Die Kritiker

«Forsthaus Falkenau» (22x01)

von

Story:


Folge 1 – Hals über Kopf
In Störzing, einer idyllischen Gemeinde am Ammersee, wird dringend ein neuer Förster gesucht und Stefan Leitner ist dafür die erste Wahl. Sein Engagement für die Natur ist weit über die Grenzen des Bayerischen Waldes hinaus bekannt, und so versucht Bürgermeister Peter Kögl mit allen Mitteln, Stefan den Job schmackhaft zu machen. Dabei unterbreitet er ihm ein verlockendes Angebot: Stefan soll nicht nur als Förster arbeiten, sondern gleichzeitig auch einen Naturpark für die gesamte Seeregion planen und realisieren. Anstatt Stefan Zeit für die weitreichende Entscheidung zu lassen, setzt Kögl ihm das Messer auf die Brust: Entweder er sagt sofort zu oder ein anderer bekommt den Job. Stefan kann nicht widerstehen. Wie soll er diese Neuigkeit nur seiner Familie und seiner Freundin Marie Stadler beibringen?

Marie bekommt in der Zwischenzeit ein ebenso lukratives Jobangebot: Der Küblacher Tierarzt Dr. Mödinger möchte, dass sie seine Praxis übernimmt. Für die arbeitslose Marie steht außer Frage, dass sich auch Stefan über diese Chance mit ihr freuen wird. Auch aufgrund ihrer Euphorie bringt Stefan es zunächst nicht übers Herz, von seinem Gespräch und seiner Zusage in Störzing zu erzählen. Wolfgang Leitner ermutigt seinen Sohn, zu seiner Entscheidung zu stehen, schließlich geht es um die Zukunft seiner Familie. Doch auch Tochter Lisa ist von der Idee, nach Störzing zu ziehen, überhaupt nicht angetan. Wird die Beziehung von Stefan und Marie über die Distanz bestehen bleiben?

Überschattet wird Stefan Leitners private Misere zusätzlich durch ein krankes Reh, das der Förster auf einer Straße in Störzing aufliest: Der Gesundheitszustand des Tieres verschlechtert sich schnell und schließlich stirbt es. Marie stellt fest, dass das Tier offensichtlich vergiftet wurde und schon hat Stefan unverhofft einen ersten Fall in seinem neuen Revier zu lösen. Mit Fingerspitzengefühl versucht er, den Schuldigen ausfindig zu machen, ohne gleich ganz Störzing gegen sich aufzubringen.

Folge 2 – Ins Kalte Wasser


Für Förster Stefan Leitner und seine Familie steht der Umzug nach Störzing an. Lisa fällt der Abschied von ihrem Zuhause besonders schwer, und zu allem Übel versteckt sich ihre Katze Mogli am Umzugstag, so dass sie ohne ihr geliebtes Tier den für sie so schweren Weg nach Störzing antreten muss. Während am neuen Forsthaus überraschend Daniel als Umzugshelfer mit anpackt, fehlt Stefans Freundin Marie Stadler. Sie macht "Nägel mit Köpfen" und trifft sich mit Dr. Mödinger beim Anwalt, um die Formalitäten zur Übernahme seiner Tierarztpraxis zu klären. Stefan ist enttäuscht, dass sich erste Terminprobleme schon am Umzugstag einstellen und Marie daraufhin auch erst einmal in Küblach bleiben muss. Maries Schwester Daniela ahnt jedoch, dass hinter der Entscheidung, nicht mit Stefan mitzugehen, vielleicht ein anderes Problem stecken könnte.

Dadurch, dass Marie und vor allem auch Marianne nun fehlen, bekommt Stefan schon am ersten Arbeitstag organisatorische Probleme: Bürgermeister Kögl will dem Förster sein neues Team vorstellen, zudem gibt es offenbar Probleme mit einem Biber. Doch wer kümmert sich um den kleinen Lukas? Auch Lisa, die sich nur unwillig im neuen Forsthaus einrichtet, ist wenig begeistert, gleich allein bleiben zu müssen.

