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Der deutliche Anstieg ist vor allem der hohen Zufriedenheit der bestehenden Kunden zu verdanken. Denn: Das Brutto-Wachstum hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht sonderlich verändert – es lag jeweils bei round about 100.000. Die Kündigungsquote ist es aber, die weiter zurückgeht. Die annualisierte Quartalskündigungsquote liegt nur noch bei 9,4 Prozent – in Q1 waren es noch 9,9 Prozent, im Vorjahr – also im zweiten Quartal 2010 – gar noch 16,3 Prozent. Auch die rollierende Zwölf-Monats-Kündigungsquote verbesserte sich auf 12,4 Prozent.
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Diese Ergebnisse würden sein Vertrauen in die Fähigkeit des Sky-Teams bestärken, ein erfolgreiches Pay-TV aufzubauen. Am Ende des Weges ist man in Unterföhring freilich noch nicht – nach wie vor schreibt der Sender rote Zahlen. Aber man ist weit von den Zeiten entfernt, in denen Man pro Tag eine Million Euro Miese machte. Das EBITDA, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (auf Sachanlagen) und Abschreibungen (auf immaterielle Vermögensgegenstände), das eine Angabe zur Rentabilität eines Unternehmens macht, wurde binnen eines Jahres um 50,1 Prozent verbessert. Es lag bei -23,4 Millionen (Q2 2010: -47,4 Millionen €). Das Ergebnis nach Steuern lag bei -53,6 Millionen (Q2 2010: -81,9 Millionen). Wesentliche Treiber sind dabei weiterhin die Abonnenten – von ihnen nahm Sky Deutschland 252,5 Millionen Euro ein, 40 Millionen mehr als im Vorjahresquartal.
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Für das Gesamtjahr 2011 zeigt sich Sky optimistisch – die starken Quartale 3 und 4 stehen schließlich noch bevor. So rechnet man mit insgesamt 300.000 neuen Abonnenten – und bleibt somit fast etwas vorsichtig. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste man sich in den anstehenden beiden Quartalen nur noch um rund 200.000 verbessern, allein im vierten Quartal 2010 gewann Sky Netto schon mehr als 130.000 hinzu. Damit einhergehen soll auch ein weiterer – zwar nur leichter – Anstieg des ARPU. Zudem soll die rollierende Zwölf-Monats-Kündigungsquote auf unter zwölf Prozent sinken.
Abschließen will man das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Minus von 145 bis 175 Millionen Euro, die positiven Entwicklungen, die aktuell beobachtbar sind, sollen sich dann im Jahr 2012 beschleunigen. Wann Sky die Gewinnschwelle überschreiten will, wurde nach wie vor aber nicht gesagt. Dass dies schon im kommenden Jahr gelingt, gilt unter Experten als wenig wahrscheinlich. Das Unternehmen muss sich hierfür wohl noch bis 2013 gedulden, bei schlechter gesamtwirtschaftlicher Entwicklung möglicherweise sogar noch etwas länger.