Bevor TheWB mit UPN zu The CW fusionierte, strahlte das Network TheWB noch die einstündige Sitcom «Pepper Dennis» aus.
Es gibt Gründe, warum die Anzahl von einstündigen Comedyserien im US-Fernsehen äußerst gering ist. Um zu funktionieren, benötigen diese Serien die richtige Mischung aus Drama, Charaktertiefe und einer Story, welche die Zuschauer im Bann hält, wenn sie einmal nicht lachen. Der Comedy-Anteil sollte die Zuschauer selbstredend zum Einschalten bewegen und unterhalten können. Einstündige Comedyserien verlangen von ihren Darstellern auch, dass sie mehr liefern können als nur die Witze. «Gilmore Girls» und «Desperate Housewives» funktionierten deshalb jahrelang, weil sie stark auf ihre komplexen Charaktere bauten, welche von fähigen Darstellern verkörpert wurden. Die WB-Serie «Pepper Dennis» zeugte mit dem Fehlen all dieser Elemente, welche eine gute einstündige Comedy ausmachten und lieferte sich selbst als Beispiel, wie man das Genre auch komplett missverstehen kann.
«Pepper Dennis» handelte von der gleichnamigen Starreporterin (gespielt von Rebecca Romijn) beim lokalen Sender WEIE, welche zeitgleich als Single nach ihrem Traummann sucht. Nach einem One Night Stand mit Charlie Babcock (Josh Hopkins), der sich am nächsten Tag als neuer Anchor der Newssendung herausstellt, trifft Pepper die Entscheidung, ihr Liebesleben für ihre Karriere vorzeitig auf Eis zu legen. Doch es ist nicht einfach, wenn ein Romeo auf dem Karriereposten sitzt, welchen sie seit Ewigkeiten haben wollte. TheWB glaubte mit dieser Serie einen Erfolg in der Hinterhand zu haben, hatte jedoch zu Beginn Schwierigkeiten, für die Serie einen anständigen Sendeplatz zu finden. Die Produktion der 13-teiligen ersten Staffel musste für mehrere Monate unterbrochen werden, damit Romijn im dritten Teil der «X-Men»-Saga mitwirken konnte. Das führte dazu, dass «Pepper Dennis» weder im Herbst noch in der Midseason starten konnte und wurde deshalb kurz vor Ende der auslaufenden TV-Saison programmiert. Immerhin gab man der Serie mit neuen Folgen der «Gilmore Girls» ein passendes Lead-in, doch erste Hoffnungen auf einen Serienerfolg wurden zunichte gemacht, nachdem die ersten harschen Kritiken veröffentlicht wurden.
Die Serie startete letztendlich am 4. April 2006 mit glanzlosen Zahlen. Nur 2,92 Millionen Zuschauer schalteten ein, in der Zielgruppe wurden drei Prozent Marktanteil verzeichnet. Die Pilotfolge verlor fast 40 Prozent seiner Zuschauer vom «Gilmore Girls»-Lead-in, die folgenden Episoden kamen in der Regel nicht mal mehr über zwei Prozent Marktanteil. Für die ausscheidenden WB-Executives war der Flop eine herbe Enttäuschung, besonders nachdem klar war, dass die letzte auf TheWB gestartete neue Serie keine Zukunft auf dem neuen Sender The CW finden wird. Der Flop von «Pepper Dennis» könnte auch ein Grund gewesen sein, warum TheWB seine andere geplante Sommerserie «Misconceptions» letztendlich nicht ausgestrahlt hat und heute vergessen und verstaubt in den dunklen Archivkellern des Produktionsstudios haust.
Auch Rebecca Romijn war enttäuscht über das schlechte Abschneiden von «Pepper Dennis». Nach Gastauftritten in den Comedys «Friends» und «Just Shoot Me» entwickelte sie den Wunsch, eine Hauptrolle in einer Comedyserie zu haben, weshalb sie die Rolle der Pepper Dennis überhaupt angenommen hat. Allerdings waren die Kritiker nicht besonders begeistert von ihr. Neben den allgemeinen Tönen, dass die Serie nichts mit ihren Geschichten anfangen konnte, waren die Stimmen über das Fehlcasting von Romijn einstimmig, auf Grund dessen, weil sie kein komödiantisches Talent hat, was sich in «Pepper Dennis» deutlich zeigte. Dennoch gab sie ihre Comedyträume nicht auf und war für eine Zeit lang als Hauptdarstellerin in «Ugly Betty» aufzufinden. In diesem Jahr fand sie sogar eine Rolle in der Adult-Swim-Serie «NTSF:SD:SUV» (kurz für «National Terrorism Strike Force: San Diego: Sport Utility Vehicle», welches verschiedene Polizeiserien und Actionfilme parodiert).
13 Episoden wurden von «Pepper Dennis» produziert, TheWB strahlte alle 13 Episoden in den letzten Wochen vor der Fusion von TheWB und UPN aus. Auch während der Staffel konnte die Serie keine guten Kritikerstimmen hervorzaubern und die Quoten tanzten regelmäßig im Keller umher, ohne Hoffnung, dass The CW die Serie in den neuen Programmplan aufnehmen wird. Romijn und ihre Serienfreundin Lindsay Price trafen sich übrigens in der ebenfalls kurzlebigen ABC-Serie «Eastwick» wieder, und ist immerhin noch in den Köpfen verschiedener US-Zuschauer aufzufinden. Josh Hopkins macht inzwischen einen Namen als männliche Hauptfigur in «Cougar Town», während das Produzentengespann und Autorenteam Gretchen Berg und Aaron Harberts auch mit «Pepper Dennis» kein Glück finden konnte: Die WB-Comedy war der vierte Titel in einer Serie von acht Serien, welche nach nur einer kurzen Lebensdauer nach schwachen Quoten abgesetzt wurde.