Remake folgt auf Remake. Die neuesten Versuche auf ABC und NBC konnten zum Start jedenfalls noch nicht überzeugen.
Viele haben spekuliert, viele haben gelächelt ob des Vorhabens von ABC, mit einem Revival von «Charlie’s Angels» (Foto) auf Quotenfang zu gehen. Sind doch – abgesehen vom letztjährigen Überraschungserfolg «Hawaii Five-0» - alle neuen Serienupdates der jüngeren TV-Geschichte gescheitert. Nun also das Remake der erfolgreichen 1970er/1980er-Krimiserie des Hauses Aaron Spelling. Der Start am Donnerstag um 20 Uhr verlief zumindest schon mal erfolgreicher als die Serienpremiere von «My Generation» (5,17 Millionen, 5 Prozent MA) im Vorjahreszeitraum. Doch damit ist der guten Nachrichten auch genug. Insgesamt schalteten nämlich nur 8,74 Millionen Zuschauer ein und brachten dem Sender gerade einmal sechs Prozent in der Zielgruppe ein. Ein wirklicher Erfolg sieht anders aus.
Probleme könnten auch der – mutmaßlich letzten – Staffel von «Grey’s Anatomy» bevor stehen. Der zweistündige Auftakt holte nur 10,32 Millionen Zuschauer und elf Prozent Marktanteil. Vor einem Jahr reichte es an gleicher Stelle noch zu 14,32 Millionen und 14 Prozent. ABC tut also gut daran, sich langsam aber sicher von seinen einstigen Sternen am Drama-Himmel zu verabschieden.
Wie weit es gehen kann, wenn die einstigen Zuschauerhits nicht auf Anhieb ersetzt werden können, davon kann NBC schon seit geraumer Zeit ein Liedchen singen. Nach dem Ende von «Friends», «Seinfeld» und «ER» ist der Donnerstagabend nur noch ein Schatten seiner selbst. Beispiel gefällig? Die Seasonpremiere von «Community» startete am Donnerstag mit 3,98 Millionen Zuschauern und nur fünf Prozent Marktanteil in den Abend. Lead-Out «Parks and Recreation» verbesserte sich eine halbe Stunde später nur leicht auf 4,11 Millionen und sechs Prozent. Die erste Staffel von «The Office» ohne Steve Carrell kam wiederum eine halbe Stunde später immerhin auf 7,63 Millionen und gute zehn Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Damit konnte die anschließende Serienpremiere von «Whitney» zwar nicht mithalten, 6,71 Millionen und acht Prozent sind angesichts der restlichen Performances auf diesem Sender aber schon als Achtungserfolg anzusehen. Um 22 Uhr folgte dann noch die Premiere der Krimiserie «Prime Suspect» - einer Adaption der britischen Erfolgsserie mit Helen Mirren in der Hauptrolle. Magere 6,00 Millionen Zuschauer standen am Ende zu Buche, fünf Prozent waren es letztendlich in der Zielgruppe. Alles in allem ein sehr enttäuschender Abend für NBC.
Aber auch bei The CW stehen Probleme ins Haus. «The Vampire Diaries» holten ab 20 Uhr nur noch 2,49 Millionen Zuschauer und drei Prozent Marktanteil, die zweite Folge der Serie «The Secret Circle» rutschte sogar auf 2,04 Millionen und zwei Prozent. Im Vergleich zum gelungenen Start in der Vorwoche ist dies ein immenser Verlust von 1,01 Millionen Zuschauern und rund 30 Prozent in der Zielgruppe.