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St. Pauli-Fans fahren schwere Geschütze auf

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Ein einfacher Job für die Kameramänner von Sportcast: Die massiven Proteste der Pauli-Fans gegen Sport1 sollten so wenig wie möglich zu sehen sein.

Montagsspiele in St. Pauli waren schon vor dem Aufstieg in die erste Liga keine einfache Sache für die Produktionsteams – massive Proteste der Anhänger auf den Rängen gegen Liga und TV-Sender sollten dem Fernsehzuschauer so gut wie möglich vorenthalten werden. Dabei fuhren die Paulianer schon immer recht schwere Geschütze auf. Sportbeobachter erwarteten deshalb mit Spannung das erste Montagsspiel von St. Pauli nach dem Abstieg in Liga zwei – und in der Tat: Erneut wurde via Transparanten der Unmut zum Ausdruck gebracht.

Ein Transparent, so groß wie das Tor, wurde direkt hinter diesem aufgehängt – der Ort machte es somit unmöglich, dass die TV-Kameras um diesem herumkamen. Die Aufschrift: „Scheiss Sport1“. Auch auf der Gegengerade hingen Schmäh-Plakate gegen den Spartensender: „Sogenanntes Sportfernsehen“ oder „Sport statt Sport1“ waren für die Zuschauer deutlich erkennbar.

Die Wut der Fußball-Fans richtete sich zwar überwiegend gegen den Free-TV-Sender, nicht aber ausschließlich: Neben den zahlreichen Attacken gegen Sport1 bekam auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) ihr Fett weg: „Scheiß DFL“ war einmal in der Fankurve der Paulianer zu lesen. Weshalb die Wut der Paulianer? Sie protestieren konkret eigentlich gegen zwei Dinge: Zum einen gegen den wenig fanfreundlichen Montagabend-Termin (Anpfiff zur Primetime um 20.15 Uhr) und zum anderen gegen das Programm von Sport1.

Ein Dorn im Auge ist den Paulianern hier vor allem, dass der Sender aus ihrer Sicht zu wenig Sport überträgt und nach wie vor nachmittags auf Call-In setzt. „Der Montagabend-Termin ist seit vielen Jahren bei den Fernsehzuschauern etabliert und bietet ein sehr hoch attraktives Fenster für die 2. Bundesliga – insbesondere, da am Wochenende meist die erste Liga im Fokus steht,“ sagte Olaf Schröder, Leiter Fußball bei Sport1 zu Quotenmeter.de. Die Kritik einzelner Fans am Sender Sport1 selbst („Sogenanntes Sportfernsehen“) sieht man bei Sport1 als eine „Begleiterscheinung“ der eigentlichen Kritik am Montagabendtermin an. Welche Spiele der zweiten Liga am Montagabend als Topspiel laufen, entscheidet die DFL. Sport1 kann hier lediglich Wünsche äußern, für deren Berücksichtigung es aber keine Gewähr gibt. Bei diesen Wünschen spielen in erster Linie sportliche Gesichtspunkte, Tradition und Popularität der jeweiligen Vereine sowie etwaige regionale Rivalitäten eine Rolle.

Trotz der Fan-Kritik – im TV war die Montagabendpartie dieser Woche sehr beliebt. Das Duell zwischen St. Pauli und dem MSV Duisburg verfolgten auf Sport1 durchschnittlich rund 1,1 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was einem Marktanteil von zirka 4,1 Prozent entsprach.

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