Hingeschaut

Die Kritiker: «Hin und weg – Der Auslands-Check»

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Handlung


In Deutschland hat Oliver Steinhoff sich längst einen Namen gemacht. Als bester Elvisdarsteller Europas füllt er hierzulande ganze Hallen. Doch das Ruhrgebiet ist dem 35-Jährigen jetzt zu klein geworden. Er will wissen, ob er als deutscher Elvis in Vegas eine Chance hat. Seine erste Anlaufstelle: eine Wedding Chapel. Dort bietet das deutsche Ehepaar Frank und Sieglinde Jaehning seit 13 Jahren Hochzeiten an. Ihr Verkaufs-Hit: eine Trauung inklusive singendem Elvis. Bei seinem ersten Einsatz muss der deutsche Elvis nicht nur das Brautpaar überzeugen, sonder auch Elvis-Double Eddie Powers, mit dem er die erste Hochzeit gemeinsam singt.

In Namibia will Anna Lukasiewicz als Deutschlehrerin arbeiten. Erst vor wenigen Monaten hat die 29-Jährige ihr Staatsexamen bestanden. Jetzt will sie ein neues Leben in Afrika beginnen. Mitten in der Provinzstadt Tsumeb hat Anna einen Job an der örtlichen Gesamtschule bekommen. Schnell wird ihr klar, dass in Namibia die Uhren anders ticken. Der Unterricht beginnt eine Woche zu spät - in der alten Heimat undenkbar. Immerhin bleibt der Deutschen so genügend Zeit, sich in ihrem neuen Zuhause einzuleben. Wird Anna am Ende in Afrika bleiben, oder geht sie doch zurück nach Deutschland?

Kritik


Einst war ZDFneo mit dem Vorhaben gestartet, als öffentlich-rechtlicher Sender einer jungen Generation den Mief der Urgesteine hinter sich zu lassen und die Ideenlosigkeit der Privaten zu bekämpfen. Spannende Eigenproduktionen, interessante Serien und das erst kürzlich beendeten «TVLab» wurden diesem Anspruch vollends gerecht – doch mit einfallslosen Ganztagesdokumentationen rund um Porno, Sex und Liebe schloss ZDFneo bereits zum Qualitätsdefizit von ProSieben und RTL auf. Und spätestens mit der neuen Dokumentationsreihe «Hin und weg – Der Auslands-Check» beweisen die Mainzer ein weiteres Mal ihren Mangel an Innovation.

Im Stil von «Goodbye Deutschland» und dem Ableger «Auf und davon» bewegt sich das neue Format auf den Spuren ausgelutschter VOX-Reihen, die seit Jahren aus dem Blickpunkt der Zuschauer gerückt sind. In vorerst 15 Folgen werden jeweils zwei Auswanderer begleitet, die nach dem Studium oder erster Berufskarriere im Ausland Fuß fassen wollen. Die Umsetzung ist leider wenig überzeugend, denn Oliver bei seinen ersten Auftritten als Elvis in Las Vegas zu begleiten oder Lehrerin Anna dabei zuzusehen, wie sie in Namibia einen Gartenschlauch flickt, ist nicht mehr als sehnsuchtsvolles Darben im Fernweh. Klar, das Thema an sich ist für junge Menschen spannend – doch abgehalfterte Reality-Formate braucht es dafür nicht. Das hat ZDFneo übrigens selbst bewiesen: Die spannende Dokumentation «Ohne Geld bis ans Ende der Welt» war eine überaus sehenswerte Fernsehreise, die wirkliche und vor allem persönliche Einblicke in fremde Kulturen lieferte.

ZDFneo zeigt «Hin und weg – Der Auslands-Check» ab Samstag, den 08. Oktober 2011, um 20:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/52481
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