Schlüter sieht's

«Schlüter sieht's»: Kerkeling wird’s

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Wetten, dass Hape Kerkeling der Nachfolger von Thomas Gottschalk wird? Schon bald gibt es die Auflösung.

Die Nachfolge von «Wetten, dass..?» ist das größte Politikum dieses Fernsehjahres. Nach der hervorragend unterhaltsamen Sendung vom Samstagabend, in der Thomas Gottschalk die erste seiner drei Abschieds-Shows mehr als bravourös präsentiert hatte, wird es noch spannender um diese Personaldiskussion. Doch eigentlich ist es nur noch ein offenes Geheimnis, dass Hape Kerkeling definitiv die Nachfolge von Thomas Gottschalk antritt. Fast alles spricht dafür.

Zunächst wurde in der vergangenen Woche von Jörg Pilawa selbst vermeldet, dass er nicht die Moderation der ZDF-Samstagabendshow übernehmen werde und es ohnehin keine ernstzunehmenden Gespräche gegeben habe. Als einziger zweiter hartnäckiger Kandidat für die Show hielt sich Kerkeling in den Schlagzeilen, der dementsprechend sein Interesse bekundet haben muss: Denn wieso hätte das ZDF sonst Pilawa, dem zweiten großen Showgesicht des Senders nach Gottschalk, mit besagten nicht ernstzunehmenden Gesprächen abblitzen lassen?

Würde es nun Kerkeling nicht werden, sondern ein ganz anderer Kandidat, wäre die Fernsehnation enttäuscht – unabhängig von der Frage, wie fähig der oder die Neue für «Wetten, dass..?» überhaupt wäre. Kerkeling hat in den vergangenen Jahren fast keine regelmäßigen Shows gemacht und Kraft getankt – wie schon oft in seiner Karriere hat er sich Auszeiten genommen. Dennoch baute er eine Beziehung zum ZDF auf, die unter anderem in der Verfilmung «Ein Mann, ein Fjord» und der bald zu sehenden Doku-Reihe «Unterwegs in der Weltgeschichte» fruchtet.

Genau für diese Sendung wird Hape Kerkeling am 05. November auch bei Gottschalks vorletzter «Wetten, dass..?»-Sendung dabei sein: Offiziell wird er als Gast dann seine ZDF-Doku bewerben. Inoffiziell aber könnte ein anderer Plan dahinterstecken: An diesem Abend wird Gottschalk den Gast Kerkeling als seinen Nachfolger vorstellen. Eigentlich sollte dieser schon bei der aktuellen Show dabei sein – doch seine ZDF-Doku läuft erst Ende Oktober an, weshalb der Auftritt zu Promo-Zwecken im November sinnvoller erscheint. Sinnvoller ist er auch deshalb, weil dann in Gottschalks Vorletzter die leidige Nachfolge-Diskussion geklärt wäre – und alle mediale Aufmerksamkeit in der letzten Gottschalk-Sendung im Dezember auf ihn selbst gerichtet wäre. Größer könnte sein Abgang kaum sein.

Vieles spricht also dafür, dass in der nächsten Live-Show von «Wetten, dass..?» endgültige Klarheit geschaffen wird. Offiziell soll es laut Kerkeling erst im Dezember ein Statement seitens des ZDF geben, das die Nachfolge klären würde – wäre Kerkeling darin nicht involviert, hätte er längst breit ein Dementi verkünden lassen, um die Zuschauererwartungen nicht weiter zu schüren. Es würde jedoch zu Thomas Gottschalks Charakter passen, den Nachfolger für sein Format einem Millionenpublikum noch unter seiner Moderation persönlich vorzustellen – übrigens genau so hat es anno 1987 Frank Elstner mit ihm selbst gemacht. Noch 23 Tage sind es bis zur möglichen großen Auflösung des Nachfolge-Rätsels: Top, die Wette gilt.

Jan Schlüters Branchenkommentar beleuchtet das TV-Business von einer etwas anderen Seite und gibt neue Denkanstöße, um die Fernsehwelt ein wenig klarer zu sehen. Eine neue Ausgabe gibt es jeden Donnerstag nur auf Quotenmeter.de.

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