«SOKO Wismar: Auf eigene Faust» (8x01)

Story
Bewaffneter Raubüberfall im Hafen. Und nicht der erste: Wenige Tage zuvor ist dort ein Barkeeper von zwei maskierten Tätern erschossen worden. Möglicherweise handelt es sich um dieselben Täter, die extrem gewaltbereit sind. Die SOKO Wismar ist derweil unterbesetzt. Zu allem Überfluss ist Birgit Theede, die schwer verletzte Besitzerin der Hafenkneipe, die einzige Spur zu den Tätern. Aber kommt sie durch? Und was wollten die Täter? Ihr Laden läuft schlecht, große Geldsummen und Wertgegenstände sind eigentlich nicht zu erwarten.

Nils Theede, Birgits Sohn, geboren in Wismar, kommt aus Hamburg, wo er als Kriminaloberkommissar arbeitet und bietet sofort selbstbewusst seine Hilfe an. Doch Katrin lehnt dankend ab: Erstens versteht die Kripo Wismar etwas von ihrer Arbeit und außerdem hält sie Nils Theede für befangen. Katrin, Reuter, Leena und Pöhlmann ahnen noch nicht, dass sie Oberkommissar Nils Theede von jetzt an häufiger begegnen werden.

Darsteller
Udo Kroschwald («Tom Atkins Blues») ist Jan Reuter
Jonas Laux («Weihnachten im Morgenland») ist Nils Theede
Claudia Schmutzler («Für alle Fälle Stefanie») ist Katrin Börensen
Dominic Boeer («Doctor's Diary») ist Lars Pöhlmann
Li Hagman («Im Namen des Gesetzes») ist Leena Virtanen
Katharina Blaschke («Der Landarzt») ist Dr. Helene Sturbeck
Bettina Kupfer («Emilie Richards - Für immer Neuseeland») ist Birgit Theede
Thomas Neumann («Mord mit Aussicht») ist Hansen Hansen
Luca Maric («Verbotene Liebe») ist Heiner Lommack
Nic Romm («Wickie auf großer Fahrt») ist Rico Weinhart

Kritik
Die neue Staffel der Vorabendserie «SOKO Wismar» steht in den Startlöchern. Zeit, einen kleinen Blick auf die Auftaktfolge der mittlerweile achten Staffel zu werfen. In „Auf eigene Faust“ bekommen es die norddeutschen Ermittler mit einer mysteriösen Raubserie zu tun. Ein Mord ist schon geschehen, das jüngste Opfer liegt schwerverletzt und ohne Bewusstsein auf der Intensivstation. Chronisch unterbesetzt müssen die Polizisten versuchen, schnell hinter die Identität der Gewalttäter zu kommen, um weitere Schäden und Opfer abzuwenden. Gut, dass der Sohn des letzten Opfers, Nils Theede, sich als Oberkommissar der Hamburger Polizei herausstellt und seine Hilfe bei dem Fall anbietet. Welch ein Zufall…

Wenig glaubwürdig, mit allzu vielen Zufällen behaftet und wenig spannend geht es her im ersten Fall der neuen Staffel. Der Großstadtmensch Nils Theede führt sich auch als solcher auf, die typischen Klischees werden erfüllt. Zudem bieten auch die weiteren Darsteller das allerorts so kennzeichnende Verhalten der deutschen Krimiermittler. Es wird auf eigene Faust ermittelt, die Zentrale und die Kollegen werden gar nicht erst über die Schritte informiert. Eine gefährliche Situation jagt die nächste, aber am Ende sind sie doch wieder alle zur Stelle.

Der Fall um die Raubserie ist 08/15-Krimikost, ein paar nette Darsteller hinzugefügt, fertig ist das Massenprodukt der Vorabendschiene des ZDF. Austauschbare Geschichten, wie die von Drehbuchautor und Regisseur Hans-Christoph Blumenberg («Die Kinder der Flucht»), sind leider alltäglich, man muss aber auch beachten, dass wir uns mit der «SOKO Wismar» im Vorabendprogramm befinden. Immerhin kann man die Stories aber in jedem der anderen Franchise-Ableger recyceln. Das spart Kosten und Mühe; und auffallen wird es bei dem Einerlei auf der Mattscheibe wohl auch kaum. Gespickt mit ein paar schönen Landschaftsaufnahmen und Außenaufnahmen des jeweiligen Regionalablegers und fertig ist die neue Folge. In Zukunft könnte man anstelle der Produzenten aber schon wagen, ein wenig mehr auf die Tiefe der Geschichten zu setzen und weniger Klischees zu bedienen – das wäre schon ein Anfang. So lange der Erfolg diesen Geschichten aber Recht gibt, müssen wir Zuschauer wohl oder übel damit Vorlieb nehmen.

Das ZDF zeigt die neuen Folgen von «SOKO Wismar» ab Mittwoch, den 5. Oktober 2011, um 18:00 Uhr.