Gemäß der Bruttowerbestatistik der Nielsen Media Research GmbH, dem führenden Medienforschungsunternehmen aus Hamburg, betrugen die Bruttowerbeinvestitionen in den klassischen Medien für das erste Quartal 2004 rund 4,14 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Plus von 270 Millionen Euro bzw. 7,0 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2003. "Das Plus im ersten Quartal 2004 kam zwangsläufig aufgrund des schwachen Vorjahres zustande. Für uns stellt das keine Überraschung dar, denn unser Prognose-Modell hat bereits im Voraus ein positives erstes Quartal 2004 angezeigt. Diese eher technische Reaktion wird sich in der Höhe für 2004 leider nicht fortsetzen." so Ludger Vornhusen, Geschäftsführer der Nielsen Media Research GmbH.
Das Wachstum im ersten Quartal wurde durch einzelne Märkte geprägt. So wurden im Bereich Telekommunikation 76 Millionen Euro mehr als im Vorjahr in Werbung investiert. Nachdem besonders die Telekommunikationsunternehmen ihre Werbeausgaben in den letzten Jahren kontinuierlich reduzierten, konnte in diesem Markt somit eine Trendwende festgestellt werden. Gleiches gilt für den Bereich Finanzen, in dem die Investitionen um knapp 67 Millionen Euro stiegen.
Hohe Werbeinvestitionen tätigten im ersten Quartal 2004 erneut die preisaggressiven Handelsorganisationen. Besonders deutlich legten hier wieder die Discounter mit einem Plus von mehr als 32 Millionen Euro zu.
Mit plus 45 Millionen Euro ebenfalls deutlich gestiegen, sind die Werbeaufwendungen der Medien selber. Dabei fallen insbesondere die deutlich gestiegenen Werbeaufwendungen im Bereich Print (plus 37 Millionen Euro) auf.
Des Weiteren konnte eine positive Entwicklung im Bereich Touristik festgestellt werden, der besonders in den ersten Monaten des letzten Jahres deutlich weniger geworben hatte. Das erste Quartal 2004 kann dementsprechend einen Wachstum von knapp 20 Millionen Euro verzeichnen.
Ebenfalls wurde die bereits im letzten Jahr festgestellte Sonderentwicklung für den Bereich Körperpflege fortgesetzt, die vor allem auf die Werbeausgaben für männlich positionierte Produkte zurückzuführen ist.
Umgekehrt wurden aber auch sinkende Werbeaufwendungen in einigen Bereichen registriert. Die Unternehmen der Automobilbranche reduzieren ihre Werbeinvestitionen um 1,8 Prozent auf knapp 410 Millionen Euro. Gleiches gilt für die Branche Pharmazie Publikumswerbung, die ebenfalls ihre Werbeinvestitionen um 9,9 Prozent auf 144 Millionen Euro senkt.
Die Bruttowerbeinvestitionen verteilten sich im ersten Quartal 2004 auf die einzelnen Mediengattungen dabei folgendermaßen: Erneut verbuchte die Fernsehwirtschaft mit 1,7 Milliarden Euro die höchsten Werbeumsätze in den klassischen Medien. Dies entspricht einem Wachstum von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleich. Die Werbeeinnahmen der Tageszeitungen wuchsen um 12,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, wobei Rubrikenanzeigen in der Nielsen Media Research Statistik nicht einbezogen werden. Publikumszeitschriften verzeichneten bei einem Werbeumsatz von knapp 881 Millionen Euro einen Anstieg von 4,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2003. Das Medium Radio konnte Werbeaufwendungen in Höhe von rund 220 Millionen Euro erwirtschaften und somit eine Steigerung von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielen. Die Werbeeinnahmen von Plakat wuchsen um 2,6 Prozent auf 121 Millionen Euro. Die Fachzeitschriften verzeichneten eine minimale Steigerung von 0,3 Prozent auf 107 Millionen Euro.