Welche Sender konnten sich gegen das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft relativ schadlos halten, welche gingen komplett unter? Waren Serien oder Spielfilme das bessere Mittel? Überzeugte eine alte «Chart Show»?
An der Spitze gab es an diesem Freitagabend keine Überraschung, denn die EM-Qualifikation im Ersten Deutschen Fernsehen zwischen der Türkei und Deutschland konnte mit weitem Abstand den Tagessieg in beiden wichtigen Zuschauergruppen davontragen. Mit durchschnittlich 11,54 Millionen Zuschauern war die Live-Übertragung aus Istanbul ganz weit vorne, tolle 35,9 Prozent aller Fernsehenden wurden erreicht. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen sahen 4,38 Millionen das aus deutscher Sicht bedeutungslose Spiel ab 20:45 Uhr, hier standen 34,8 Prozent zu Buche. Die Vorberichterstattung ließen sich eine halbe Stunde zuvor 8,48 Millionen nicht entgehen, mit 28,3 und 26,8 Prozent konnte der öffentlich-rechtliche Sender schon hier voll und ganz überzeugen.
An zweiter Stelle positionierte sich das ZDF, das wie üblich auf deutsche Krimiserien setzte. «Der Alte» erreichte zunächst eine Reichweite von 5,43 Millionen, bevor sich «SOKO Leipzig» anschließend auf 4,42 Millionen verschlechterte. Mit 16,7 und 14,2 Prozent beim Gesamtpublikum sah es recht gut aus, bei den jüngeren Zuschauern wurden noch recht überzeugende 7,4 und 6,9 Prozent eingefahren. RTL enttäuschte hier auf ganzer Linie, mit 1,43 Millionen in der für den Privatsender werberelevanten Zielgruppe und den daraus resultierenden 11,5 Prozent überzeugte «Die ultimative Chart Show - Die erfolgreichsten deutschen Lovesongs» in dieser Woche ganz und gar nicht. Insgesamt sah es mit 2,44 Millionen Musikfans und 7,7 Prozent Marktanteil ebenfalls desaströs aus.
Bei Sat.1 wollte man sich die ganz junge Zielgruppe angeln und strahlte zunächst den Animationsfilm «Flutsch und weg» aus. Den Streifen aus dem Jahr 2006 sahen sich aber nur 1,95 Millionen Deutsche an, womit wenig befriedigende 6,1 Prozent erzielt wurden. In der jungen Zielgruppe sah es mit 1,21 Millionen und den damit verbundenen 9,8 Prozent aber doch etwas freundlicher aus. Das US-Abenteuer «Antarctica - Gefangen im Eis» begeisterte anschließend 1,08 Millionen, hiermit wurden ganz miese 4,7 Prozent aller und 6,1 Prozent der jungen Zuschauer erzielt. Bei ProSieben konnte man ebenfalls nicht zufrieden sein, denn der Fantasyfilm «Die Legende von Beowulf» unterhielt nur 1,50 Millionen Konsumenten zur besten Sendezeit, womit überdurchschnittliche 4,7 Prozent zu Buche standen. Bei den Jüngeren führten 1,02 Millionen zu 8,3 Prozent.
Eine weniger gute Erfahrung mit einem Spielfilm machte diesmal auch RTL II, das es mit «The Time Machine» versuchte. Nur 0,80 Millionen Menschen sahen zu, dies führte zu mangelhaften Werten von 2,5 Prozent bei den Zuschauern ab drei sowie 4,2 Prozent bei jeden zwischen 14 und 49. Etwas besser lief es mit US-Serien, wobei auch hier der Senderschnitt nur mühsam zu erreichen war. VOX zeigte zunächst «CSI: Miami», wovon sich noch 1,56 Millionen Menschen begeistern ließen. In der jungen Zielgruppe bedeutete dies mäßige 5,8 Prozent, insgesamt wurden 4,8 Prozent erreicht. «CSI: Den Tätern auf der Spur» sahen danach 1,83 Millionen, hiermit waren 5,7 Prozent aller und 7,1 Prozent der jungen Menschen erreichbar. Bei kabel eins enttäuschte abermals eine neue Folge von «Castle», denn nur 0,93 Millionen Serienfans konsultierten den Sender zur Primetime. Dies führte zu 2,9 Prozent beim Gesamtpublikum, während in der Zielgruppe schlechte 4,9 Prozent bei 0,58 Millionen erzielt wurden.