Schluss mit einer Stunde Daily Soap, entschied Sat.1 nach zehn Monaten «Hand aufs Herz» und einem Jahr «Eine wie keine». Beide Formate holten im Schnitt Werte unterhalb des Sat.1-Senderschnitts. Nachdem die Grundy UFA-Produktion «Eine wie keine» 2009/2010 floppte, wollte der damals neue Sat.1-Chef Andreas Bartl noch einen weiteren Versuch wagen. Schulsoap meets «Glee», so könnte man die Grundausrichtung des Formats beschreiben, wenngleich die Macher selbst immer betonten, «Glee» nie als Vorbild gehabt zu haben. Vor dem Start der Serie mit Vanessa Jung und Christopher Kohn wärmte Sat.1 den 18.00 Uhr-Slot mit zehn Doppelfolgen von «Anna und die Liebe» auf.
Zunächst sah alles gut aus: 10,7 Prozent zum Start, dann zwei Mal weniger als zehn und am Donnerstag 10,8 Prozent ergaben ein erstes Wochenmittel von zehn Prozent. Dieser Wert konnte auch in Woche zwei gehalten werden, wo man donnerstags sogar einen neuen Top-Wert von 10,9 Prozent aufstellte. In Woche drei stiegen die Quoten sogar auf bis zu 11,1 Prozent in der Zielgruppe, als Mittelwert wurden erneut zehn Prozent aufgestellt. Bis zu 1,48 Millionen Menschen sahen die ersten Entwicklungen in der Liebesgeschichte zwischen Ben und Bea. Woche vier schloss mit 8,8 Prozent dann schwächer ab, Woche fünf holte dafür 10,3 Prozent – enthalten war ein neuer Top-Wert von 12,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Dann aber begannen die Fehler: Die Autoren setzten die große Liebesgeschichte nicht in gleicher Intensität fort, ab Mitte November plätscherte das Geschehen vor sich hin. Die Wochenschnitte sanken – auf 9,8, 9,3 und Ende November gar auf 8,6 Prozent bei den Umworbenen. Der Abwärtstrend sollte noch weiter gehen – auf bis zu 7,5 Prozent in der Vorweihnachtswoche. Mit 7,1 Prozent lief es zwischen den Jahren nicht sehr viel rosiger, nach Weihnachten sind die Werte bei Dailys aber allgemein schwächer.
Es folgte ein größerer Umbau der Soap, mit zahlreichen neuen Geschichten, die aber erst ab April zu tragen kamen. Zuvor wurde im Februar noch die große Crime-Story aufgelöst, die mit einem Monatsmittelwert von 8,4 Prozent in der Zielgruppe aber auf wenig Anklang stieß. Nur einmal holte die Serie von Producers at Work in dieser Zeit zweistellige Werte. Die waren 2011 dann ohnehin Seltenheit. Ab April machten sich die vorgenommenen Änderungen dann minimal bezahlt – die Zehn stand wieder häufiger vor dem Komma. Beispielsweise in der Woche vom 11. bis zum 15. April, als gleich drei Episoden im zweistelligen Bereich lagen und man mit zehn Prozent auch wieder den Wochenschnitt der Anfangszeit schaffte. Das Glück hielt aber nur wenige Wochen, Ende Mai fiel man wieder auf 9,1 Prozent, in der ersten Juniwoche dann sogar auf 8,1 Prozent.
Und das war es dann auch irgendwie für «Hand aufs Herz» - mit dem neuerlichen Abschwung war das Ende der Serie besiegelt und die Quoten sanken in manchen Wochen wieder auf 7,4 Prozent – teilweise kamen einzelne Episoden nur noch auf 6,3 Prozent Marktanteil (23. Juni), Schwankungen nach oben auf rund neuneinhalb Prozent gab es allerdings auch. Die erste August-Woche sollte dann gleichzeitig die letzte «Hand aufs Herz»-Woche in Sat.1 sein: 8,2 Prozent Marktanteil holte die Serie damals, in den beiden Wochen zuvor waren es 8,0 und 8,5 Prozent – weshalb der große Privatsender auch beschloss, das Format vier Wochen vor dem regulären Ende zur Schwester sixx zu schieben.
Dort fristete man um 18.00 Uhr eher ein Schatten-Dasein, holte für sixx-Verhältnisse aber gute Quoten. Auf bis zu 2,4 Prozent kam die Serie in der ersten Woche, sixx dürfte mit dem Schnitt von 1,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen durchaus sehr zufrieden gewesen sein. 0,15 Millionen sahen im Schnitt zu – der Bestwert lag gar bei 0,18 Millionen. In den Wochen zwei und drei stiegen die Quoten der sixx-Ausstrahlung sogar auf bis zwei Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen an, in der Final-Woche wurden am Dienstag gar 2,5 Prozent gemessen. 0,24 Millionen Menschen sahen den Frauensender ab 18.00 Uhr. Das Finale – eine Doppelfolge – holte vergangenen Freitag aber nur 1,4 und 1,7 Prozent in der Zielgruppe.
Die sixx-Ausstrahlung allein kam im Schnitt auf 0,16 Millionen Zuschauer und 1,7 Prozent bei den Umworbenen. Alle 234 Folgen holten 1,21 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und eine schwache Quote von 7,3 Prozent. Mit 8,1 Prozent bei den Jungen konnte man bei Sat.1 ebenfalls nicht zufrieden sein – 0,48 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren schalteten die Daily Soap ein.