Nach seinem ersten Reviergang stellt Stefan fest, dass die durch den Biber verursachten Schäden Fällarbeiten notwendig machen, die einen seltenen und unter Naturschutz stehenden Bestand an Teichmuscheln gefährden. Stefans neue Mitarbeiter Eva Dacher und Ronald Badstuber reagieren zunächst mit Skepsis auf ihren Vorgesetzten. Vor allem Badstuber macht keinen Hehl daraus, was er vom neuen Förster hält. Doch Stefan lässt sich nicht beirren und versucht die Fällung zu stoppen, aber es ist zu spät: Der Baum kracht mitten in die Muschelbestände. Jetzt gilt es, schnell Schadensbegrenzung zu betreiben. Stefan verblüfft zwar sein neues Team mit der Idee, die Baumkrone unter Wasser zu kappen, gerät dabei aber in eine lebensgefährliche Situation.

Darsteller


Hardy Krüger jr. («Plötzlich Opa») ist Stefan Leitner
Gisa Zach («Küstenwache») ist Marie Stadler
Martin Lüttge («Die Bullebraut 2») ist Wolfgang Leitner
Günther Schramm («Die geerbte Familie») ist Josef Neureuther
Veronika Fitz («Im Tal des Schweigens») ist Marianne Rainders
Maxi Warwel («Sexstreik!») ist Daniela Königstein
Lion Sokar («Die Wolke») ist Daniel Schwanthaler

Kritik
Trotz des Umzuges der Familie Leitner-Stadler an den Ammersee in den ersten Folgen der mittlerweile 22. Staffel von «Forsthaus Falkenau» muss der Zuschauer keine gravierenden Umwälzungen befürchten. Die ZDF-Erfolgsserie bleibt bei ihren alten Mustern, die man seit Jahrzehnten gebetsmühlenartig durchexerziert. Man bietet seichte Stories, seichte Figuren und höchstens marginal dramatische Konflikte, die dann aber oft nicht einmal durch großes Zutun gelöst werden müssen, sondern sich bei der nächsten Gefühlswandlung der Charaktere einfach so in Luft auflösen. Diese Sorgen möchte man haben.

«Forsthaus Falkenau» ist der pure, unverhüllte Eskapismus am Vorabend; die entsprechenden Genrekonventionen werden von Drehbuchautor Jürgen Werner und Regisseur Andreas Jordan-Dorst in den ersten beiden Ausgaben der neuen Saison auch kompromisslos so umgesetzt, wie es das Stammpublikum erwartet. Die Dialoge sind abgedroschene Fließbandware, die Handlungsabläufe meist recht banal und alltäglich.

Doch immerhin – anders als in so manch anderen fiktionalen Produktionen auf ähnlichen Sendeplätzen – umschifft man zumindest die größten Glaubwürdigkeitsmängel, in die man hätte tappen können. Inhaltlich wird hier nicht allzu sehr geschludert, und man scheint auch um ein gewisses Maß an Authentizität bemüht. Natürlich sind bei weitem nicht alle Handlungen und Motivationen der Figuren glaubwürdig, doch das Problem ist in «Forsthaus Falkenau» zumindest kleiner als in den meisten anderen Vorabend-Soaps, da man hier zumindest noch etwas Mühe erkennen kann, die Geschichten in halbwegs plausible Bahnen zu lenken. Ein bisschen zahlt sich diese Mühe auch aus – wenn natürlich auch noch deutlich Luft nach oben besteht.

Das Schauspielerensemble macht seine Sache dabei insgesamt nicht schlecht und vor allem Hardy Krüger, jr. weiß in der Hauptrolle zu überzeugen. Lediglich Gisa Zach offenbart eine sehr klischeehafte Herangehensweise an ihre Figur und spielt daher schematisch und oft recht aufgesetzt. Doch die wirklichen Hauptdarsteller in «Forsthaus Falkenau» sind ohnehin die süßen Rehe, Biber und Kätzchen. In diesem Sinne: Waidmanns Heil!

Das ZDF strahlt «Forsthaus Falkenau» am Freitag, den 7. Oktober 2011, um 19.25 Uhr

Kurz-URL: qmde.de/52449
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