Der Verwaltungsrat entschied sich diesmal für die bisherige stellvertretende Intendanten ausgesprochen. In zwei Wochen soll gewählt werden.
Nun also doch Karola Wille: Die bisherige stellvertretende MDR-Intendantin soll die Intendanz übernehmen. Der MDR-Verwaltungsrat sah dies vor einigen Wochen noch anders, nominierte Bernd Hilder, dem dann aber beim Rundfunkrat durchfiel. Wille hatte übrigens auch damals schon die Mehrheit auf ihrer Seite, aber eben nicht die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit. Schließlich entschieden sich die der CDU nahstehenden Verwaltungsratmitglieder für Hilder aus. Hilder wird es nun nicht, dafür hat sich der Verwaltungsrat am Sonntag nun für Wille ausgesprochen.
"Den Gremien des MDR ist Karola Wille als kompetente und engagierte Führungspersönlichkeit bekannt. Vor dem Verwaltungsrat erfolgte eine Darstellung ihrer Konzeption für die Positionierung des MDR in der digitalen Mediengesellschaft. Sie sieht dabei vor allem als Herausforderungen, die Angebote des MDR, also Programme und Telemedien, zukunftsfähig zu machen, dabei die junge Generation stärker zu berücksichtigen, die Strukturen, Ressourcen und Produktionsweisen zu überprüfen mit dem Ziel, den MDR fit zu machen für den stärker werdenden ökonomischen und publizistischen Wettbewerb und schließlich dafür zu sorgen, dass der MDR durch einen transparenten, glaubwürdigen und nachhaltigen Aufklärungsprozess vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse wieder zur Ruhe kommt, um alle Anstrengungen voll darauf richten zu können, weiterhin eine glaubwürdige mediale Stimme für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu sein", so der Verwaltungsrats-Vorsitzende Gerd Schuchardt.
Die nächste Sitzung des MDR-Rundfunkrats ist am 23. Oktober, also in knapp zwei Wochen. Auf dieser soll Wille dann zur neuen Intendantin des MDR gewählt werden. Ende Oktober scheidet der bisherige MDR-Intendant Reiter auf eigenen Wunsch auf. Sein Vertrag wird vorzeitig aufgelöst.