über zwei Millionen Leute dabei, fiel das Ergebnis fast kontinuierlich, bis es mit 1,55 Millionen Zuschauern am 2. April 2011 seinen vorläufigen Tiefpunkt erreichte. An diesem Tag verfehlte man auch bei den 14- bis 49-Jährigen die Eine-Million-Marke: Nur 0,65 Millionen Zuschauer wurden gemessen, das hatte einen vergleichsweise schwachen Marktanteil von 17,4 Prozent zur Folge. Allerdings waren das noch recht anschauliche Werte, wenn man sich einmal das Lead-In genauer anschaut: Denn zuvor konnten sowohl die RTL-Kurznachrichten mit 12,9 als auch eine «Familien im Brennpunkt»-Wiederholung mit 13,6 Prozent überhaupt nicht punkten.

Und das ist eine der Stärken des Formats: Egal wie schlecht das Vorprogramm auch sein mag, mit der Doku-Soap gelang es den Kölnern stets, die Werte ansteigen oder gar verdoppeln zu lassen. Nach dem einmaligen Ausrutscher nach unten ging es am 9. April übrigens wieder bergauf: Es wurden 23,0 Prozent Zielgruppen-Marktanteil gemessen, beim Gesamtpublikum waren es äußerst gute 17,9 Prozent – ein vorläufiger Rekord! Die nächsten drei Wochen schlugen sich auf dem ungefähr selben Niveau.

Einen Allzeit-Rekord stellten die Privatdetektive dann am 7. Mai 2011 auf, als bei den Umworbenen ein Marktanteil von 26,0 Prozent zustande kam. Insgesamt schauten 1,85 Millionen Leute zu. Binnen Wochenfrist ging der Marktanteil zwar um 4,9 Prozentpunkte zurück, doch dafür kratzte man wieder an der Zwei-Million-Marke, 1,99 Millionen sahen zu. Mit den darauffolgenden Ausgaben zwischen dem 21. Mai und 9. Juli 2011 konnte man ebenfalls zufrieden sein: Im Schnitt generierten diese nämlich einen Marktanteil von 19,7 Prozent.

Genauso gut fällt auch das Fazit über die ersten 23 Ausgaben aus. Im Durschnitt schauten 1,96 Millionen Zuschauer ab drei Jahren zu, der Marktanteil lag bei 15,4 Prozent und somit rund 1,3 Prozentpunkte über dem derzeitigen Senderschnitt. Zum Vergleich: Ähnliche Formate bringen RTL im besten Fall ebenso viel ein; die Mönchengladbacher Ermittlerfamilie kann also durchaus mit «Verdachtsfälle» & Co., wo die Trovatos im Übrigen ihren ersten Aufrtitt hatten, mithalten.

Bei den 14- bis 49-Jährigen sah es ebenfalls prächtig aus: Hier resultierten aus 0,98 Millionen Zuschauern ein Marktanteil in Höhe von 20,3 Prozent, womit man auch in dieser Gruppe klar über dem Durchschnittswert von aktuell 18,7 Prozent lag. Warum RTL vorerst an der Sendung festhält, erklärt sich daher von selbst. Vielleicht schafft es die Doku-Soap in der kommenden TV-Saison 2011/12 dann ja auch in das Werktagsprogramm. Das Zeug dazu hat sie jedenfalls.