Quotencheck

«Klick-Stars»

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Das RTL II-Format mit Hella von Sinnen entwickelte sich zu einem echten Publikumsmagneten. Die Internet-Clips erreichten zeitweise sogar ein Millionenpublikum.

Führt man sich die Tatsache vor Augen, dass wir im Jahr 2011 leben und der YouTube-Boom im Fernsehen mittlerweile längst vorbei ist (man erinnere an längst vergessene Formate wie «Upps, die Superpannenshow» oder «Die MyVideo-Show»), so hat es überrascht, als RTL II Anfang Mai 2011 eine neue Clipshow mit dem Namen «Klick-Stars» angekündigt hat. Je nach einem bestimmten Thema hat Moderatorin Hella von Sinnen darin den Zuschauern pro Sendung 40 ausgewählte Clips aus dem World Wide Web präsentiert. Ein ähnliches Format gibt es schon seit längerem in England unter dem Titel «Rude Tube», das hierzulande gelegentlich immer wieder mal bei VIVA oder Comedy Central zu sehen ist. Altbackenes Konzept hin- oder her: Dem Publikum hat die deutsche Version hiervon sehr zugesagt, sie entwickelte sich zu einem Überraschungs-Erfolg am mittlerweile schon wieder eingestampften RTL II-Show-Mittwoch.

So überzeugte das Format schon zum Auftakt. 0,68 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer interessierten sich gegen 22.35 Uhr für die Videoclips, das entsprach einem starken Marktanteil von 8,7 Prozent. Der Senderschnitt von RTL II lag im Fernsehjahr 2010/11 aber bei 5,8 Prozent, womit schon die erste Ausgabe klar überdurchschnittliche Werte einfahren konnte. Und das übrigens auch beim Gesamtpublikum, wo 0,86 Millionen Leute und ein Marktanteil in Höhe von 4,8 Prozent zu Buche standen. In der nächsten Woche gewann man sogar an Reichweite hinzu, sie stieg auf 1,12 Millionen an und damit auf ein Ergebnis, welches in den Wochen danach nicht mehr übertroffen werden sollte. Bei den Umworbenen verbesserte sich der Marktanteil um 0,4 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent.

Damit war das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht, denn bereits sieben Tage später erzielte die Clipshow einen neuen Marktanteils-Rekord in der wichtigen Zielgruppe: 9,2 Prozent wurden gemessen. Bei allen Zuschauern waren wieder deutlich über eine Million dabei, doch das sollte sich mit den kommenden Ausgaben rapide ändern. Fortan waren nur noch Zuschauerzahlen zwischen 0,55 und 0,70 Millionen möglich, die dazugehörigen Marktanteile bewegten sich zwischen 4,1 und 5,2 Prozent – das waren trotz Verluste noch immer richtig starke Werte für den Münchner Privatsender.

Ein ähnliches Bild gab es bei den Werberelevanten, wo dem Format am 6. Juli 2011 erstmals ein wenig die Puste ausging und nur 6,6 Prozent generiert wurden: ein Negativ-Rekord. Mit 8,1 Prozent ging es danach aber wieder bergauf; und das überraschte gleich in mehrerer Hinsicht. Nicht nur, dass das Format binnen Wochenfrist fast zwei Prozentpunkte zurückgewinnen konnte. Auch konnte man ein wesentlich breiteres Publikum ansprechen als das Vorprogramm, «Sitz! Platz! Aus! – Die große Hundeshow». Für die Sonja Zietlow-Show konnten sich am 13. Juli 2011 nämlich nur 4,7 Prozent der Jungen begeistern. Heißt: Hella von Sinnen konnte aus dem Stand heraus gute Quoten holen und das Ergebnis sogar verdoppeln.

Das unterstreicht noch zusätzlich die Stärke des Formats. Genauso verhielt es sich mit den kommenden Ausgaben auch, was zu Marktanteilen von 6,5, 7,5 und 6,0 Prozent führte. Eine besonders starke Konkurrenz gab es, bis vielleicht auf ein paar Spiele der Frauen-Fußball-WM, in diesen Tagen jedoch ohnehin nicht. Es lässt sich dennoch ein äußerst positives Fazit ziehen. Im Schnitt konnten 0,57 Millionen junge Leute über die Internet-Videos lachen, das hatte einen klar überdurchschnittlichen Marktanteil von 7,9 Prozent zur Folge. Mit einem derartigen Erfolg hätte man wohl bei RTL II im Vorfeld nicht gerechnet. Zumal sich die Produktionskosten in Grenzen gehalten haben dürften.

Auch beim Gesamtpublikum sah es die ganze Zeit über sehr gut aus: Im Mittel reichte es hier zu 0,81 Millionen Zuschauern, der Marktanteil lag mit 5,0 Prozent ebenfalls weit über den Durchschnittswerten des Senders. Aktuell liegt RTL II in dieser Gruppe bei 3,6 Prozent. Über eine Fortsetzung machte RTL II bei seiner Programmvorstellung für die TV-Saison 2011/12 noch keine Ankündigung. Angesichts solcher Werte scheint diese aber nur noch Formsache zu sein.

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