TV und so

Facebook TV

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Neue Medien mit alten verbinden: Facebook TV wäre das «Big Brother» der Internetgeneration!

Der generelle Fernsehkonsum geht in Deutschland zwar nicht wirklich zurück, doch junge Menschen halten mittlerweile oftmals das Internet relevanter als die Flimmerkiste. Besonders ist dies bei der sogenannten „Generation Z“ der Fall – jenen „digital natives“, die ab Mitte der 90er Jahre geboren wurden und schon in der Kindheit mit den Möglichkeiten des Internets aufwuchsen. Ihr Umgang mit dem Netz ist selbstverständlicher und unvoreingenommener als bei allen früheren Generationen – und soziale Netzwerke wie Facebook werden daher zukünftig eine noch größere gesellschaftliche Rolle spielen, wenn diese „Generation Z“ in einigen Jahren ins Erwachsenenalter übergeht.

Schon heute dürften Marken wie Facebook wertvoller sein als jegliches Fernsehunternehmen. Konsequent wäre es daher nur, dass die sozialen Netzwerke auch noch die alten Medien, vorrangig das Fernsehen, mit neuen Konzepten und Innovationen „bereichern“. Mit Innovationen also, die in der Branche generell nötig sind. Und woher sollen sie kommen, wenn nicht von Internetfirmen wie Facebook oder Google? Letztere entwickelten bereits vor vielen Monaten einen TV-Dienst, der das Fernsehen zumindest evolutionieren soll: Zahlreiche Apps ermöglichen den Kunden des Dienstes beispielsweise, gleichzeitig auf einem Bildschirm fernzusehen und im Web zu surfen, Filme von Internet-Videotheken sofort auf dem TV anzuschauen oder alle interessanten Programme, beispielsweise normale TV-Aufnahmen oder Youtube-Videos, in einer Playlist für späteres Anschauen zu speichern.

Die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke, des Web 2.0, werden damit aber noch nicht über das Medium Fernsehen ausgenutzt. Ein eigener Sender wie Facebook TV, gleichzeitig im Netz per Stream und als herkömmlicher TV-Kanal verfügbar, könnte also beispielsweise interessante Uservideos zeigen, die auf Facebook hochgeladen wurden. Shows oder Diskussionsrunden, die auf dem Sender gezeigt würden, wären durch eine direkte Vernetzung mit den Zuschauern verbunden, die sich aktiv und unmittelbar an Streitpunkten beteiligen könnten – beispielsweise dadurch, dass sie das Programm sehen und gleichzeitig per Twitter oder Facebook ihre Meinung dazu sagen.

Schon vor einigen Monaten kam das Gerücht auf, dass Mark Zuckerberg das „Social TV“ als nächstes großes Geschäftsfeld vorbereitet. Bisher war dabei lediglich die Rede von einem personalisierten EPG, der aufgrund von Freundesempfehlungen oder bisherigen Sehgewohnheiten ein individuelles TV-Programm zusammenstellt, das auf die Bedürfnisse des jeweiligen Zuschauers abgestimmt ist. Sinnvoll wäre eine Idee aber nur dann, wenn sie sich eben nicht auf traditionelle TV-Sendungen beschränken würde, sondern beispielsweise auch Youtube-Videos, interessante Twitter-Nutzer, spannende TV-Serien aus Online-Videotheken oder aktuelle Internet-Diskussionen empfiehlt.

Einige Konzepte in solche Richtungen werden bereits getestet: So können Freunde beispielsweise über die Xbox 360 eine Online-Party veranstalten, bei der sie gemeinsam über Headsets ständig im Kontakt stehen und nicht nur die klassischen Games spielen, sondern auch zusammen einen Film anschauen – ohne von der eigenen Couch aufstehen zu müssen. Gleichzeitig können sie sich dort die neuesten selbst hochgeladenen Facebook-Fotos oder –Videos zeigen und können automatisch über das Headset in ihrer Gruppe chatten. Insgesamt sind Ideen einer Vernetzung von Web 2.0 und TV vielfältig und spannend – wahrscheinlich können wir die potenziellen Möglichkeiten dieser Zukunft nicht voraussagen; genauso wenig, wie wir überhaupt die rasante Entwicklung der sozialen Netzwerke voraussagen konnten. Fest steht nur, dass für junge Generationen das Fernsehen interaktiver wird und damit ganz neue Konzepte und TV-Formate entstehen können.

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