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„Die Geschäftsführung der ARD Degeto bedauert, dass die Produzenten in naher Zukunft mit einem Produktionsrückgang rechnen müssen“, lautet die Stellungnahme in der Pressemitteilung der ARD Degeto. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ sollen in der Entwicklung stehende Degeto-Projekte quasi gestoppt worden sein, da mittlerweile keine Gespräche mehr stattfinden. Laut Angaben des gebührenfinanzierten Produktionsunternehmens hofft man erst ab 2014 wieder auf einen Anstieg der Produktionsaufträge. „Die ARD Degeto bittet um Verständnis, dass sie im sorgsamen Umgang mit Gebührengeldern verpflichtet ist, zunächst vorrangig ihren Programmvorrat einzubringen, bevor wieder verstärkt Aufträge in den Markt vergeben werden können“, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens weiter.
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Degeto-Chef Hans-Wolfgang Jurgan habe sich vor dem Amtsantritt von Bettina Reitz ausreichend Produktionszuständigkeiten sichern wollen, spekuliert die „Süddeutsche Zeitung“. Reitz machte zuletzt mit qualitativ hochwertigen Filmen auf sich aufmerksam und überraschte deshalb mit ihrem Wechsel zur ARD Degeto, zumal die Degeto in den vergangenen Jahren für nicht immer anspruchsvolle Melodramen stand. „Die Degeto darf kein Selbstbedienungsladen sein, sondern hat die Aufgabe, qualitativ hochwertige, unterhaltende Formate in Auftrag zu geben“, wurde Reitz erst vor wenigen Tagen zitiert. Angesicht des Auftragsstopps sei ein Anstieg der Qualität nun aber fraglich, so die ARD Degeto in ihrer Pressemitteilung. Nun steht Ärger ins Haus, denn durch das Programmvorratsvolumen ist der ARD zwar kein finanzieller, aber ein künstlerischer oder strategischer Schaden entstanden. Aus qualitativer Sicht seien die ARD-Intendanten verärgert.