Seit mehr als einer Woche berichtet Antonia Rados für die Mediengruppe RTL Deutschland aus Lybien – die erfahrene Kriegsreporterin spricht von einer großen Herausforderung.
Antonia Rados kennt sich mit Berichterstattungen aus Kriegsgebieten aus – sie meldete sich für RTL erst vor Kurzem aus Ägypten, hat etliche Krisenregionen auf der Welt besucht. Seit rund einer Woche berichtet sie für die Mediengruppe RTL Deutschland (überwiegend für n-tv und RTL) als Libyen. In einem Interview spricht die Journalistin nun über die aktuelle Lage: „Die Bedingungen für die Berichterstattung hier waren in der ersten Woche ein Albtraum. Das Auftreiben von Benzin, das Übernachten, die Sicherheitslage angesichts der Scharfschützen, die Versorgung mit Essen und Wasser, einen Fahrer finden, alles war eine enorme Herausforderung. Erschwerend kam hinzu, dass die Technik bei keinem richtig funktionierte.“
So seien auch die Satellitentelefone vollkommen überlastet gewesen. Seit etwa zwei Tagen sei die Lage nun besser. „Das merkt man schon daran, dass es wieder mehr Verkehr und Autos auf den Straßen gibt. Die Tankstellen machen langsam wieder auf und es gibt mehr Benzin. Das war in der letzten Woche noch ganz anders, als ich auf der abenteuerlichen Herfahrt mangels Benzin plötzlich sogar gezwungen war, Autostop zu machen – mit kugelsicherer Weste und rund 100 Kilogramm schwerer Ausrüstung“, erinnert sich die RTL-Reporterin zurück.
In der vergangenen Woche gab es zudem immer wieder Meldungen über festgehaltene oder gar entführte Journalisten. Rados war nicht betroffen, sie hatte den Vorteil auf bestehende Kontakte zurückgreifen zu können. „Ich kenne hier mehrere Deutsch-Libyer, die ich hier während der Gaddafizeit heimlich getroffen habe. Die sind jetzt quasi das neue Libyen, helfen uns, in dem sie uns Unterkunft gewähren, uns tagelang herum führen, ihr Auto zur Verfügung stellen.“