Die Kritiker

«CSI: Miami: Gefallen» (9x01)

von

Story


Bei dem Giftgas-Anschlag auf das Labor kommt Jesse Cardoza ums Leben. Schnell ist klar, dass Starling dahinterstecken muss, nur ist unklar, wie er es getan hat. Als die Ermittler zu Melissa Walls, einer früheren Mitarbeiterin von Starling, fahren, finden sie diese an einen Stuhl gefesselt vor. Auf ihren Kopf ist ein Gewehr gerichtet, das losgegangen wäre, hätte Horatio die Tür zu Melissas Apartment geöffnet. Durch die Seriennummer an der Waffe, kann der Halter ermittelt werden, es ist der Hausmeister der Uni – Garwood, der laut Melissas Aussage Starling verehrt.

Doch Calleigh stellt schnell fest, dass die Patrone, mit der Melissa anscheinend hingerichtet werden sollte, manipuliert ist; statt einer Treibladung befindet sich in ihr nur Sand. Melissa verliert die Nerven und führt die Ermittler zu Starling, der aus der Untersuchungshaft fliehen konnte. Sie entlockt ihm ein Geständnis, und Horatio kann den Tod von Jesse Cardoza rächen.

Darsteller
David Caruso («NYPD Blue») ist Horatio Caine
Emily Procter («The West Wing») ist Calleigh Duquesne
Adam Rodriguez («Roswell») ist Eric Delko
Jonathan Togo («Special Unit 2») ist Ryan Wolfe
Rex Linn («Der Zodiak-Killer») ist Sgt. Frank Tripp
Eva La Rue («Third Watch») ist Natalia Boa Vista

Kritik
Grundsätzlich hat «CSI: Miami» mit den selben Problemen zu kämpfen wie die Mutterserie, nämlich mit dem insgesamt recht realitätsfernen Bild, das hier von der Arbeit von Forensikern vermittelt wird. Denn Horatio und sein Team übernehmen in schöner Regelmäßigkeit auch gerne einmal Tätigkeiten, die im echten Leben nie und nimmer in ihren Zuständigkeitsbereich fallen würden.

Das geschieht auch in der Auftaktepisode der mittlerweile neunten Staffel, „Gefallen“ (Regie: Sam Hill), wenn Horatio Verhöre mit dem mutmaßlichen Täter führt und mit seinen Kollegen zu einem Tatort hetzt, um mal schnell eine Bombe zu entschärfen. Unter dramaturgischen Gesichtspunkten funktioniert das tadellos; es stellt sich jedoch die Frage, ob eine derart massive Verfremdung des tatsächlichen Berufsbilds überhaupt notwendig war. Doch darüber könnte man streiten.

Offensichtlicher ist jedoch wohl, dass «CSI: Miami» noch bei weitem nicht die Ermüdungserscheinungen zeigt, die man an der ersten Serie des Franchises um das Team aus Las Vegas mittlerweile recht deutlich erkennen kann. Denn auch in der ersten Folge der neunten Season des Spin-Offs im schönen Miami werden die Plots schnell und dynamisch erzählt, ohne den emotionalen Tiefgang zu vernachlässigen.

Schon die Eröffnung ist sehr packend, auch wenn man gleich zu Anfang den Cliffhanger, mit dem man die letzte Staffel enden ließ, etwas deutlicher hätte erklären können, um neuen Zuschauern den Einstieg zu erleichtern. Dass das nicht gänzlich zufriedenstellend geschieht, ist aber kein Beinbruch, werden an markanten Stellen, an denen ein gewisses Vorwissen nötig sein könnte, doch alle relevanten Inhalte noch einmal mehr oder weniger explizit aufgearbeitet. Die Folge aus der Feder von Tamara Jaron findet schnell zu ihrem Rhythmus und bleibt bis zum Schluss spannend.

Man mag «CSI: Miami» durchaus einen recht hohen Grad an Pathos vorwerfen. Störend ist er angesichts des Settings im sonnigen Süden Floridas allerdings nicht, sondern er wirkt auch hinsichtlich der gut ausgearbeiteten Figuren eigentlich recht passend. Zum Problem werden die Dialoge erst in der deutschen Übersetzung; denn dort wirken sie nicht selten aufgesetzt und banal. Das liegt sowohl an den Dialogbüchern, die es nicht vermögen, die Dynamik und die vielen emotionalen Untertöne des amerikanischen Originals wiederzugeben, als auch an einigen Sprechern (wenn auch bei weitem nicht allen), die ihre Rollen teilweise viel zu überzogen anlegen, was dem Duktus der Originalversion zuwiderläuft.

Die Schauspieler tragen viel zu dem gelungenen Gesamtergebnis bei; insbesondere David Caruso, der die Hauptfigur so markant und unverwechselbar anlegt wie eh und je, sowie Episodendarsteller Roger Bart als der durchgeknallte Massenmörder Bob Starling. Der große Wermutstropfen bleibt, wie schon bei der Staffelpremiere von «CSI», die misslungene Synchronisation. Da können leider nur die DVD-Boxen Abhilfe schaffen.

Die neunte Staffel von «CSI: Miami» ist ab Dienstag, 13. September 2011, bei RTL zu sehen.

Kurz-URL: qmde.de/51964
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelDas Erste dreht Doku über Dörfernächster ArtikelHelena Fürst ist schwanger

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Veit-Luca Roth

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung