Udo Reiter räumt ein, dass er schon 2009 über finanzielle Unregelmäßigkeiten um Unterhaltungschef Foht informiert gewesen war. Dennoch wehrt sich der MDR-Intendant nun.
Der MDR verstrickt sich weiter in die Affäre um seinen ehemaligen Unterhaltungschef Udo Foht. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Betrug und der Untreue von Firmengeldern. Am 10. August musste er dem MDR-Intendanten Udo Reiter erstmals Rede und Antwort stehen. Noch aber ist nicht geklärt, wo Gelder geblieben sind und welche finanziellen Unregelmäßigkeiten es im Zusammenhang mit Fohts Funktion als MDR-Angestellter gab.
Reiter räumt nun in einer Stellungnahme ein, dass er schon 2009 von Problemen um Foht gewusst hatte. Damals habe ihn ein Produzent darauf hingewiesen, dass Foht ihm noch 10.000 Euro schulde. Doch später habe Reiter nach Verweisung an die Fernsehredaktion die Mitteilung erhalten, die Sache sei erledigt gewesen. "Daraufhin habe ich keine weiteren Nachforschungen angestellt", so Reiter. Er kritisiert nun, dass "interessierte Kreise diese Dinge dazu benutzen, den MDR und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt anzugreifen." Staatskanzleichef Johannes Beermann hatte Reiter zuvor im "Spiegel" indirekt angegriffen: "Ich mache mir Sorgen um den Sender. Kaum eine Instanz in diesem Sender ist intakt." Reiter wies diese Vorwürfe zurück.
Man übersehe bei diesem Skandal außerdem, dass tausende Mitarbeiter des MDR gute Arbeit leisteten. "Die Vermutung liegt nahe, dass hier versucht werden soll, die aktuellen Probleme des MDR zu instrumentalisieren, um den Sender und seine Organe im Vorfeld der Intendantenwahl unter Druck zu setzen." Diese Wahl findet am 26. September statt.